4-Seen-Wanderung: Trübsee - Engstlenalp - Melchsee-Frutt


Publiziert von Wandersmann , 29. August 2011 um 14:20.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:28 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-OW   CH-BE   CH-NW   Westliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 600 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug via cff logo Luzern nach cff logo Engelberg und danach mit der Bergbahn nach Trüebsee.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Bergbahn zur cff logo Stöckalp und danach mit dem Postauto nach cff logo Sarnen, von dort aus mit dem Zug nach cff logo Luzern.
Kartennummer:http://www.wanderland.ch

Die klassische 4-Seen-Wanderung in der Innerschweiz oder „Von Obwalden nach Obwalden“. An diesem wunderschönen Spätsommersonntag mit idealen Wetterbedingungen (Sonnenschein und 20 Grad im Tal) machen wir uns auf, die vier Seen zwischen Engelberg und Melchsee-Frutt zu erwandern.

Zusammen mit vielen anderen Wanderfreudigen entsteigen wir in der Obwaldner Exklave Engelberg dem Züglein und staunen zunächst über den zentralen Wegweiser unweit des Bahnhofs: Was Olten für den Bahnverkehr ist, muss Engelberg für das Wanderwegnetz sein, so scheint es (siehe Bild).

Wir überlassen den Sportbus zur Talstation der Bergbahn (Homepage) den älteren Semestern, denn die 700 Meter im Talboden schaffen wir auch zu Fuss... Wir überqueren die Engelberger Aa und treffen nach knapp zehn Minuten bei der Bergbahn ein. Den indischen Imbisswagen vor dem Eingang (!) lassen wir stehen und kaufen uns in aller Ruhe unsere Tickets nach Trübsee (mit GA-Rabatt CHF 10). Als ÖV-Kompromiss lassen wir uns von der Kabine die ersten 800 Höhenmeter hochtragen. Wollte man die Wanderung in Engelberg starten, müsste man wohl mit dem PW anreisen und die Marschzeit würde sich um ca. zwei Stunden verlängern.

Die ersten Schritte führen uns dem Trübsee (1764) entlang (Webcam). Wir staunen über das interessante Hochplateau und die leider allzu markanten Installationen des Wintersports. Aber bald konzentrieren wir uns auf den Aufstieg zum Jochpass (2207). Die Serpentinen steigen zügig aber durchwegs breit und gut begehbar an. Am Wegrand grüssen verschiedenste Bergblumen (Überaus häufig sind der langstielige Enzian, vereinzelt bereits verblühter gelber Enzian, ebenso verblühte Alpen-Anemone sowie der giftige blaue Eisenhut, der als giftigste Pflanze Europas gilt. Sein Gift wurde früher für vergiftete Pfeile verwendet. Die Pflanze ist geschützt und weder Blüte noch Blätter sollten berührt werden, da das Gift über die Haut aufgenommen wird.). Wer auf diesen Aufstieg verzichten will, kann sich mit der Sesselbahn hochtragen lassen, verpasst dann aber wohl die schönen Aus- und Tiefblicke ins Flachland oder zum Titlis, die sich uns bei einigen Verschnaufpausen eröffnen.

Am Fuss des den Aufstieg dominierenden Ochsenhorns treffen wir bald auf Überreste des vorgestrigen Schneefalls. Das scheint uns Ende August reichlich kurios, allerdings geniessen wir im Aufstieg die zusätzliche Kühlung durch den Schnee rechts und links des Weges.

Auf dem Jochpass (Webcam) hätten wir eigentlich gerne ein Kafi getrunken, aber das Servicepersonal hatte wohl gerade Schichtwechsel und so setzten wir unsere Wanderung nach einer koffeinfreien Verschnaufpause auf der Terrasse des Restaurants fort.

Der Abstieg zum Engstlensee (1850) und dem in der Entfernung aufblitzenden Tannensee ist sehr schön. Der Weg ist einfach zu gehen und von Silberdistel und dem etwas unscheinbareren, lila Feldenzian gesäumt. Schön, dass die Mountainbiker hier ihre eigene Piste haben und man sich nicht in die Quere kommt! Kurz vor dem Engstlensee mündet der Wanderpfad in einen Fahrweg, der uns in kurzer Zeit zum Hotel Engstlenalp (erbaut 1890) führt, wo wir eine leckere und stärkende Rösti geniessen.
Die Terrasse des Hotels füllt sich ziemlich rasch mit hungrigen Wanderern, sodass wir schon bald aufbrechen und unsere Plätze anderen überlassen (Webcam).

Es folgt ein kurzer Anstieg auf den etwas höher gelegenen Boden der Tannalp (1974). Der Weg ist hier regelrecht aus dem Fels gehauen. Zur linken Seite fällt er steil ab. Das Wegbett ist jedoch so breit, dass die Begehung überhaupt kein Problem ist. Zudem ist auf der Felsseite ein derart dickes Seil angebracht, dass man damit einen 40-Tönner abschleppen könnte. Im Aufstieg lohnt sich ein Blick zurück zur Engstlenalp, die mitten in einer wunderschönen Bergarena thront.

Auf der Tannalp sind leider schnell die ersten Anzeichen des Massentourismus erkennbar, der sich von Melchsee-Frutt bis hierher ausbreitet. So wartet zwischen Bergrestaurant und der sehenswerten Kapelle tatsächlich ein von Chilbi und Grossstädten bekanntes zugähnliches Gefährt in blau und gelb, mit dem man sich in den Touristenort transportieren lassen kann. Bei uns löst das bloss Kopfschütteln aus, ebenso wie die Tatsache, dass der Wanderweg bis zum Tannensee (1976) auf geteerter Strasse verläuft. Dieser lässt sich dann zumindest südlich auf einem ungeteerten Fahrweg umrunden, stösst aber kurz nach der Staumauer wieder auf ein Teersträsschen. Diesem folgend und Abkürzungen über Wiesen nehmend erreichen wir die Frutt (1902), wo wir uns vor der Talfahrt (mit GA-Rabatt CHF 8.50) im Restaurant Pöstli noch etwas stärken (Webcam).

Auf der Stöckalp warten drei Postautos, um all die Wanderer nach Sarnen zu transportieren. Im Gegensatz zur SBB, die in Sarnen mit einem einzelnen Flirt-Zug einfährt, hat die Postauto AG beim Disponieren richtig entschieden. Zwischen Fahrrädern, Kinderwagen und Rucksäcken schaukeln wir nach Luzern und weiter nach Hause.

Fazit: Drei Viertel der Strecke sind ein wahrer Genuss. Die Wanderung ist nie richtig anstrengend, die Wege breit und angenehm zu gehen, die Natur grandios. Wegen des wenig erfreulichen Schlussstücks würden wir wahrscheinlich beim nächsten Mal den Gratweg nach Planplatten (ab Tannensee ca. 2h 30 min) einschlagen und dann via Hasliberg-Brünig nach Hause fahren, statt geteert nach Melchsee-Frutt zu marschieren.
 



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