Von Heiden nach Walzenhausen - im Kombipack mit Schiff und Zahnradbahn besonders lohnend
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Die Idee für diese Tour hatte ich schon länger. Wenn auswärtiger Besuch kommt, erschien sie mir als interessante Alternative für den sonst obligaten Pfänderbesuch. Zuvor sollte sie aber erst den Praxistest bestehen.
Offiziell firmiert die Strecke auch als "Witzweg". Gegen hundert Witze in Mundart auf Tafeln verteilt entlang des Wegs. So dienen die Tafeln gleichzeitig auch als Wegmarkierung www.appenzellerland.ch/de/witzweg .
Ausgangspunkt in meinem Fall war der Hafen in Lindau, wo ich am späten Vormittag das Kursschiff über Wasserburg nach Rorschach bestieg. Fahrtdauer ca. 1 Stunde. In Rorschach dann im Hafenbahnhof direkter Anschluß mit den Appenzeller Bahnen hinauf nach Heiden.
Diese Züge führen in den Sommermonaten auch einige nostalgische offene Aussichtswaggons in der Holzklasse mit sich. Auch ein Erlebnis! Es dauert gut 20 Minuten, dann ist Heiden erreicht.
Der Ort ist in der ersten Hälfte des Neunzehnten Jahrhunderts abgebrannt und danach komplett neu aufgebaut worden. Daher präsentiert er sich heute mit einem geschlossenen Ortsbild in der damaligen zeittypischen Architektur.
Außerdem ist er als langjähriger Aufenthalts- und Sterbeort von Henri Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes, bekannt.
Nach kurzem Rundgang durch den Ort dann die eigentliche Wanderung. Sie beginnt am Bahnhof und dann immer entlang der Witztafeln. Sie führt über breitere und schmalere Wege, teils unbefestigt teils auch asphaltiert, manchmal auch ein wenig bergauf. Per Saldo jedoch gut 100 Höhenmeter bergab. Dabei die meiste Zeit prächtige Ausblicke auf Bodensee, das gegenüberliegende Ufer, das Rheintal und die dahinterliegenden Berge.
Soweit der Weg auch über Fahrstraßen führt, ist nur mit vereinzelten Autos zu rechnen.
Wielange man nach Walzenhausen tatsächlich unterwegs ist, hängt stark davon ab, wie intensiv man sich von den angebotenen Witzen gefangen nehmen läßt. Meine Zeitangabe ist daher als sehr ungefähr zu betrachten.
Von Walzenhausen dann in einem ebenfalls leicht nostalgisch angehauchten ratternden und scheppernden Bähnli hinunter nach Rheineck.
Von dort besteht grundsätzlich die Möglichkeit mit dem Schiff nach Rorschach zurückzufahren. Ich hatte es verpaßt, drum mußte statt dessen die S-Bahn herhalten. In Rorschach dann unmittelbarer Anschluß zum Hafen mit der von Heiden kommenden Bahn (die etwa 1,5 km könnte man als hikr natürlich genausogut zu Fuß zurücklegen) und wieder per Schiff zurück nach Lindau.
Klingt möglicherweise komplizierter als es tatsächlich ist. Wer ein GA oder Halbtax hat, darf sich überdies freuen, denn auch die Strecke Lindau-Rorschach über den See liegt im Geltungsbereich, im Fall GA also auch noch eine sehr preiswerte Angelegenheit.
Leider hat sich die Fertigstellung dieses Berichts ein wenig verzögert, so daß potentielle "Nachahmungstäter" nur noch begrenzt Gelegenheit haben, auch Fahrten mit dem Schiff in die Wanderung einzubauen bevor die diesjährige Saison zu Ende geht.

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