Via Ferrata del Diavolo


Publiziert von Bombo , 4. August 2011 um 22:14.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 4 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 625 m
Abstieg: 625 m
Strecke:Teufelsbrücke - Klettersteig Diavolo - Teufelstalboden - Bahnhof / Restaurant Nätschen - Andermatt - Teufelsbrücke
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Göschenen oder Andermatt aus bis zum kostenlosen Parkplatz bei der Teufelsbrücke. Der Start befindet sich beim Sumorov-Denkmal (Hinweistafeln)
Kartennummer:LK 1:25'000, Bl 1231 "Urseren"

Dem Teufel auf das Eisen gestanden

Unsichere Wetterprognosen machten ein geplantes Ganztages-Programm zunichte, also musste eine 1/2-Tages-Alternative her. Auf den Teufelssteig wollte ich schon lange einmal, also nichts wie los zur Schöllenen mit der Teufelsbrücke, wo sich auch gleich beim Sumorov-Denkmal der Start befindet. Das Ziel - der Fahnenmast mit der Schweizer Flagge - sieht man schon von unten, sodass man ungefähr etwa einen Plan bekommt, wie lange man sich im Eisen befindet. 

Der Steig verspricht meiner Meinung mehr als er hält. Mag aber auch sein, weil ich viel darüber gehört habe, dass meine Erwartungshaltung zu hoch war. Es muss derart viel geklinkt werden und nur selten berührt man den Felsen, sodass das "Abenteuer Natur" definitiv zu kurz kommt. Auch die Tiefblicke halten sich in den Grenzen, ist der Steig doch sehr häufig wie auf Stufen angebracht, sodass man nur selten viel Luft unter den Füssen hat. Es gibt eine kleinere Himmelsleiter gerade hoch über eine plattige Wand - die ist meiner Meinung nach der Höhepunkt - wobei eben, verglichen mit anderen Klettersteigen kann auch diese Etappe nicht wirklich brillieren. Spannender wären da vermutlich die verschiedenen Kletterrouten, u.a. auch Resultate von mde, welche einem immer wieder ins Auge stechen. 

Nach 1 1/4h erreichte ich die Fahnenstange - Pausen und Fotografieren inklusive - wobei ich nach der Eisenleiter nicht mehr gross gesichert und dadurch auch an Tempo gewonnen habe. Von der Aussichtsbank aus konnte ich 2 Gebirgs-Militär-Angehörige beobachten, wie sie im inneren Teufelstal eine fast senkrechte, lange Mehrseillängen-Kletterroute einbohrten. Eine Geduldsprobe im wahrsten Sinne! 

Um nach Andermatt dann abzusteigen führt zuerst noch ein Pfad bergaufwärts (T2), wo man beim Wegweiser die Möglichkeit hat, entweder runter oder eben noch weiter in Richtung Oberalppass anzusteigen. Das Wetter wurde immer besser und damit auch mein Zeitfenster, so entschloss ich mich für den Auf- statt für den Abstieg. Auf Höhe Teufelsstalboden 2029m  - beim Blick hinunter zum Bahnhof / Restaurant Nätschen - gab ich dann aber meiner Lust auf einen Coupé den Vortritt und stieg so mehr oder weniger diretissima hinunter direkt auf die Sonnen-Terrasse des besagten Restaurants.

Nach der sonnigen und gemütlichen Einkehr lief ich in 20 Minunten im Laufschritt hinunter nach Andermatt (Vorgabe 1h) und von dort aus dem markierten Weg folgend weiter bis zur Teufelsbrücke, dem Ausgangsort der heutigen Tour.


Tourengänger: Bombo


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Kommentare (5)


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lemon hat gesagt:
Gesendet am 6. August 2011 um 15:10
ich hab den Klettersteig gestern auch gemacht - für mich wars der erste Steig und so habe ich keine Vergleichsmöglichkeit. Aber ich hatte den Eindruck, als Einstieg ist dieser Steig ideal. Nicht zu lange, vielseitig (Leitern, Tritte, Stifte, Felsen...) und ein paar Tiefblicke um mal zu schauen, wie sich das so anfühlt...

