Drei 3000er an einem Tag


Publiziert von Lagopus , 1. September 2011 um 23:12. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:18 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Corvatsch-Sella-Gruppe 
Zeitbedarf: 12:00

Lange ist es her, als ich zuletzt im Oberengadin war. So freute ich mich wie ein kleines Kind auf unsere 4 freien Tage in St. Moritz… Die Erzählungen und Fotos der *Rosatsch-Überschreitung von Tobi tönten so interessant… Kurzerhand entschieden wir uns, den Versuch zu starten, denn: Ein T5 in dieser Form mit Kraxelei hatte ich bisher gemieden…

Morgens um halb 8 ging es in St. Moritz-Bad los. Der Weg führt in der morgendlichen Stille durch den herrlichen Nadelwald. So werden die Höhenmeter schnell absolviert und langsam lichtet sich auch der Wald. Auch der Übergang aus der Waldgrenze ist wunderschön und bietet zum ersten Mal Sicht auf den Silvaplaner-See Richtung Maloja. Wir bekommen noch drei fliehende Gemsen zu Gesicht, bevors zum Schlussanstieg auf den Piz Medzi geht. Die Sonne wird immer stärker und trotz der Höhe kommt man mächtig ins Schwitzen. Da erfrischt uns der kühle Wind auf dem Gipfel umsomehr. Piz Mezdi ist erreicht: Ein unglaubliches Panorama erfreut unsere Herzen: Piz Ot, Piz Roseg, Piz Bernina um nur einige zu nennen.

Weiter geht es Richtung Piz Rosatsch. Gegen Ende warten einige Kraxeleien auf uns. Erstaunlicherweise macht mir das heute gar nichts aus und ich kraxle munter drauf los… Piz Rosatsch: der erste 3000-er unserer Tour ist geschafft. Nach einer Fotopause folgen wir dem Grat weiter zu Piz San Gian. Auch hier gehen die schönen Kraxeleien weiter, begleitet vom unglaublichen Panorama.  Hier geniessen wir auch unsere kurz gehaltene Mittagspause.

Zu guter Letzt fehlte uns noch der Piz Surlej: 3188 m. ü. M.  Auch zu diesem Ziel sind ein paar Kraxeleien nötig, jedoch sind diese gut zu meistern.  Wir geniessen auf dem Piz Surlej eine Trink-Pause mit erneuten Panorama-Fotos bevor es an den Abstieg geht. Im Geröll geht es schnell runter und somit erreichen wir auch schon Pt. 2984. Dort entscheiden wir uns für die östliche Umgehung von Munt Arlas. Hier ist für mich jedoch nach ein paar Metern „fertig lustig“. Tobi bugsiert mich zurück zu Pt. 2984 und muss mit mir den Abstieg westlich über das riiiiesig Geröllfeld wagen. Es ist schwierig Steine zu treffen, die nur wenig wackeln und man kommt nur langsam voran. Ursprünglich wollten wir zur Station Murtèl queren. Doch wegen der fortgeschrittenen Stunde würden wir wohl die letzte Talfahrt verpassen... So marschieren wir direkt Richtung St. Moritz…

Wir gelangen ca. bei Pt. 2464 endlich auf den Wanderweg und wissen: Beim Hahnensee (Pt. 2153) gibt’s ein Restaurant. Dieses erwarten wir sehnlichst, da uns auch noch das Wasser ausgegangen ist. Wir kommen um 18.15 Uhr beim Restaurant an, welches allerdings um 18.00 Uhr schliesst…  Dennoch versorgt uns die Wirtin mit Getränken und etwas Süssem, damit wir auch den letzten Teil ins Tal schaffen.

Der Weg vom Hahnensee führt wieder durch den schönen, von den letzten Sonnenstrahlen durchfluteten Nadelwald. Total erschöpft aber glücklich erreichen wir nach 12 Stunden um 19.30 Uhr unsere Ferienwohnung in St. Moritz-Bad.

Fazit: Ich weiss nicht, ob ich gestartet wäre, wenn ich gewusst hätte, dass es eine 12-stündige Tour wird. Diese soll nicht mein neuer Massstab werden… Dennoch habe ich diese Tour in der unglaublich schönen, abwechslungsreichen, teils auch schroffen Natur genossen!


Tourengänger: Tobi, Lagopus


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