Hoher Weißzint (3371m), Zillertaler Alpen
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Zwar wird der Weißzint von zwei höheren Bergen flankiert - dem Hochfeiler und dem Großen Möseler - jedoch ist er vor allem von Norden so auffällig, daß er im berühmten Atlas Tyrolensis von 1774 auftaucht.
Von Südtiroler Seite wird er normalerweise vom Nevesstausee bestiegen, wir haben den längeren, aber schöneren Weg aus dem Pfunderer Tal über den Eisbruggsee gewählt. Beide Routen treffen sich bei der Edelrauthütte.
Der Aufstieg ist bis man auf dem Grat steht nicht sonderlich schwer, doch der Grat überaschte uns doch, denn er ist vor allem im Mittelteil rund um die zwei Gendarmen stellenweise recht ausgesetzt, was vor allem so wie heute bei stellenweise mit Graupelschnee und Eis bedeckten Felsen höchste Konzentration erfordert. Dabei hat man die Schlüsselstellen auf dem Hinweg im Abstieg, weswegen wohl einige hinzu von der Oberen Weißzintscharte nach Norden zum Gliderferner absteigen und den Grat umgehen. Aber Vorsicht, der Gliderferner hat durchaus Spalten, Seil, Pickel und Steigeisen sollten hier Pflicht sein.
Geht man direkt über den Grat, muß man nur noch wenige Schritte über den mehr und mehr zurückgehenden Weißzintferner. Hier gibt es keine Spalten, jeodch können bei Blankeis Steigeisen nützlich sein.
Bleibt noch der Firngrat vorm Gipfelanstieg zu erwähnen: dieser ist momentan sehr einfach zu begehen, kann jedoch zu anderer Jahreszeit überwechtet sein.
Es handelt sich hier also um keine Wanderung mehr. Die Aussicht ist phantastisch und die Landschaftseindrücke sind sehr schön, lediglich die häßlichen Almstraßen rund um die Eisbrugg- und Valsalm kosten einen Stern Abzug, bleiben noch 4!
Los geht es im hintersten Pfunderer Tal im Weiler Dun (1580m). Wir parken nicht dort, wo es rechts zur Bodenalm weggeht, sondern fahren noch etwas höher und parken am Waldrand vorm Walderhof.
Zu diesem gehen wir in wenigen Minuten. Die Teerstraße endet und wir folgen der Forststraße über Wiesen leicht ansteigend, bis diese nach links abbiegt ("Sentealm").
Wir gehen jedoch geradeaus weiter, eine Pfadspur führt über eine Wiese und später durch arg sumpfiges Gelände. Schließlich steigen wir zum Weißstembach ab, überqueren auf ihn auf einer Holzbrücke und erreichen kurz darauf die Bodenalm.
Wir folgen der Almstraße links vorbei, bis bald darauf nach rechts über die Wiese ein Pfad abzweigt (WW "Almrundweg"). Der Pfad bringt uns zum Eisbruggbach und an dessen linken Rand geht es nun in Serpentinen den steilen Hang empor.
Oben kommen wir dann in das schöne Eisbruggtal, lediglich die neue Almstraße führt wie eine Wunde hindurch. Sehr schön ist der Blick auf die trapezförmige Felswand des Niederen Weißzint. Bald können wir die Straße wieder auf einen Pfad verlassen und über baumlose, intensiv als Weideland genutzte Wiesen geht es an der Eisbruggalm (2154m) vorbei gleichmäßig voran, bis man plötzlich am Südufer des recht großen Eisbruggsees (2351m) steht. Hier läßt es sich sehr schön rasten.
Am rechten Seeufer entlang geht es weiter empor zur bereits sichtbaren Edelrauthütte (2545m) am Eisbruggjoch. Hier sitzen bereits einige Kameraden beim Weißbierfrühstück und beobachten uns, wie wir hinter (Nord) der Hütte den rechten Pfad nehmen ("Weißzint" steht auf dem Stein, der Pfad links führt zum Hochfeiler - ebenfalls auf einem Stein angegeben). Unser Pfad führt erstmal schräg nach links hinauf Richtung Felswand des Niederen Weißzint, wendet sich dann jedoch nach rechts ins sog. Weißzintkar.
