Lange Gratüberschreitung vom Gerstinger Joch zum Frühmesser
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ein paar goldene Tage scheinen sich diesen Herbst doch tatsächlich noch zwischen den Rekord-Sommer und die ersten Schneefälle zu schieben. Mich freut's, denn an dieen Tagen sind die Farben so schön, die Temperaturen angenehm und die Fernsicht großartig. Wir wählen deshalb für die heutige Tour eine beliebig ausdehnbare Gratüberschreitung in den Kitzbüheler Alpen aus, Dank des hohen Startpunkts ist sie keineswegs besonders anstrengend, aber man schlendert stets mit prächtigen Ausblicken im Banne des markanten Großen Rettenstein dahin. Zudem treffen wir auf der gesamten Runde fast keine Menschen - wie kann man einen solchen Tag also schöner verbringen...?
Startpunkt der Tour ist der kleine Parkplatz kurz vor der Karalm (hier auf hikr heißt der Wegpunkt "Grundalm"), den man auf einer mautpflichtigen Teer-, später Schotterstraße ab Aschau erreicht. Von hier aus gehen wir nicht in den Talschluss weiter - das wird unser Abstiegsweg -, sondern gleich in den Osthang hinauf, in dem sofort ein markanter Temperaturwechsel zu spüren ist. An einigen Almgebäuden (Stockeralm, Angereralm) geht's zur Haglangeralm, an der der freilich nicht unangenehme Forststraßenhatsch ein Ende hat. Der linke der beiden Wege, die hier abzweigen, führt einen bald ordentlich steil durch einen Trichter auf den Ostrücken des Gerstinger Jochs hinauf. Diesen geht's dann bis zum Gipfel entlang, phasenweise ist's ein klein bisschen steiler und schmaler (gerade T3), insgesamt bleibt der Charakter jedoch freundlich. Nach gemütlichen 2h kommen wir am Gipfel an, den wir ganz für uns alleine genießen dürfen.
Hier beginnt dann die Überschreitung der folgenden vier (je nach Zählung auch: sechs) Gipfel. Zunächst geht's auf der Südseite des Gerstingerjochs die milde Flanke hinab; den markierten Abzeig verpassen wir irgendwie, das stört aber kaum. In der Scharte zwischen Gerstinger Joch und Großem Tanzkogl präsentiert sich der Aufstieg auf dessen NW-Rücken schon instruktiv - er gestaltet sich schließlich als genussvolle Schlenderei durch Wiesengelände. Ein knappes Stünderl brauchen wir zum Tanzkogl hinüber, dessen Gipfel eine weite Wiesenfläche ist, auf der es sich wunderbar liegen lässt. Als drittes ist der Schwarzkarkogl an der Reihe, der sich durchaus auch als eigenständiger Gipfel bezeichnen lässt, den allerdings kein GK (wie bei den beiden Bergen davor), sondern lediglich ein üppiger Steinmann ziert. Die folgende Etappe kostet etwas mehr Höhenmeter und führt einen zunächst zum Westerachkopf, einen kaum ausgeprägten Vorgipfel vom markigen Gamsbeil. An dessen Kreuz (also des Westerachkopfs) sieht man schon ganz gut die Aufstiegsflanke des Gamsbeil, die uns angesichts der rutschigen Schneeauflage (Nordseite) etwas Sorge bereitet. Schlussendlich erweist sich aber nur eine kleine Stelle als etwas knifflig (T4), da abschüssig, ansonsten geht's nah an der Gratkante ganz gut. Der Gipfel des Gamsbeil - wir erreichen ihn knapp 2h ab Tanzkogl - ist durchaus exponiert, stellt aber wiederum ein prima Pausenplätzchen dar.
Hier oben überlegen wir über die Fortgestaltung des Tages. Halb vier ist's, ein bisschen Licht gäbe es noch. Bevor wir also in den Talschluss absteigen, wollen wir noch einen letzten Gipfel dranhängen. Ohnehin müssen wir zunächst in die Geigenscharte hinabsteigen. Dazu geht's zunächst etwas ausgesetzt (T3), aber immerhin weitgehend schneefrei, dann durch schöne Wiesen hinab bis zum Gipfelaufbau der Geige, die nun in der NO-Flanke unterquert wird. In der Geigenscharte führt ein schöner Pfad zunächst etwas steiler auf den breiten, behäbigen Nordrücken des Frühmessers. Diesen gilt es nun noch zu verfolgen, bis wir auf dem Gipfel ankommen (gute Stunde ab Gamsbeil); er scheint bedeutend besser besucht als die anderen, da die üppigen Liftanlagen um Neukirchen nicht weit sind. An diesem Abend freilich merken wir das nicht - in totaler Ruhe und Einsamkeit saugen wir noch ein wenig die Abendstimmung in uns auf - klasse!
Für den Abstieg können wir einen anderen Steig benutzen. Nur ein kurzes Stück verfolgen wir unseren Aufstiegsweg hinab, dann zweigt nach recht ein Wanderweg in die Herrensteigscharte ab. Ab hier wird's dank der Schneeauflage noch mal kurz etwas unangenehm, denn es gilt eine etwas steilere Geländestufe in den Talschluss zu überwinden. Aber auch dieses Hindernis meistern wir, und kommen wohlbehalten unten im Tal am Ursprung der Unterer-Grund-Ache an. Bald wird der Steig zum Fahrweg, was uns angesichts der einbrechenden Dunkelheit ganz gelegen kommt. Jetzt steht uns nur noch der Hatsch zurück zur Karalm bevor, der in weiten Teilen angenehm verläuft - nur die überraschende Begegnung im Finstern mit einer Herde schottischer Hochlandrinder (*schnaub*) ist etwas spooky. Nun denn - wir kommen auch hier vorbei und können also voller Zufriedenheit zurück in die heimatlichen oberbayerischen Gefilde gondeln....
