Löchlibetterweg

Der Löchlibetterweg (Weg Nr. 259) wird im SAC Clubführer als "nicht mehr unterhaltener, zunehmend zerfallender und steinschlaggefährdeter" Weg beschrieben, dessen Begehung nicht mehr empfohlen wird. Trotzdem ist der Weg aus der Ferne noch gut auszumachen, vom höchsten Punkt der Marwees aus bei richtigem Lichteinfall konnte ich fast den ganzen Wegverlauf erkennen, sodass ich dessen Begehung wagen wollte. Gut rekognosziert aufgrund von eigenen Beobachtungen, Kartenstudium und Google Earth, welches mindestens Anfang und Ende des Wegs zeigt, machte ich mich letzten Freitag auf den Weg.

Abmarsch ab Meglisalp, Aufstieg auf dem Wanderweg via Oberchellen in Richtung Rotsteinpass. Etwa bei Pt. 1885 zweigt der noch schwach sichtbare Weg ab, die grosse Geröllhalde unterhalb des Rotsteinpasses wird in südöstlicher Richtung überquert bis zum Fusse der Felswand. Auf dem ersten Grasband beginnt der Weg, der Einstieg war nicht auf Anhieb erkennbar, aber nach kurzem Suchen und Herumklettern stiess ich auf den Weg, welcher nach links weg geht. Bereits zu Beginn musste ich ein kleines Schneefeld in einem Couloir überqueren, was Konzentration und Sorgfalt erforderte, ein Ausrutschen wäre verhängnisvoll gewesen, dank dem weichen Schnee liessen sich die Tritte gut bilden. Anschliessend war der Weg überraschend einfach.

In mehr oder weniger engem Zickzack windet sich das Weglein hinauf, es ist teilweise wieder überwachsen, lässt sich aber gut erkennen, ich habe mich nie verlaufen. Der Weg ist auch nicht ausgesetzt oder heikel, ein kurzer Abschnitt war sogar mit einem Drahtseil gesichert und mit Eisentritten entschärft. Ausser Wildspuren habe ich keine weiteren Zeichen auf dem Weg gefunden.

Der Weg bietet schöne Tiefblicke und Natureindrücke, plötzlich liegt der Rotsteinpass unter einem und eher überraschend steht man schon auf dem Löchlibettersattel, der Weg stösst direkt beim Wanderwegweiser (Pt. 2162) auf den regulären Wanderweg, welcher von den Häderen zum Altmannsattel hinauf geht. Steinschlag habe ich keinen erlebt. Ich denke, dass der Aufstieg einfacher ist, da der Wegverlauf so besser zu erkennen ist.

Anschliessend via Altmannsattel zum Rotsteinpass und wieder runter via Meglisalp ins Tal.

Der Weg ist gut begehbar, wobei wie üblich Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierung in weglosem Gelände und Berücksichtigung der Verhältnisse die Anforderungen an die Sicherheit sind.