Der Blick weitet sich und wir sehen die Zunge des kleinen Weißzintferners vor uns, auch der Gipfelgrat samt Gipfel ist nun zu sehen und rechts die markanten Großer Möseler und Turnerkamp - einfach fantastisch! Zunehmend über Geröll geht es in nordöstlicher Richtung zum Beginn einer Felsippe, die den Ferner östlich begrenzt. Und über diese Rippe steigen wir nun genau in nördlicher Richtung weiter aufwärts, links unten der Gletscher, vor uns der Gipfelgrat.
Nach oben hin läuft sich die Rippe aus und man kommt in Gletscherbereich. Zwar ist auf der Aufstieglinie nicht mehr viel übrig, doch rutschig kann es allemal sein. Dank des Neuschnees kommen wir heute jedoch ohne unsere Steigeisen über die paar Meter an die Felswand. Will man ohne Grat zum Gipfel, muß man hier schräg nach links zur Oberen Weißzintscharte (3183m) queren und dann hinten rum über den Gliderferner zum Gipfel gehen. Ist einfacher, aber Gletscherausrüstung empfohlen. Wir steigen jedoch in direkter Linie Richtung Gipfelgrat hinauf, die letzten Meter sind etwas unübersichtlich, doch dann blickt man erstmals hinab auf den Gliderferner und hinüber zum Hochfeiler: ein toller Ausblick!
Nun geht es immer am Grat entlang nach Nordosten, dabei ist etwas Gespür für den richtigen Weg wichtig. Manachmal helfen rot-weiße Plastikbänder aber meistens gibt es eh nicht so viele Möglichkeiten, weil der Grat zunehmend enger wird. Da von der gestrigen Kaltfront auch noch etwas Schnee-Graupel-Gemisch rumliegt, ist äußerste Vorsicht geboten. Man klettert (I-II) zunächst leicht aufwärts und erreicht einen Gipfelpunkt. Hier kommt die erste Schlüsselstelle: eine schattige Rinne muß nordseitig abgeklettert werden (II), kurz drauf folgt gleich die nächste: zwei versetzte schräge Platten gilt es abwärts zu Überwinden. Dabei gibt ein schmaler Sims halt für die Füße, während man sich an der oberen Felskante gut mit den Händen festhalten kann. Beide Stellen sind recht ausgesetzt.
Danach wird es zusehend einfacher, doch braucht man immer wieder die Hände, um Felsblöcke zu überwinden. Schließlich kommen wir wieder in Gehgelände und erreichen eine kleine Scharte vorm Gipfel. Hier reicht der Gletscher von Norden hinauf bis zum Grat (hier kommt man hoch, wenn man den Grat umgeht), nach Süden haben wir Firn. Momentan kann man waagrecht ohne Probleme diese Stelle überwinden.
Danach sind es nuer noch wenige Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz mit genialem Rundumblick: neben der Zillertaler Alpen Prominenz sehen wir auch die Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger und die Rieserfernergruppe mit dem Hochgall und Schnebigen Nock und natürlich auch die Dolomiten.
Nach unserer Brotzeit gestaltet sich der Rückweg deutlich einfacher als der hinweg, da alle schwierigen Passagen nun im Aufstieg zu bewältigen sind.
Bis zum Eisbruggsee, wo wir nochmal pausieren, gehen wir auf dem gleichen Weg, dann wenden wir uns nach rechts und folgen dem Pfad Richtung Valsscharte (2451m). Sehr schön ist es bis hierher.
Nun geht es steil bergab zur Valsalm durch eine schöne Berglandschaft, jedoch muß man ab der Alm wieder auf einer häßlichen Almstraße in weiten Kehren talwärts, die letzte Schleife kann man über Wiesen abkürzen. Sehr schön ist der Talschluß, das Weißsteinkar. Unten führt die Almstraße nun in südlicher Richtung talaus, bei der zweiten Holzbrücke gehen wir hinüber und dann gleich links um wieder auf unseren Aufstiegsweg von heute morgen zu treffen.