Taka hat gesagt: Felskontakt, Luftig etc.
Gesendet am 7. August 2011 um 20:33
Hi Bombo

Habe vor 3 Wochen nun das Daubenhorn gestestet (grosse Runde, 8h) und wenn Du etwas anspruchsvolles, luftiges und fast permantenten Felskontakt (spärlich, meist gar kein Eisen) bevorzugst....etwas vergleichbares in dieser Richtung habe ich zuvor noch nicht erlebt (; Nicht zu vergleichen mit den mir bekannten KS zumindest! Und zum Abschluss die "Via Konst", fakultativ ungesichert, mit echten, vertikalen 1000 HM unter den Füssen und dabei im Ausstieg noch leicht überhängend....spätestens hier bewegt man sich definitiv in der ultimativen KS-Superlative der Alpen (; Falls interessiert kann ich dir auf Anfrage per PM gerne Tipps und Erfahrungswert geben...

Gruss Taka

Bombo hat gesagt: RE:Felskontakt, Luftig etc.
Gesendet am 7. August 2011 um 22:57
Salü Taka

Danke Dir für den Hinweis - au weia, das hört sich wirklich wie der ultimative Hitchcock an... Da komme ich später gerne noch auf Dich zurück :-)

Gute Idee übrigens auch mit dem Abseilmanöver am Teufelssteig. Interessant dabei ist, dass ich auch mehrmals daran gedacht habe, dass sich dieser Steig eigentlich perfekt dafür eignet, um eben diverse Abseilmanöver zu üben und zu perfektionieren. Cool, dass Ihr das in die Tat umgesetzt habt.

Gute Woche und Gruss
Bombo

Taka hat gesagt: RE:Felskontakt, Luftig etc.
Gesendet am 7. August 2011 um 23:33
Hi again

Ja, also das Daubenhorn ist -subjektiv betrachtet für mich zumindest- schon eine unkonventionelle (80% ohne Eisen, also Klettern im Fels neben dem Drahtseil) KS-Tour und nicht zu vergleichen mit den mir bekannten, auch anspruchsvolleren KS (ab KS5). Wenn jemand einen KS5 mit ausreichend Eisen auch locker bewältigen kann, bewegt er sich am Daubenhorn doch während gut 8h durchgehend im Bereich K5-6 und muss erst noch auf Eisen verzichten, sprich für KS untypisch, klassisch mit Felskontakt und meistens natürlichen Griffen/Tritten die Route meistern können. Meine eigene Einschätzung zur Route: 70% Sportklettern (Kletterfinken oftmals vorteilhand) am Drahtseil/30% gewohntes KS-Klettern im oberen Schwierigkeitsbereich ab KS5. Das Drahtseil kann in schwierigen Passagen zum Hochziehen benützt werden, aber 8h und 1000 HM am Seil hochziehen, würde wohl unglaublich viel an Substanz und Energie verlangen und das Tempo erheblich verlangsamen! Wenn man mit der 1. Bahn auf die Gemmi fährt ist man um ca. 09.30 am Einstieg. Letzte Talfahrt ist 8.5h später um 18h...könnte eher knapp werden und im Worst-Case die Tour um einige Stunden ungewollt verlängern(;
Nun, da ich auf hikr seit längerer Zeit keine Touren mehr veröffentliche, könnte ich bei Interesse auch gerne Fotos der Tour als Inspiration auf meinen Server laden, wenn es denn pendent sein würde für dich(; PM genügt.

Betreffend abseilen über den Diavolo-KS muss ich sagen, dass bei uns um mittleren und unteren Abschnitt die 50-Meter Einfachseil am Doppelstrang eher zu knapp waren und ich wünschte mir öfters, über die ganze Seillänge abseilen zu können! Ursprünglich war meine Idee, einfach direkt über den KS und dessen Eisentritten abzuseilen, aber aufgrund der Massen an Klettersteiglern sind paralell dazu ausgewichen und mussten die Standplätze zeitweise richtig suchen und/oder auch mal improvisieren etc. Schlussendlich benötigten wir für unsere Abstiegsvariante in etwa gleich viel Zeit, wie wenn wir den üblichen Abstiegsweg gewählt hätten....dafür war der Spassfaktor grösser (;

Gruss Taka

Taka hat gesagt: Nachtrag:
Gesendet am 7. August 2011 um 22:35
...bei meiner letzten, wetterbedingten und deshalb ehrlicherweise auch eher unliebsamen Kompromisstour auf dem KS Diavolo, hatten wir um etwas Pepp in das Ganze zu bringen, zum Schluss alternativ über den KS bzw meistens parallel dazu über die Platten abgeseilt anstatt den Wanderweg via Andermatt abzuspulen (; Im Rückblick war das dann doch noch ein Zückerchen zum Abschluss (:


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