Chaiserstock (2515 m) & Co. bei Kaiserwetter


Publiziert von alpstein , 20. August 2011 um 19:54.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:20 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PKW über Sisikon nach Riemenstalden - Chäppeliberg
Unterkunftmöglichkeiten:Lidernenhütte SAC
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Chaiserstock – Fulen – Rossstock
 
Schon längere Zeit stand der Chaiserstock (2515 m) auf meiner Projektliste. Er ist ein gerne besuchter Gipfel und Berichte über ihn gibt es ja schon genug. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, ihm und seinen beiden Nachbarn einen Besuch abzustatten.
 
Gestern haben mich noch die ungünstigen Wetterprognosen von einer Tour im Liderngebiet abgeschreckt, die am Vortag mal wieder total daneben lagen. Aber heute hat es auch gepasst, wenn das richtige Kaiserwetter mit strahlend blauem Himmel erst im Laufe des Tages eingetroffen ist. Von der Hitze in den Niederungen spürte ich nicht viel. Die ersten Sonnenstrahlen habe ich am Chaisertor empfangen. Ein trockener Südostwind machte das Wandern angenehm. Erst bei der Rückkehr an der Lidernenhütte spürte ich, wie gut temperiert es in den Gipfelregionen doch war.
 
Wenige Minuten nur musste ich am frühen Morgen warten, bis ich um 6.30 Uhr als einziger Passagier mit der Gondel  von Chäppeliberg (1184 m) nach Gitschen (1716 m) hochfahren konnte. Der Preis von 12 SFR für Hin- und Rückfahrt kann sich sehen lassen. Im Gegensatz dazu wird man an anderen Orten, da zählt auch der Alpstein dazu, richtig abgezockt.
 
Vom Kuhglockengebimmel und den Pfiffen der Murmeltiere begleitet, machte ich mich auf den Weg Richtung Chaiserstock. Bei den „Löcher“ beginnt der wbw markierte Pfad, der zum Chaisertor (2360 m) führt. Dort werden die Hände zur Unterstützung benötigt (T4/I). Der Grat zum Chaiserstock ist bereits ziemlich speckig, aber mit einem Drahtseil und weiter oben mit einer Kette gesichert. Im Aufstieg habe ich diese Hilfsmittel ignoriert, was dank guter Tritte und Griffe kein Problem ist, wenn sich die letzte Passage auch dem II. Grad annähert.
 
Den Platz am Gipfel musste ich nur mit 2 Berggängern teilen, die von Biel aus aufgestiegen sind. Geblieben bin ich auch nicht lange, da noch 2 andere Gipfel zur Besteigung anstanden. Beim Fulen (2491 m) hat mir ein Foto von [u أجنبي] eine direktere Variante zum Gipfel aufgezeigt, wodurch ich den Umweg über die Rossstocklücke vermeiden konnte. Vom Liderner Planggeli (2194 m) bin ich allerdings gleich über den Stacheldrahtzaun und mehr der Hangkante gefolgt. Die Route ist nicht markiert, aber unschwierig und trifft später auf die wbw markierte Route, die bei solch trockenen Verhältnissen problemlos (T4-) auf den Gipfel führt. Dort gönnte ich mir eine erste Brotzeit und ich genoss das tolle Panorama. Die Wolken waren dabei sich immer mehr zu verziehen.
 
Aber es wartete ja noch ein Gipfel auf mich. Also nix wie runter zur Rossstocklücke (2288 m) und dann in die Ostflanke des Rossstocks. Längere Zwischenaufstiege hasse ist sonst wie die Pest, aber heute ließen sie sich leider nicht vermeiden. Beim Übergang von der Flanke auf den Nordrücken war zu meiner Freude noch eine kurze Klettereinlage (I+) zu bewältigen. Der Rest war wieder Gehgelände. Oben auf dem Rossstock (2461 m) gab es dann die zweite Brotzeit, da es dann nur noch bergab ging, wo ein voller Bauch nicht hinderlich ist. Mittlerweile reichte die Sicht bis zu den Berner Hochalpen.
 
Den Abstieg habe ich dann über den Nordrücken angetreten. Über das Mälchbödeli habe ich die Lidernenhütte (1727 m) erreicht, was auch dringend nötig war, weil meine Getränke (2 l) mittlerweile zur Neige gegangen waren. Später an der Bergstation Gitschen angekommen konnte ich noch als 4. Passagier in die Gondel huschen und schon ging es abwärts ins Tal.
 
Fazit: Der Ausflug in dieses Gebiet hat sich zu 100 % gelohnt. Die Landschaft hat mir sehr gut gefallen und die drei Gipfel mit ihren Südabstürzen erinnerten mich etwas an die Churfirsten. Die ein oder andere Kraxelpassage bringen die richtige Würze in diese Tour. Mit Heerscharen von Leuten hatte ich heute gerechnet. Das war aber nicht der Fall oder vielleicht verteilen sie sich auch einfach gut in diesem weitläufigen Gebiet.
 
Route: Gitschen - Ober Hüttli - Loch - Löcher - Chaisertor - Chaiserstock - Chaisertor - Lidernern Planggeli - Fulen - Rossstocklücke - Rossstock - Nordrücken - Mälchbödeli - Lidernenhütte SAC - Gitschen

Tourengänger: alpstein


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Kommentare (2)


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Ursula hat gesagt: wunderschön.
Gesendet am 4. September 2011 um 16:10
das sind wohl mehr wie 10 Jahre her, dass ich den Chaiserstock besuchen durfte. Eine Wiederholung wäre fällig..

Herzlichst,
Ursula

alpstein hat gesagt: RE:wunderschön.
Gesendet am 4. September 2011 um 16:19
Der Chaiserstock stand schon länger auf meiner Projektliste und wenn man zeitig unterwegs ist, hält sich der Ansturm auch noch in Grenzen.

Sicher gehe ich in diese Gegend wieder mal hin.

Grüße
Hanspeter


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