Von Südtiroler Seite wird er normalerweise vom Nevesstausee bestiegen, wir haben den längeren, aber schöneren Weg aus dem Pfunderer Tal über den Eisbruggsee gewählt. Beide Routen treffen sich bei der Edelrauthütte.
Der Aufstieg ist bis man auf dem Grat steht nicht sonderlich schwer, doch der Grat überaschte uns doch, denn er ist vor allem im Mittelteil rund um die zwei Gendarmen stellenweise recht ausgesetzt, was vor allem so wie heute bei stellenweise mit Graupelschnee und Eis bedeckten Felsen höchste Konzentration erfordert. Dabei hat man die Schlüsselstellen auf dem Hinweg im Abstieg, weswegen wohl einige hinzu von der Oberen Weißzintscharte nach Norden zum Gliderferner absteigen und den Grat umgehen. Aber Vorsicht, der Gliderferner hat durchaus Spalten, Seil, Pickel und Steigeisen sollten hier Pflicht sein.
Geht man direkt über den Grat, muß man nur noch wenige Schritte über den mehr und mehr zurückgehenden Weißzintferner. Hier gibt es keine Spalten, jeodch können bei Blankeis Steigeisen nützlich sein.
Bleibt noch der Firngrat vorm Gipfelanstieg zu erwähnen: dieser ist momentan sehr einfach zu begehen, kann jedoch zu anderer Jahreszeit überwechtet sein.
Es handelt sich hier also um keine Wanderung mehr. Die Aussicht ist phantastisch und die Landschaftseindrücke sind sehr schön, lediglich die häßlichen Almstraßen rund um die Eisbrugg- und Valsalm kosten einen Stern Abzug, bleiben noch 4!
Los geht es im hintersten Pfunderer Tal im Weiler Dun (1580m). Wir parken nicht dort, wo es rechts zur Bodenalm weggeht, sondern fahren noch etwas höher und parken am Waldrand vorm Walderhof.
Zu diesem gehen wir in wenigen Minuten. Die Teerstraße endet und wir folgen der Forststraße über Wiesen leicht ansteigend, bis diese nach links abbiegt ("Sentealm").
Wir gehen jedoch geradeaus weiter, eine Pfadspur führt über eine Wiese und später durch arg sumpfiges Gelände. Schließlich steigen wir zum Weißstembach ab, überqueren auf ihn auf einer Holzbrücke und erreichen kurz darauf die Bodenalm.
Wir folgen der Almstraße links vorbei, bis bald darauf nach rechts über die Wiese ein Pfad abzweigt (WW "Almrundweg"). Der Pfad bringt uns zum Eisbruggbach und an dessen linken Rand geht es nun in Serpentinen den steilen Hang empor.
Oben kommen wir dann in das schöne Eisbruggtal, lediglich die neue Almstraße führt wie eine Wunde hindurch. Sehr schön ist der Blick auf die trapezförmige Felswand des Niederen Weißzint. Bald können wir die Straße wieder auf einen Pfad verlassen und über baumlose, intensiv als Weideland genutzte Wiesen geht es an der Eisbruggalm (2154m) vorbei gleichmäßig voran, bis man plötzlich am Südufer des recht großen Eisbruggsees (2351m) steht. Hier läßt es sich sehr schön rasten.
Am rechten Seeufer entlang geht es weiter empor zur bereits sichtbaren Edelrauthütte (2545m) am Eisbruggjoch. Hier sitzen bereits einige Kameraden beim Weißbierfrühstück und beobachten uns, wie wir hinter (Nord) der Hütte den rechten Pfad nehmen ("Weißzint" steht auf dem Stein, der Pfad links führt zum Hochfeiler - ebenfalls auf einem Stein angegeben). Unser Pfad führt erstmal schräg nach links hinauf Richtung Felswand des Niederen Weißzint, wendet sich dann jedoch nach rechts ins sog. Weißzintkar.
