Gamsbeil (2169m)- Geige (2084m)- Speikkogel (2232m)- Steinkogel (2299m)- Gamskogel (2206m)


Publiziert von Tef , 20. Oktober 2011 um 20:20.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:17 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von der Brixentalstraße ins Zentrum von Westendorf, hier rechts nach Rettenbach (sehr kurvenreich!), danach ins Windautal ( normalerweise Mautstraße, außerhalb der Saison frei)- Parken kann man kurz hinter der Baumgartenalm am Straßenrand
Kartennummer:Kompass Nr.29

Nach langer Zeit gings mal wieder in die schönen Kitzbüheler Alpen zu einer wunderschönen Rundtour, die all das bietet, was die Kitzbüheler so auszeichnet: weite,einsame und baumfreie Hochtäler mit viel Wasser in jeder Spielart, lange, abenteuerliche aber doch leichte Gratwanderungen auf kaum sichtbaren Pfaden und die geniale Aussicht, vor allem zu den Hohen Tauern.
So war es auch heute bei der Runde im hinteren Windautal. Wie rum man geht spielt meines Erachtens keine Rolle, als Ausgangpunkt bietet sich die Gamskogelhütte (1109m) an. Hinter der Hütte geht es auf die Wiese hinab und auf einer Holzbrücke über die Windauer Ache. Von den Kitzbüheler Alpen ist man ja Feuchtwiesen gewöhnt, aber heute war es qausi überall feucht und weiter oben dann teilweise eisig. Man mußte also ständig aufpassen, nicht auszurutschen.
Hinter dem Bach geht es hoch zu den Hütten der Tagweidalm. Ab hier ist der Weg markiert und es geht auf der linken Seite des Baches über (feuchte) Wiesen auf den Wald zu. Sehr zügig wird im Wald eine Steilstufe überwunden, dann kommt man auf eine freie Wiese. Der Pfad knickt nun nach rechts (Süd) und führt durch lichten Wald talein. Dieser Abschnitt ist sehr schön und recht wild. Schließlich kommt man auf eine weitere Wiese. Der Pfad senkt sich zum Bach hinab und man überquert diesen auf einer Holzbrücke. Dahinter muß man nun nach links hoch zur Almstraße, die in einigen Kehren (beliebig abkürzbar) hinauf zur Miesenbachalm führt.
Vor einem breitet sich nun das schöne Neualmkar aus, umgeben von einem Kranz von Bergen. Auf einem guten Pfad geht man leicht ansteigend Richtung Talschluß, bis man zuletzt hinten links direkt am Bach zu einer kleinen Unterstandshütte mit Brunnen kommt, wahrlich ein schönes Fleckchen Erde!
Dahinter geht es einige Meter am Bach entlang, bis sich der Pfad teilt. Rechts geht es zum Gamskogel, ich wende mich links Richtung Gamsbeil. Der östlich liegende Gipfel wird aber nicht direkt angesteuert, sondern in einer langen Linkskurve. Dabei geht es durch die schattige Nordseite der Geige, wo der Weg besonders vereist ist und der Schnee hart gefroren.
Etwas nördlich der Geige kommt man in einen Sattel und blickt nun erstmals nach Osten, wo vor einem der mächtige Rettenstein sich in Szene setzt. Richtung Süden strahlen die Hohen Tauern herüber. Nun geht es nach Norden, ein Hügel wird westseitig umgangen, ehe es dahinter auf einem kurz schmäler werdenden Grat hoch zum ersten Gipfel geht, dem Gamsbeil. Die Aussicht ist formidabel, vor allem nach Süden zu Großvenediger und co.
Nach kurzer Rast geht es bis zum Sattel unterhalb der Geige auf gleichem Weg zurück. Von hier kann man nun die Runde bis zum Gamskogel starten. Zuerst steigt man weglos der unscheinbaren Geige aufs Haupt und folgt danach einfach im Auf und Ab dem Gratverlauf. Bald trifft man auf einen markierten Pfad, dem man folgen kann. Nur ein, zweimal weiche ich wegen des Schnees davon ab. Das Gelände präsentiert sich als recht harmlos (T2). Nach einer kleinen Einsattelung geht es etwas steiler zur Sache und man besteigt den ebanfalls unscheinbaren Speikkogel.
Um ehrlich zu sein, ist mir nicht ganz klar geworden, wo der Gipfel ist: laut Karte irgendwo im Gratverlauf, laut Gefühl am Südeck des Grates (kleines Kreuz). Von hier kann man nach Nordwesten in den Sattel vorm Gamskogel absteigen, es lohnt aber auf alle Fälle vorher noch ein Ausflug nach Süden ins Salzburgerische über den Grat zum Steinkogel.
