Von Arosa zum Lenzerhorn


Publiziert von ma90in94 , 30. Juni 2011 um 18:17.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:27 Juni 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Arosa 1739

Im leeren Zug erreiche ich Arosa um 12:09 Uhr. Es scheint wohl nicht der Hit, denn es ist ausgesprochen still als ich den Ortsausgang ansteuere.
Von der Hütte Uf den Budemji 2182 m führt noch ein Pfad bis unter die Mittaglücke
ca. 2350 m, die man leicht erreicht. Am schönen Punkt 2491 m mache ich noch 15 Minuten Vesperpause, bevor ich die Hörnerreihe angehe. Ich esse eher hastig als entspannt, da ich sehr ungeduldig bin und endlich wissen will was mich erwartet.
Der Aufstieg aufs Schaftällihorn 2546 m und hinüber zum Alpliseehorn 2725 m verläuft zügig,
ohne große Überraschungen. Es geht meist in Gratnähe, die aber eher flankig verläuft,
ohne allzu viel Schotter. Die Felsqualität ist nicht die schlechteste. Schwierigkeiten bis hier
1. Grad, bzw. „ BG“. 3.15 Std. vom Bahnhof. 1 Std. vom Schaftällihorn
Erst der Aufstieg aus der Scharte 2631m zum Gamschtällihorn 2830 m wird etwas
spannender Den ersten Aufschwung umgehe ich links, den zweiten rechts. Den folgenden Aufschwung über eine ca. 20 m hohe steile Wandstufe, oder einen Kamin links davon sehr schön hinauf. Höchstens II +. Nach einer weiteren Umgehung rechts, und sobald man sich traut, wieder zum Grat hinauf.
Dem Grat entlang, später über plattige Wandstufen zum Gipfel II-. Ich finde nur ein leeres,
löchriges Gipfelbuchbehältnis ohne Inhalt vor.
Etwas langwierig über den langen Gipfelkamm in die Scharte vor dem Erzhorn 2924, I-II-, und einfach auf dieses hinauf: 1 Std. vom Gamschtällihorn, etwa 4.15 von der Mittaglücke. Es ist kurz vor 1800 Uhr.
Fazit. Man kommt angenehm flott voran und es findet sich immer wieder ein leichter Weg
zum weiterkommen, auch wenn man manchmal Zweifel hat. Es ist nie heikel oder sehr
abschüssig. Wenig lästige Schuttpassagen bei aktzeptablem Fels. Bis auf den Kamin eher nur
„ WS- „, aber WS - tauglich sollte man schon sein.
Auf guten Wegspuren zum Erzhornsattel 2744 m und gutem Weg zum Aroser Rothorn 2980m. Es ist kurz nach 1900 Uhr und ich gönne mir hier 15 Minuten Pause.
Leicht bis unter den Pizza Naira 2870 m, und den kurzen steilen Gipfelaufbau, dessen Felsen fester sind als sie aussehen.
Der Südgrat ist steil, grasig-felsig und leicht luftig, aber gut gestuft im Voralpenstil, „BG“.
Der Aufstieg zum Gipfel 2707 m  ist am Gipfelaufbau steil und brüchig, I+.
Auf der flachen Wiesenhochfläche richte ich mir mein Nachtlager. Es ist 2100 Uhr.
Mit 8,5 Kg Gepäck, einschliesslich 1,5 L Getränke bin ich in Arosa auf die Reise, und ich habe alles dabei, auf das ich nicht verzichten möchte. 1 L. Apfelsaft wird mit Schnee kontinuierlich
verdünnt . So gewöhnt man sich langsam an die abnehmende Qualität. Bei 7 Grad Nachttemperaturen bin ich besser dran als zu Hause bei zur Zeit 27 Grad im Schlafzimmer.
Mit meinen Leichtbergschuhen müßte ich heute bei einer Kontrolle Konsequenzen fürchten.
Wegen einer Druckstelle am Knöchel, musste ich auf die weichsten  Wanderschuhe ausweichen, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Ich trage gerne so wenig Schuh wie
möglich,aber im Schutt und Geröll komme ich mir vor wie barfuss. Im Abstieg nach Lenzerheide und im nicht klimatisierten Großraumwagen von Chur nach Basel hatten sie aber ihre Vorteile.
 
Zum Sonnenaufgang ist es leider bewölkt, und die Sonne heizt mich leider nicht aus dem Schlafsack. Ein Schluck aus der Flasche, alles in den Rucksack stopfen und ich starte
wie immer ohne Frühstück gegen 0630 Uhr.
Der Gipfelaufbau des Mosch ist steil und äußerst bröselig. So steige ich ca. 30  m nach Osten ab und quere zu den steilen Grashängen der Südseite. Besser man quert vom Sattel  2624 m auf einem Weg nach Süden um die Hänge zu erreichen.
Vom Mosch folgt man dem Grat, ein kurzes felsiges Stück südlich umgehend, bis der Grat
erneut mit Felszähnen aufwartet. Freiwillig steige ich gleich etwas auf die südlich gelegenen Schutthänge ab und erreiche den Grat vor dem Vorkopf 2797 m, den man leicht erreicht. Kurzer Abstieg und es folgt eine leicht aufsteigende Querung eines nur mäßig steilen Schutthanges. Sie führt auf die Südostseite des Berges. Die Querung ist ziemlich harmlos, aber nichts für meine Schlappen. Danach über Felsstufen zum Grat und nach 1.30 Std. erreiche ich das Lenzerhorn 2906 m. Insgesamt „ BG“ oder T5. Ungefähre reine Gehzeit vom Aroser Rothorn ca. 3.15 Std, von Arosa etwa 10 Std.
Wichtig für so eine Aktion ist Wärme, kein Wind und Altschneereste. Hat alles gepasst.
 

Tourengänger: ma90in94


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