Abstieg von Mühlberg nach Mittenwald Isarpromenade


Publiziert von alpensucht , 19. August 2011 um 21:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum: 5 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 2:00
Abstieg: 450 m
Strecke:Mühlberg - Scharnitz - Mittenwald 9,5km

Früh morgens müssen wir möglichst zügig absteigen, damit wir die erste Bahn in Mittenwald bekommen. Schließlich müssen wir noch heute bis nach Berlin gelangen. Die knapp 10km lange Strecke schreckt uns nicht im Mindesten ab, schon weil es nur noch bergab geht und die Rucksäcke und auch wir selbst einiges an Gewicht in den letzten drei Tagen verloren haben.

Von Mühlberg aus sieht man hinunter bis nach Scharnitz. Die vielen weitläufigen Serpentinen irritieren zu Beginn, deshalb weichen wir nach wenigen Metern Abstieg in den Wald ab, um uns den Rest des Weges noch etwas interessanter zu gestalten. Steil geht’s hinab und ohne Stöcke kämen wir das eine oder andere Mal ordentlich ins Rutschen. Bald ist die Talsohle erreicht, wir bewegen uns fast horizontal durch Scharnitz hindurch, nachdem wir auf dem Friedhofsbrunnen der Dorfkirche unsere Wasserbestände aufgefüllt haben. Nun führt der Weg nahe an der wilden Isar entlang über Weide und zwischen Gebüsch hindurch. Wir nehmen uns vor schnell zu gehen, damit mehr Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und ein Bad in der Isar kurz vor Mittenwald bleibt. Nach einer knappen Stunde Gehzeit halten wir Ausschau nach einer schönen Badestelle, die von der Straße gegenüber nicht einzusehen ist.

 

Als eine gefunden war, erschrecke ich ganz gewaltig, weil meine gute Bergjacke, die ich nur so hinten über den Rucksack geschlungen habe, fehlte. Schnell eine halbe Tafel Schokolade hinterschlingen und los, zurück zum Suchen. Aus der ausgiebigen Frühstückspause wird wohl doch nichts mehr.

Doch glücklicherweise finde ich meine Jacke nach nur wenigen hundert Metern an einem hervorstehenden Zweig hängen. Glücklich kehre ich zu Jonas zurück, der es sich am Isarufer gemütlich gemacht hat. Auf das Bad verzichten wir doch gerne, als wir unsere Füße einmal ins Wasser halten. So habe ich noch etwas Zeit mir einige Tourennotizen zu machen und einfach die Stille, beziehungsweise das Rauschen der Isar zu genießen.

Kurz vor halb zehn brechen wir auf, um den Bahnhof in Mittenwald früh genug zu erreichen, denn wir wollen uns noch um ein Heimfahrticket kümmern. D.h. Leute fragen, ob man gemeinsam mit dem Wochenendticket könne. Auf dem Weg kaufen wir uns noch bei einem Straßenhändler frische Erdbeeren, die in der Bahn auch flott verspeist waren. Welch ein Hochgenuss nach 4 Tagen ohne Obst und Gemüse!

Bei der Ticketsuche haben wir gewaltiges Glück. Ein Leipziger Paar nimmt uns mit bis zu ihrem Zielort und lässt uns dann mit dem Ticket weiter nach Berlin fahren! Ob diese Freundlichkeit der Leute, der man öfters und mehr als sonst mit schwer bepacktem Rucksack begegnet, allein diesem Umstand verschuldet ist?

 

Mit guten Gesprächen im Zug und in dem Wissen wieder einige neue Freunde gefunden zu haben, kehren wir nach Hause zurück. Obwohl wir mit fast 1,5 Stunden Verspätung gerade noch die letzte Verbindung nach Berlin erwischen, so sind wir dennoch hochzufrieden mit uns und der Welt und gehen dem Alltag mit Ruhe und Gelassenheit entgegen. Karwendel, wir kommen wieder!

Zum Glück komme ich schon in einer Woche zurück in die nördlichen Kalkalpen:

Wendelstein

Scheffauer im Wilden Kaiser


Hier Bericht vom Vortag lesen: http://www.hikr.org/tour/post36839.html


Tourengänger: alpensucht


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