Leiterenstollen Nord
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Spannende Spätnachmittagstour auf den vergessenen Pfaden des Sihltals
Seit 10 Jahren bin ich regelmässig im Sommer und Winter in den Ostschweizer Voralpen unterwegs – doch auf den Leiterenstollen hatte ich es noch nie geschafft. Das mag daran liegen, dass der Gipfel weder sonderlich prominent noch bekannt ist. Dabei hat er eine im SAC-Führer ausführlich beschriebene T6-Route aufzuweisen. Dort wird sogar angeraten Pickel und Steigeisen für die steilen Grashänge mitzuführen – so etwas liest man eher selten in diesen Bänden. Könnte doch was sein!
Der Leiterenstollen Nordaufstieg ist eine hübsche, nicht allzu schwierige T6-Route, auf der man immerhin rund 350 Höhenmeter in steilem Gelände überwindet. Ich schaffte es aber meiner Spätnachmittagstour das eigentliche Highlight noch unten hin zu hängen. Die Frage ist nämlich wie man am schnellsten nach Alt Stafel, dem Einstieg zum Leiterenstollen, kommt. Ich entschied mich von der Brücke zwischen Studen und dem Ochsenboden beim Waffenerprobungs-Zentrum zu starten und entdeckte einen spannenden Aufstieg durch die Flühe nördlich der Fälle des Rappenbaches. Eine richtige Abenteurerroute durch steilen Wald, über brüchige Steilstufen und auf ausgesetzten Gemspfaden. Die Schwierigkeiten liegen eher in der Orientierung als in der eigentlichen Steilheit. Insgesamt eine tolle Kombination unbekannter Routen im T6-Bereich!
Rappenbach-Wand (T5+, je nach Routenwahl bis T6)
Von der Brücke kurz vor dem Schiessgelände ca. 50m das Bachbett hinauf und dann rein in den Schutz des Waldes. Bald erreicht man eine nach links hinaufziehende Fluh unter, der man steil und mühsam aufsteigen kann. Zu meinem grossen Erstaunen finden sich rote Weg-Markierungen an den Bäumen. Bald über eine Schwachstelle nach rechts über die Fluh. Man quert etwas und steigt dann wieder auf. Hier verliere ich leider die Markierungen. Ich glaube nicht, dass sie bis hinauf geführt hätten. Wahrscheinlich kennzeichnen sie nur den Weg zu Vermessungspunkten. Ich folge nun nur noch meiner Nase. Und die leitet mich durch unübersichtliches Waldgelände auf einem Sporn mit Wurzelgriffen aufwärts – Züri Oberland Klettern ist nicht unähnlich. Immer wieder sieht es nach Sackgasse aus, aber von jedem Band, das man erreicht, findet sich irgendwo ein Weiterweg. Der Aufstieg zieht sich immer weiter. Mehr als einmal glaube ich, es hinter dem nächsten Eck geschafft zu haben. Und wieder steigen neue Felswände aus dem Wald auf. Nur einmal leiste ich mir einen Verhauer als ich auf einem auffälligen Band unter einer überhängenden Felswand nach links gegen den Rappenbach ziehen will. Das Band wird immer schmaler und ist bald nicht mehr begehbar.
In der Tat ist der Aufstieg aber nirgends viel schwieriger als ein oberes T5. Man muss aber höllisch auf die Routenwahl acht geben, da man wegen der Vegetation nie sieht, wo es die nächste Schwachstelle in den Felsbändern geben könnte. Am erfolgreichsten ist sicher, wer den auf jedem Band erkennbaren Gamsspuren folgt. Auf dem zweitobersten Band (das auch auf der Karte gut erkennbar ist), macht man eine lange Querung und gelangt dabei erstmals in die Nähe des Rappenbaches. Noch ein paar Stufen, und plötzlich ist da das Sonnenlicht, das die Alp von Höcheggen flutet. Rund 400 Höhenmeter eindrücklichen Steilaufstiegs sind geschafft!