Der Blick weitet sich und wir sehen die Zunge des kleinen Weißzintferners vor uns, auch der Gipfelgrat samt Gipfel ist nun zu sehen und rechts die markanten Großer Möseler und Turnerkamp - einfach fantastisch! Zunehmend über Geröll geht es in nordöstlicher Richtung zum Beginn einer Felsippe, die den Ferner östlich begrenzt. Und über diese Rippe steigen wir nun genau in nördlicher Richtung weiter aufwärts, links unten der Gletscher, vor uns der Gipfelgrat.
Nach oben hin läuft sich die Rippe aus und man kommt in Gletscherbereich. Zwar ist auf der Aufstieglinie nicht mehr viel übrig, doch rutschig kann es allemal sein. Dank des Neuschnees kommen wir heute jedoch ohne unsere Steigeisen über die paar Meter an die Felswand. Will man ohne Grat zum Gipfel, muß man hier schräg nach links zur Oberen Weißzintscharte (3183m) queren und dann hinten rum über den Gliderferner zum Gipfel gehen. Ist einfacher, aber Gletscherausrüstung empfohlen. Wir steigen jedoch in direkter Linie Richtung Gipfelgrat hinauf, die letzten Meter sind etwas unübersichtlich, doch dann blickt man erstmals hinab auf den Gliderferner und hinüber zum Hochfeiler: ein toller Ausblick!
Nun geht es immer am Grat entlang nach Nordosten, dabei ist etwas Gespür für den richtigen Weg wichtig. Manachmal helfen rot-weiße Plastikbänder aber meistens gibt es eh nicht so viele Möglichkeiten, weil der Grat zunehmend enger wird. Da von der gestrigen Kaltfront auch noch etwas Schnee-Graupel-Gemisch rumliegt, ist äußerste Vorsicht geboten. Man klettert (I-II) zunächst leicht aufwärts und erreicht einen Gipfelpunkt. Hier kommt die erste Schlüsselstelle: eine schattige Rinne muß nordseitig abgeklettert werden (II), kurz drauf folgt gleich die nächste: zwei versetzte schräge Platten gilt es abwärts zu Überwinden. Dabei gibt ein schmaler Sims halt für die Füße, während man sich an der oberen Felskante gut mit den Händen festhalten kann. Beide Stellen sind recht ausgesetzt.
Danach wird es zusehend einfacher, doch braucht man immer wieder die Hände, um Felsblöcke zu überwinden. Schließlich kommen wir wieder in Gehgelände und erreichen eine kleine Scharte vorm Gipfel. Hier reicht der Gletscher von Norden hinauf bis zum Grat (hier kommt man hoch, wenn man den Grat umgeht), nach Süden haben wir Firn. Momentan kann man waagrecht ohne Probleme diese Stelle überwinden.
Danach sind es nuer noch wenige Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz mit genialem Rundumblick: neben der Zillertaler Alpen Prominenz sehen wir auch die Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger und die Rieserfernergruppe mit dem Hochgall und Schnebigen Nock und natürlich auch die Dolomiten.
Nach unserer Brotzeit gestaltet sich der Rückweg deutlich einfacher als der hinweg, da alle schwierigen Passagen nun im Aufstieg zu bewältigen sind.
Bis zum Eisbruggsee, wo wir nochmal pausieren, gehen wir auf dem gleichen Weg, dann wenden wir uns nach rechts und folgen dem Pfad Richtung Valsscharte (2451m). Sehr schön ist es bis hierher.
Nun geht es steil bergab zur Valsalm durch eine schöne Berglandschaft, jedoch muß man ab der Alm wieder auf einer häßlichen Almstraße in weiten Kehren talwärts, die letzte Schleife kann man über Wiesen abkürzen. Sehr schön ist der Talschluß, das Weißsteinkar. Unten führt die Almstraße nun in südlicher Richtung talaus, bei der zweiten Holzbrücke gehen wir hinüber und dann gleich links um wieder auf unseren Aufstiegsweg von heute morgen zu treffen.
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Tef
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