Vom Lütispitz zum Neuenalpspitz: Spitze!


Publiziert von countryboy , 24. September 2011 um 00:10.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:45
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 18km: Lutertannen - Windenpass - Lütispitz - Windenpass - Alpli - Gmeinenwishöchi - Neuenalpspitz - Schlofstein - Hoor - Rueboden - Risipass - Lutertannen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto zur Postautohaltestelle Lutertannen (zwischen Schwägalp und Ennetbühl), Platz für ca. 5 Autos
Kartennummer:Obertoggenburg/Alpstein 1:25'000

Howdy!

Für heute hatte ich mir eine Spitzentour ausgewählt: Lütispitz und Neuenalpspitz. Und im Vorbeigehen gab's als Joker noch die Gmeinenwishöchi. Eine wirklich lohnende Wanderung auf der nördlichsten Bergkette des Alpsteins. Die Route verläuft südwestlich des Säntis und lässt punkto Aussicht keine Wünsche offen.

Alleingang, gutes Wetter, anfangs ca. 5°C, zeitweise ca. 15°C, nach Aufzug der Wolken rund 12°C. Begegnet sind mir auf der ganzen Tour sage und schreibe zwei Wanderer, die wohlverstanden zusammengehörten. Die unten angefügten Zeiten beinhalten wie immer Foto- und Atempausen. ;-) Auf Lütispitz, Gmeinenwishöchi und Neuenalpspitz habe ich mich ins Gipfelbuch eingetragen, alle in gutem Zustand.

Lutertannen - Hoffert - Windenpass
Dieser Teil beginnt zuerst auf einer Strasse (T1) und zweigt nach ca. halber Strecke auf den Bergwanderweg ab, auf dem man ohne heikle Stellen bis Hoffert gelangt (T2). Nach Hoffert wird der Weg im abfallenden Gelände ziemlich schmal und ist bei morgendlicher Feuchtigkeit stellenweise rutschig. Die letzten 30min vor dem Windenpass sind zudem steil und anstrengend, der Weg führt hier durch bewaldetes Gelände (kurz nach Hoffert bis Windenpass T3).

Windenpass - Lütispitz - Windenpass
Der Aufstieg ist mit der Zeit zwar anstrengend, aber nicht grossartig anspruchsvoll; okay, der eine oder andere grosse Schritt und sichere Tritt muss schon sein, aber es geht gut (T2). Der Lütispitz ist auf jeden Fall einen Aufstieg wert und belohnt den Wanderer oben mit beeindruckender Rundumsicht. Der Abstieg kann in den einfacheren Passagen im Galopp beschleunigt werden.

Windenpass - Alpli
Diesen Abschnitt kann man geniessen. Das Gelände bietet viel Abwechslung. Da es stellenweise doch etwas anspruchsvoller ist, muss man sich aber aufs Wandern mindestens so wie auf die Umgebung konzentrieren (T3-).

Alpli - Gmeinenwishöchi - Gmeinenwis
Auch hier warten nebst schöner Landschaft steile und rutschige Passagen, besonders anfangs nach Alpli (T3).

Gmeinenwis - Neuenalpspitz
Dieser Teil ist eindeutig der anspruchsvollste. Wäre der Weg nicht weiss-rot-weiss markiert, würde ich ihn tendenziell eher im T4-Bereich ansiedeln. Es widerstrebt mir aber, einen offiziell (frisch) wrw markierten Weg als alpin einzustufen. Um dem Anspruch aber Ausdruck zu verschaffen, behelfe ich mir hier mit einem "T3++". Begründung: Der Weg verläuft fast durchgehend auf der Krete, ist also immer sehr schmal und zwar teilweise stark auf- oder absteigend, auf der Nordseite schattig-feucht und deshalb rutschig, oft gegenüber steil abfallendem Gelände ausgesetzt, diverse I-Kletterstellen. Einzige mildernde Umstände: Man läuft nie Gefahr, vom Pfad abzukommen; es fehlt schlichtweg an alternativem Gelände. Darüber hinaus muss erwähnt sein, dass der Weg heute mit den vielen nassen und schlammigen Passagen wohl mehr Schwierigkeit bot als nach etwas längerer trockener Periode.

Neuenalpspitz - Schlofstein - Hoor
Auf der Neuenalpspitz hatte ich langsam das Gefühl, dass meine ungeschützte Sonnenscheintoleranz erschöpft war und ich cremte meine exponierten Stellen ein. Keine 5 Minuten später, ich hatte gerade noch mein Mittagssandwich, bestehend aus vier Tage altem Brot, Salami und Käse, zu essen begonnen, erklommen nebelartige Wolken die Bergkette und wollten für den ganzen Rest der Wanderung nicht mehr weichen. Soviel zum Thema Sonnencrème. Was die Schwierigkeit der weiteren Route angeht, wurde es wieder einfacher, denn es handelt sich nun um die eigentliche Neuenalp, wo noch einige eingetrocknete Kuhfladen beweisen, dass ihre Schöpfer vor noch nicht allzu langer Zeit hier oben weideten. Die Orientierung verlangte nun aber etwas mehr ab, da die Sicht teilweise unter 50m Meter betrug und die Markierungen nur noch in gröberen Abständen auszumachen waren. In teilweise bewaldetem Gelände ein paar Minuten nach Hoor bekundete ich zudem Mühe, die richtige Stelle (Überquerung der Steinmauer) für den Abstieg zu finden. (gleich anfangs noch T3, dann T2)

Hoor - Abzweigung in Richtung Risipass (oberhalb Rueboden)
Der Weg verläuft steil abwärts durch Nadelwald, auch hier wieder (forciert durch den Nebel) feucht und rutschig, einmal mehr haben mir meine Wanderstöcke gute Dienste geleistet (T3).

Abzw. Risipass - Risipass - Lutertannen
Nochmals ein paar Höhenmeter aufwärts, allerdings im "Hans-guck-in-die-Luft-Wanderstil" begehbar. Zwar geht's aufwärts und man kommt nochmals ein bisschen ins Schwitzen, aber angenehmes Weg- und Wiesengelände bis Risipass, dann Geländestrasse, die ca. 15 min nach der Alp Teser (war leider geschlossen) schliesslich ins Teersträsschen des morgendlichen Aufstiegs einmündet und so nach Lutertannen zurückführt. Durchgehend T1.


Eine anspruchsvolle, aber wunderschöne Wanderung, oder eben eine Spitzenwanderung! ;-)

Yeehaw!
Countryboy


      Zeit
Lutertannen 1030 MüM   07:15
Hoffert 1337 MüM    
Windenpass 1630 MüM   08:50
Lütispitz 1987 MüM   09:45-10:15
Windenpass 1630 MüM   11:00
Zwischensteigung ca. 1700 MüM   11:20
Alpli 1674 MüM   11:40
Gmeinenwishöchi 1818 MüM   12:15-12:25
Gmeinenwis 1728 MüM   12:40
Neuenalpspitz 1816 MüM   13:30-14:00
Schlofstein 1600 MüM   14:30
Zweigung oberhalb Rueboden 1260 MüM   15:20
Risipass 1459 MüM   16:00
Lutertannen 1030 MüM   17:00

P.S. Als Vorbereitung habe ich mir u.a. den Bericht von Alpstein zum Neuenalpspitz angeschaut. Danke an dieser Stelle.

Tourengänger: countryboy


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