Leiterenstollen Nordaufstieg (T6)
Über die weiten Alpweiden zum Alt Stafel und gerade den Wiesenhang zu einer auffälligen Baumgruppe unter einer leuchtend gestreiften Kalkwand hinauf. Man quert direkt in die Baumgruppe hinein (nicht ganz hinauf zum Band unter der Felswand). In den Bäumen ist eine alte Wegspur, der man auf das lange Wiesenband folgt, das in die Lang Plangg leitet. Das Band ist leicht exponiert und bei Nässe wohl heikel. Es weist aber gute Trittspuren auf und bereitet momentan keine Probleme (T5). Ich steige in den Wiesenhängen erst etwas rechts und halte dann nach links unter einen mit Felsen durchsetzten Grasaufschwung. Dieser ist nicht ohne und man muss den Pickel und die Krallen im Steilgras gut einzusetzen wissen (T6). Evtl. könnte die Passage weiter rechts einfacher bewältigt werden. Dann legt sich die Plangg etwas zurück und man steigt in der durchschnittlich ca. 45° geneigten, breiten Grasfläche gegen einen auffälligen Trichter auf. Weiter oben quert man eine feuchte Rinne mit glitschigem Gras und hält sich dann an einen Sporn mit exzellentem Kraxelgras links davon. Dieser leitet bis zur Schlüsselstelle, der felsigen Ausstiegsrinne. Diese ist unangenehm, da feucht und mit abwärts geschichtetem Fels. Der Ausstieg ist recht steil, doch man kann sich dort mit Spreizen zur Rinnenwand gut hinauf zum kleinen Felskopf arbeiten (T6). Dann nach rechts querend zum Ausstieg und auf dem Grasrücken zum Gipfel des Leiterenstollen – wunderschöne Aussicht und Abendruhe.
Traverse Stock – Nollen (T5)
Abstieg zur Tierfäderenegg und zügig hinauf zum von dieser Seite nicht allzu spannend zu ersteigenden Stock. Der Weiterweg auf dem jäh abbrechenden Kamm Richtung Nordosten interessierte mich besonders, da wir diesen Winter mit den Schneeschuhen vom vergessenen, aber sehr lohnenden Gipfel des Nollen her kommend kurz vor dem Stock aufgeben mussten.
Vom Stock wandert man bis ganz zum eindrücklichen Bug hinaus. Von dort drei Meter zurück und nach Osten runter. Die Passage ist steil, doch es sind gute Griffe vorhanden (T5). Eine zweite Stufe wird abgeklettert und man kann auf den Grat zurückqueren (alles zusammen kaum 30m). Auf einem Weglein geht es über den schönen Waldgrat zum einsamen, aber idyllischen Kreuz des Nollen. Seit unserem Eintrag von diesem Winter sind nur gerade zwei dazugekommen.
Vom Kreuz steigt man nach Süden durch den Wald ab und hält sobald wie möglich nach links unter die Felswand. Dort leitet ein Fixseil in die Grashänge über welche man die Nähe des NE-Kammes wieder erreicht (T4). Abstieg auf dem Wanderweg nach Studen. Die Nollen-Stock-Traverse (besser in dieser Richtung) ist eine lohnende Kurztour, auf der man viel Natur und mit Sicherheit keine anderen Wanderer antrifft.
Seit 10 Jahren bin ich regelmässig im Sommer und Winter in den Ostschweizer Voralpen unterwegs – doch auf den Leiterenstollen hatte ich es noch nie geschafft. Das mag daran liegen, dass der Gipfel weder sonderlich prominent noch bekannt ist. Dabei hat er eine im SAC-Führer ausführlich beschriebene T6-Route aufzuweisen. Dort wird sogar angeraten Pickel und Steigeisen für die steilen Grashänge mitzuführen – so etwas liest man eher selten in diesen Bänden. Könnte doch was sein!
Der Leiterenstollen Nordaufstieg ist eine hübsche, nicht allzu schwierige T6-Route, auf der man immerhin rund 350 Höhenmeter in steilem Gelände überwindet. Ich schaffte es aber meiner Spätnachmittagstour das eigentliche Highlight noch unten hin zu hängen. Die Frage ist nämlich wie man am schnellsten nach Alt Stafel, dem Einstieg zum Leiterenstollen, kommt. Ich entschied mich von der Brücke zwischen Studen und dem Ochsenboden beim Waffenerprobungs-Zentrum zu starten und entdeckte einen spannenden Aufstieg durch die Flühe nördlich der Fälle des Rappenbaches. Eine richtige Abenteurerroute durch steilen Wald, über brüchige Steilstufen und auf ausgesetzten Gemspfaden. Die Schwierigkeiten liegen eher in der Orientierung als in der eigentlichen Steilheit. Insgesamt eine tolle Kombination unbekannter Routen im T6-Bereich!
Rappenbach-Wand (T5+, je nach Routenwahl bis T6)
Von der Brücke kurz vor dem Schiessgelände ca. 50m das Bachbett hinauf und dann rein in den Schutz des Waldes. Bald erreicht man eine nach links hinaufziehende Fluh unter, der man steil und mühsam aufsteigen kann. Zu meinem grossen Erstaunen finden sich rote Weg-Markierungen an den Bäumen. Bald über eine Schwachstelle nach rechts über die Fluh. Man quert etwas und steigt dann wieder auf. Hier verliere ich leider die Markierungen. Ich glaube nicht, dass sie bis hinauf geführt hätten. Wahrscheinlich kennzeichnen sie nur den Weg zu Vermessungspunkten. Ich folge nun nur noch meiner Nase. Und die leitet mich durch unübersichtliches Waldgelände auf einem Sporn mit Wurzelgriffen aufwärts – Züri Oberland Klettern ist nicht unähnlich. Immer wieder sieht es nach Sackgasse aus, aber von jedem Band, das man erreicht, findet sich irgendwo ein Weiterweg. Der Aufstieg zieht sich immer weiter. Mehr als einmal glaube ich, es hinter dem nächsten Eck geschafft zu haben. Und wieder steigen neue Felswände aus dem Wald auf. Nur einmal leiste ich mir einen Verhauer als ich auf einem auffälligen Band unter einer überhängenden Felswand nach links gegen den Rappenbach ziehen will. Das Band wird immer schmaler und ist bald nicht mehr begehbar.