Der Grat ist recht kurzweilig und wartet mit einer kurzen Kletterei und einer Leiter auf, doch auch bei Schnee ist alles gut zu meistern. Da der Steinkogel die höchste und auch letzte Erhebung vor dem Salzachtal ist, scheint der Großvenediger und andere Tauernpromienz zum Greifen nahe! Man kann sich kaum losreißen an solch einem klaren Tag wie heute.
Irgendwann geht es dann doch zurück zum Speikkogel und über den Nordwestgrat hinab. Pfad gibt es keinen, aber rote Markierungspunkte. Da das Gelände recht steil ist, war dies heute wegen des gefrorenen Bodens die heikelste Stelle. Der Weg führt auch einmal auf die Nordseite, wo der hart gefrorene Schnee vorsichtiges Gehen erforderte (evtl. hätte man hier links auf die Sonnenseite ausweichen können).
Aus der Scharte heraus folgt dann der letzte Aufstieg des Tages zum Gamskogel. Da ihm der Steinkogel teilweise die Sicht versperrt, kann er bezüglich Aussicht mit den anderen Gipfeln nicht mithalten.
Aber die Tour ist noch nicht zu Ende und es folgte noch ein echts Schmankerl: der Abstieg über den Nordrücken und den Foischingalmen (im Winter eine beliebte Skitour). Er ist landschaftlich bezaubernd und lohnt schon alleine die Besteigung des Gamskogels.
Zuerst geht es nördlich hinab und links um einen Felsen herum. Dahinter wird es breiter und über den aussichtsreichen Rücken geht es problemlos dahin. Es gibt sogar eine leidliche Pfadspur. Am Ende des Rückens kommt man zu einer Geländestufe, wo auch die Latschen beginnen - doch stehen sie nicht so eng. Rechts unten sieht man die Wiesen der verfallenen Tagweideralm, doch hierhin muß man nicht, der Weg ührt schräg nach links hinab.
Es gibt weiterhin eine Pfadspur und nun auch regelmäßig Steinmandl. Etwas unübersichtlich wird es erst bei einem kleinen, halb zugewachsenem See. Hier verläuft sich die Spur etwas. Ich bin der nach links am Ufer entalng gefolgt. Man trifft auf eine weitere, fast schwarze Moorlacke und biegt dahinter rechts ab. Zwischen Latschen hindurch kommt man zu einer Senke, in die man über eine Steile Wiese absteigt. Unten geht es, an einigen weiteren schwarzen Pfützen vorbei schräg nach rechts.
Nun sieht man wieder Steinmandl und von rechts kommt eine andere Pfadspur hinzu. Man hätte also auch bei oberen See rechts vorbei gehen können. Nun geht es auf dem Pfad weiter abwärts bis man auf eine Wiese kommt. Hier steht überaschenderweise ein Holzschild. "Westendorf" steht drauf (da hätten sie gleich Innsbruck schreiben können).
Also nach links und an schönen Zirben vorbei weiter abwärts. Eine Stufe tiefer sieht man die nächste Wiese mit zwei Seenaugen und einem großen Jägerstand. Ist man unten auf der Wiese angelangt, geht man erstmal auf den Jägerstand zu, biegt aber etwa in der Mitte links ab und kommt so zu einem weiteren, wunderschönem und dunklen Moorauge.
Nochmal geht es über eine licht bewaldete Steilstufe hinab, dann ist es mit der schönen Ursprünglichkeit vorbei und man erreicht das Almgebiet der Oberfoischingeralm. Über überweidete Hänge geht es zur Alm hinab, die folgende Doppelschleife kürzt man über Wiesen ab.
Nun heißt es aufpassen, damit man nicht eine endlose Schleife auf der faden Almstraße gehen muß: der frühere Wanderweg ist nämlich aufgelassen, aber durchaus noch begehbar: dort wo die Almstraße nach der Doppelschleife von Nordost aus dem Wald kommt, geht man gerade weiter und trifft bald auf blasse Markierungen. Nach einem kurzen Waldgürtel geht es über steile Wiesen bergab. nochmal trifft man auf eine Almstraße, überquert diese direkt und verschwindet auf schönem Pfad links von einem Jägerstand wieder im Wald.
Dann trifft man, fast schon unten, wieder auf die Almstraße. Auf dieser geht man nun nach rechts hinab ins Windautal. Bleibt noch der 10 minütige Rückmarsch zum Ausgangspunkt

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

ADI hat gesagt:
Gesendet am 21. Oktober 2011 um 08:23
Hallo, ihr 2!

War mir schon klar, daß ein "TEF" am Montag unterwegs sein würde!
Klasserunde, ich kenn's ja vom Herbst 2005(mit Trainman).
Ist halt im Herbst am schönsten.
Klassebilder! Erste Sahne!!

VLG, Gunter


Kommentar hinzufügen»