St. Antönien - Drusator - Schruns/Tschagguns


Publiziert von Wandersmann , 6. Oktober 2011 um 20:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 1 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   Montafon 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 944 m
Abstieg: 1413 m
Strecke:18 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der SBB nach Küblis und dem Postauto nach St. Antönien, Rüti.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus nach Schruns oder Tschagguns.
Unterkunftmöglichkeiten:Lindauer Hütte (DAV), http://lindauerhuette.chirimoya.at
Kartennummer:wanderland.ch

In den Urlaub wandern? Aber sicher! Was als Schnapsidee begann, wird zum bierernsten Projekt: Wir wandern von St. Antönien nach Latschau (bei Schruns/Tschagguns), wo wir ein paar schöne Urlaubstage verbringen wollen. Als Übergang über den Rätikon dient das schöne Drusator.

> Teil 2: Hochjoch-Turnereien (http://www.hikr.org/tour/post42077.html)
> Teil 3: Am Fuss der Silvretta (http://www.hikr.org/tour/post42274.html)

Nachdem uns die Rhätische Bahn frühmorgens nach Küblis geschaukelt hat, besteigen wir das Postauto nach St. Antönien und lassen uns vom Chauffeur, Land, Leute und seine Familiengeschichte erläutern. Er fährt uns bis zur Endstation  St. Antönien Rüti (1561), wo wir in den noch recht kühlen Oktobermorgen hinaustreten.

Zunächst führt der Weg der erstaunlich befahrenen Strasse nach Partnun entlang. Wer auf Privatsphäre verzichten kann, findet auf einem der Parkplätze ein nicht so stilles Örtchen (siehe Foto).

Die Wanderwegabzweigung in Chüeschärren verfehlen wir leider. Im Nachhinein ist klar: Der Weg führt tatsächlich recht hoch über der Fahrstrasse über einen Graben, um später in Untersäss wieder beinahe Strassenhöhe zu erreichen.

Kurz nach Untersäss (Alp Carschina) (1637) treffen uns die ersten Sonnenstrahlen und wir geniessen das Licht und die sich langsam öffnende Aussicht zur Schijenfluh und ins St. Antöniertal auf der Terrasse des erstaunlich stilvoll eingerichteten Alpenrösli in  Partnun (1775 / www.sulzfluh.ch).

Es folgt der steile Aufstieg Richtung Sulzfluh. Über Alpweiden gelangt man ins Gebiet Sulz/Brunnenegg (2191). Das viele Wasser, welches der Namensgebung Pate stand, macht sich durch viele schöne, kleine Moorgebiete, Bächlein und Wasserlöcher bemerkbar.

Zur Sulzfluh aufblickend bestaunen wir das Menschenband, welches sich den Klettersteig zum Gipfel hochzieht. Wir sind froh, dass wir da nicht hochmüssen. Unser Etappenziel ist die  Carschinahütte (2236), in der wir ein währschaftes Mittagessen einnehmen. Ohne Scherz: Hier gibt es die weltbesten Pizokel mit Speck und Röstzwiebeln (allerdings bloss am Wochenende). Noch einmal ein grosses Kompliment an die Küche (www.carschinahuette.ch)!

Nach dieser erquickenden Mittagsrast machen wir uns auf zum Höhepunkt der Tour: das Drusator (2342). Wir wählen den Weg durch die Grossganda und steigen zum Tor kurz steil und steinig hoch. Die Gegend wirkt mit den vielen frei stehenden Felszacken unwirsch und fremd, manchmal scheint man in den Felsformationen Gesichter zu erkennen ...

Auf dem Pass erwarten uns ein altes Grenzschild und eine fantastische Aussicht. Bald machen wir uns aber auch schon an den Abstieg zur  Lindauer Hütte (1744), wo wir die Nacht verbringen wollen. Geröll und Kies in allen Grössen und Formen kennzeichnen den grössten Teil des Wegs. Zwar braucht deswegen jeder Schritt die nötige Konzentration, gefährlich oder schwierig ist der Weg aber zu keiner Zeit. Auf dem ersten Boden nach dem Tor stehen die Ruinen des ehemaligen Zollhauses (2277). Wer den kurzen Umweg zu den Ruinen macht, findet ein verlottertes Stockbett und einen ebenso rostigen Kanonenofen mit Kessel – Null Sterne Übernachtung, das Dach liegt 50 Meter weit entfernt!

Gemütlicher wird der Abstieg erst kurz vor der Lindauer Hütte, man betritt eine Seitenmoräne (1814), auf deren Grat man gemütlich die letzten Meter zur Hütte spaziert.

Die Übernachtung in der Hütte war ein Highlight! Freundliches Personal, fantastisches Essen und als wir unser Matratzenlager beziehen wollten, war sogar noch ein Zimmer mit Einzelbetten frei(http://lindauerhuette.chirimoya.at)!

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem kleinen Frühstück auf den Weg ins durchs Gauertal nach Latschau (999). Der Entscheid, durch die östliche Talseite abzusteigen, war richtig, da man auf dieser Seite schneller die ersten Sonnenstrahlen findet. Es lohnt sich auch, immer mal wieder anzuhalten und einen Blick zurück auf die Drei Türme oder die Sulzfluh im Morgenlicht zu werfen. Als besonderes Schmankerl röhrten die Hirsche in ihrer Brunft, was das Zeug hielt.

Hier geht's zum nächsten Tag: http://www.hikr.org/tour/post42077.html.



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