In der Tat ist der Aufstieg aber nirgends viel schwieriger als ein oberes T5. Man muss aber höllisch auf die Routenwahl acht geben, da man wegen der Vegetation nie sieht, wo es die nächste Schwachstelle in den Felsbändern geben könnte. Am erfolgreichsten ist sicher, wer den auf jedem Band erkennbaren Gamsspuren folgt. Auf dem zweitobersten Band (das auch auf der Karte gut erkennbar ist), macht man eine lange Querung und gelangt dabei erstmals in die Nähe des Rappenbaches. Noch ein paar Stufen, und plötzlich ist da das Sonnenlicht, das die Alp von Höcheggen flutet. Rund 400 Höhenmeter eindrücklichen Steilaufstiegs sind geschafft!
Leiterenstollen Nordaufstieg (T6)
Über die weiten Alpweiden zum Alt Stafel und gerade den Wiesenhang zu einer auffälligen Baumgruppe unter einer leuchtend gestreiften Kalkwand hinauf. Man quert direkt in die Baumgruppe hinein (nicht ganz hinauf zum Band unter der Felswand). In den Bäumen ist eine alte Wegspur, der man auf das lange Wiesenband folgt, das in die Lang Plangg leitet. Das Band ist leicht exponiert und bei Nässe wohl heikel. Es weist aber gute Trittspuren auf und bereitet momentan keine Probleme (T5). Ich steige in den Wiesenhängen erst etwas rechts und halte dann nach links unter einen mit Felsen durchsetzten Grasaufschwung. Dieser ist nicht ohne und man muss den Pickel und die Krallen im Steilgras gut einzusetzen wissen (T6). Evtl. könnte die Passage weiter rechts einfacher bewältigt werden. Dann legt sich die Plangg etwas zurück und man steigt in der durchschnittlich ca. 45° geneigten, breiten Grasfläche gegen einen auffälligen Trichter auf. Weiter oben quert man eine feuchte Rinne mit glitschigem Gras und hält sich dann an einen Sporn mit exzellentem Kraxelgras links davon. Dieser leitet bis zur Schlüsselstelle, der felsigen Ausstiegsrinne. Diese ist unangenehm, da feucht und mit abwärts geschichtetem Fels. Der Ausstieg ist recht steil, doch man kann sich dort mit Spreizen zur Rinnenwand gut hinauf zum kleinen Felskopf arbeiten (T6). Dann nach rechts querend zum Ausstieg und auf dem Grasrücken zum Gipfel des Leiterenstollen – wunderschöne Aussicht und Abendruhe.
Traverse Stock – Nollen (T5)
Abstieg zur Tierfäderenegg und zügig hinauf zum von dieser Seite nicht allzu spannend zu ersteigenden Stock. Der Weiterweg auf dem jäh abbrechenden Kamm Richtung Nordosten interessierte mich besonders, da wir diesen Winter mit den Schneeschuhen vom vergessenen, aber sehr lohnenden Gipfel des Nollen her kommend kurz vor dem Stock aufgeben mussten.
Vom Stock wandert man bis ganz zum eindrücklichen Bug hinaus. Von dort drei Meter zurück und nach Osten runter. Die Passage ist steil, doch es sind gute Griffe vorhanden (T5). Eine zweite Stufe wird abgeklettert und man kann auf den Grat zurückqueren (alles zusammen kaum 30m). Auf einem Weglein geht es über den schönen Waldgrat zum einsamen, aber idyllischen Kreuz des Nollen. Seit unserem Eintrag von diesem Winter sind nur gerade zwei dazugekommen.
Vom Kreuz steigt man nach Süden durch den Wald ab und hält sobald wie möglich nach links unter die Felswand. Dort leitet ein Fixseil in die Grashänge über welche man die Nähe des NE-Kammes wieder erreicht (T4). Abstieg auf dem Wanderweg nach Studen. Die Nollen-Stock-Traverse (besser in dieser Richtung) ist eine lohnende Kurztour, auf der man viel Natur und mit Sicherheit keine anderen Wanderer antrifft.
Tourengänger:
Delta

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