Startpunkt der Tour ist der kleine Parkplatz kurz vor der Karalm (hier auf hikr heißt der Wegpunkt "Grundalm"), den man auf einer mautpflichtigen Teer-, später Schotterstraße ab Aschau erreicht. Von hier aus gehen wir nicht in den Talschluss weiter - das wird unser Abstiegsweg -, sondern gleich in den Osthang hinauf, in dem sofort ein markanter Temperaturwechsel zu spüren ist. An einigen Almgebäuden (Stockeralm, Angereralm) geht's zur Haglangeralm, an der der freilich nicht unangenehme Forststraßenhatsch ein Ende hat. Der linke der beiden Wege, die hier abzweigen, führt einen bald ordentlich steil durch einen Trichter auf den Ostrücken des Gerstinger Jochs hinauf. Diesen geht's dann bis zum Gipfel entlang, phasenweise ist's ein klein bisschen steiler und schmaler (gerade T3), insgesamt bleibt der Charakter jedoch freundlich. Nach gemütlichen 2h kommen wir am Gipfel an, den wir ganz für uns alleine genießen dürfen.
Hier beginnt dann die Überschreitung der folgenden vier (je nach Zählung auch: sechs) Gipfel. Zunächst geht's auf der Südseite des Gerstingerjochs die milde Flanke hinab; den markierten Abzeig verpassen wir irgendwie, das stört aber kaum. In der Scharte zwischen Gerstinger Joch und Großem Tanzkogl präsentiert sich der Aufstieg auf dessen NW-Rücken schon instruktiv - er gestaltet sich schließlich als genussvolle Schlenderei durch Wiesengelände. Ein knappes Stünderl brauchen wir zum Tanzkogl hinüber, dessen Gipfel eine weite Wiesenfläche ist, auf der es sich wunderbar liegen lässt. Als drittes ist der Schwarzkarkogl an der Reihe, der sich durchaus auch als eigenständiger Gipfel bezeichnen lässt, den allerdings kein GK (wie bei den beiden Bergen davor), sondern lediglich ein üppiger Steinmann ziert. Die folgende Etappe kostet etwas mehr Höhenmeter und führt einen zunächst zum Westerachkopf, einen kaum ausgeprägten Vorgipfel vom markigen Gamsbeil. An dessen Kreuz (also des Westerachkopfs) sieht man schon ganz gut die Aufstiegsflanke des Gamsbeil, die uns angesichts der rutschigen Schneeauflage (Nordseite) etwas Sorge bereitet. Schlussendlich erweist sich aber nur eine kleine Stelle als etwas knifflig (T4), da abschüssig, ansonsten geht's nah an der Gratkante ganz gut. Der Gipfel des Gamsbeil - wir erreichen ihn knapp 2h ab Tanzkogl - ist durchaus exponiert, stellt aber wiederum ein prima Pausenplätzchen dar.
Hier oben überlegen wir über die Fortgestaltung des Tages. Halb vier ist's, ein bisschen Licht gäbe es noch. Bevor wir also in den Talschluss absteigen, wollen wir noch einen letzten Gipfel dranhängen. Ohnehin müssen wir zunächst in die Geigenscharte hinabsteigen. Dazu geht's zunächst etwas ausgesetzt (T3), aber immerhin weitgehend schneefrei, dann durch schöne Wiesen hinab bis zum Gipfelaufbau der Geige, die nun in der NO-Flanke unterquert wird. In der Geigenscharte führt ein schöner Pfad zunächst etwas steiler auf den breiten, behäbigen Nordrücken des Frühmessers. Diesen gilt es nun noch zu verfolgen, bis wir auf dem Gipfel ankommen (gute Stunde ab Gamsbeil); er scheint bedeutend besser besucht als die anderen, da die üppigen Liftanlagen um Neukirchen nicht weit sind. An diesem Abend freilich merken wir das nicht - in totaler Ruhe und Einsamkeit saugen wir noch ein wenig die Abendstimmung in uns auf - klasse!
Für den Abstieg können wir einen anderen Steig benutzen. Nur ein kurzes Stück verfolgen wir unseren Aufstiegsweg hinab, dann zweigt nach recht ein Wanderweg in die Herrensteigscharte ab. Ab hier wird's dank der Schneeauflage noch mal kurz etwas unangenehm, denn es gilt eine etwas steilere Geländestufe in den Talschluss zu überwinden. Aber auch dieses Hindernis meistern wir, und kommen wohlbehalten unten im Tal am Ursprung der Unterer-Grund-Ache an. Bald wird der Steig zum Fahrweg, was uns angesichts der einbrechenden Dunkelheit ganz gelegen kommt. Jetzt steht uns nur noch der Hatsch zurück zur Karalm bevor, der in weiten Teilen angenehm verläuft - nur die überraschende Begegnung im Finstern mit einer Herde schottischer Hochlandrinder (*schnaub*) ist etwas spooky. Nun denn - wir kommen auch hier vorbei und können also voller Zufriedenheit zurück in die heimatlichen oberbayerischen Gefilde gondeln....
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)