Sunnighorn und Hinterhorn

Felssteig auch für kühlere Tage.

Auf die Simmenfluh am Eingang zum Simmental führt ein inzwischen gut bekannter Felssteig. Weil auf den richtig hohen Bergen schon Schnee lag und ich nicht die Motivation für einen Sportklettersteig hatte, entschloß ich mich, diese Tour durchzuführen.

Der Ansgangspunkt Brodhüsi (630 m) ist schnell zu erreichen, liegt er doch direkt neben der Autobahn. Wegen der niedrigen Höhe hingen die Wolken über mir und es war keine 10°C warm. Trotzdem ging ich los und erreichte nach einer Viertelstunde den Anfang vom Felsenweg an dem kleinen Steinbruch.

Der Felsenweg führt abwechselnd durch den Wald und über meist gesicherte Felspassagen zum Adlerhorst in der guten Hälfte. Hier lichtete sich auch der Nebel. Gleich danach kommt die steilste Stelle. Weiter oben muss man am Rand einer etwas unangenehmen Runse aufsteigen, bevor man im Wald eine Weggabelung unter einer Felswand erreicht.

Zum Sunnighorn (1397 m) mit Gipfelkreuz und -buch geht man nach rechts auf einem Waldweg in den Grippelisattel. Der Steig führt nun nordseitig um das Horn herum und über eine Felsstufe (I) hinauf. Die Aussicht und die Tiefblicke sind herrlich! Bis hierher brauchte ich gute zwei Stunden.

Nach zwanzig Minuten Pause ging ich über den Sattel zur Weggabelung zurück und wanderte auf dem rot-weiß markierten Pfad Richtung "Fliederhorn". Der Weg führt bis knapp unter die Kammlinie hinauf und südöstlich unter den Gipfeln entlang. Den Abzweig zum Mittaghorn verpasste ich, aber ich entdeckte die Pfadspuren, die über eine kleine Felsstufe (I) im Wald auf das Hinterhorn (1422 m, 30 min vom Sunnighorn) mit einem ungewöhnlichen Kreuz, das wie ein Steinmann gebaut ist, führen.

Ich stieg dann wieder hinab auf den Bergweg und wanderte zur Abzweigung des Felsenwegs (15 min ab Hinterhorn) zurück, den ich auch für den Abstieg (1:45 h) benutzte.

Den teilweise ausgesetzten Felsenweg würde ich mit T4+ bewerten, eine Klettersteigausrüstung ist bei ausreichend Erfahrung eher nicht nötig. Einige schrofige Stellen erfordern etwas Kraxelei (I). Der Gipfelaufstieg zum Sunnighorn (T4) hat auch ein paar I-er Stellen (kaum ausgesetzt), ebenso das Hinterhorn.