Lungern - Wundertüte (7a+) & Luegisland (6c)
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Heftiger Dauerregen: der Alpinistenschreck schlechthin. Doch, in einem kleinen Waldstück, am Fusse von sehr steilen Felsen am Brünigpass sind auch beim grössten Sauwetter in der Regel einige Unentwegte am Klettern. Logisch, denn hier "bleibt der Regen draussen", und die steilen Routen mit den kleinen Leisten fordern Fingerkraft, Ausdauer und Biss.
Der Klettergarten in Lungern ist in der Tat eine Bereicherung der Zentralschweiz. Wenn es regnet, so fallen die Tropfen zwischen 3-10m hinter dem Wandfuss auf den Boden. Die Wand bleibt auch bei den stärksten Platzregen vollständig trocken, und auch nach anhaltenden Nässeperioden drückt das Wasser nicht durch die Felsen. Zudem lockt auch der phänomenal kurze Zustieg von weniger als 1 Minute den Sportkletterer. Das Gebiet ist nach NNW exponiert und bleibt so bis um 17.30 Uhr im Schatten. Die Einstiege sind bequem und kinderfreundlich, wenn auch etwas staubig.
Das Routenangebot ist ausgewogen: es beginnt mit gut 10 Touren im vierten bis sechsten Franzosengrad, während die rund 25 weiteren Routen im Bereich zwischen 7a und 8b anzusiedeln sind. Die Wand ist senkrecht bis leicht überhängend, die Kletterei spielt sich an meist etwas abschüssigen Leisten und Seitgriffen ab. Der Fels ist von Natur aus etwas glatt, und kann sich bei feuchten Bedingungen oder Wärme etwas rutschig anfühlen. Die Absicherung ist durchwegs gut bis sehr gut, die Routenlängen betragen bis zu 30m.
Anlässlich von mehreren Besuchen im Frühjahr 2011 gelangen mir gleich mehrere Erstbegehungen an der Fluh von Lungern. Nämlich:
Luegisland (6c), E/rp am 1.5.2011
Es handelt sich um eine absolut logische und sehr lohnende Fortsetzung von Schleimer (6b). Die Route klettert sich dann in einer pfeilgeraden Seillänge von 30m. Von der Routenanlage her hätte sich der Name "Oberschleimer" angeboten. Doch weil "Luegisland" über (für Lungern) fast unverschämt rauhen und griffigen Fels fügt, liess ich mich bei der Namensgebung von der schönen Aussicht vom Stand über die Wiesen und zum Lungernsee inspirieren.
Das Einrichten, na ja, war eine Übung für sich: über die nicht geputzte, deshalb alpine und kaum je gekletterte Verlängerung von "Absolute Beginners" (6a+) mit dem Namen "Eigerwand" (6b) gelangt man weit hinauf in die überhängende Wand. Mit viel Pendeln, dem Einsatz von Cliffs und einigen weiteren Stunts war dann schliesslich ein erster Bolt am Ende der Route gesetzt. Uff, der Rest war dann fast Formsache...
Wundertüte (7a+), E/rp 18./19.6.2011
Nachdem in den letzten zwei Jahren die Lücke zwischen den beiden schon länger bestehenden Touren "Eazy" (7b) und "Kuhhandel" (7a) langsam aber sicher mit diversen Neutouren aufgefüllt wurde, blieb zuletzt nur noch eine einzige Linie übrig. Hier war der Zustieg zum Ausstieg über die erst wenige Wochen alte "Murer Muldenservice" (7b) deutlich einfacher. Aber auch nicht geschenkt, denn exportiert der Muldenservice mit seinen zwingenden Stellen deutlich über dem Haken doch ein gehöriges Stück Wendenfeeling in den Klettergarten Lungern.
Wie erwartet erwies sich die Kletterei auch im freien Stück Fels als lohnend. Es gab zuerst noch den einen oder anderen losen Griff wegzuklopfen und etwas Drahtbürstenarbeit war auch nötig, doch innert wenigen Stunden war die Arbeit erledigt. Mit einigen Toprope-Sessions waren dann auch die optimalen Bolt-Platzierungen bestimmt, so dass auch die Bohrarbeit erledigt werden konnte. Die Rotpunktbegehung gelang dann im ersten Go, auch wenn es nach dem letzten Bolt, wo die verzwickte Crux die letzten Kräfte abverlangt, doch noch ziemlich knapp wurde.
Insgesamt eine typische, 30m lange Lungern-Route, mit hervorragender Absicherung. Etwas ausdauernd an vielfach ganz ordentlich guten Griffen, welche dann doch plötzlich ganz unverhofft und unerwartet ausgehen... lass Dich überraschen!
Wundertüte ohne Schlussbouquet (7a), Schlussbouquet für Dich (7a+), 19.6.2011
Nicht gerade gratis, aber doch ohne weitere Bohrarbeit gab es noch 2 Kombinationen als Bonus-Erstbeghungen hinzu. Die "Wundertüte" kann auch nur bis zum Stand von "Für Dich" geklettert werden, welcher sozusagen auf dem Weg liegt. Dieser untere Teil checkt bei etwa 7a ein. Oder dann kann man nach der "Für Dich" (7a) auch noch den Ausstieg der "Wundertüte" anhängen. Auch hier gilt es leicht angeplättet noch die Schlusscrux zu überwinden, der Grad dürfte auch 7a+ sein.
Der Klettergarten in Lungern ist in der Tat eine Bereicherung der Zentralschweiz. Wenn es regnet, so fallen die Tropfen zwischen 3-10m hinter dem Wandfuss auf den Boden. Die Wand bleibt auch bei den stärksten Platzregen vollständig trocken, und auch nach anhaltenden Nässeperioden drückt das Wasser nicht durch die Felsen. Zudem lockt auch der phänomenal kurze Zustieg von weniger als 1 Minute den Sportkletterer. Das Gebiet ist nach NNW exponiert und bleibt so bis um 17.30 Uhr im Schatten. Die Einstiege sind bequem und kinderfreundlich, wenn auch etwas staubig.
Das Routenangebot ist ausgewogen: es beginnt mit gut 10 Touren im vierten bis sechsten Franzosengrad, während die rund 25 weiteren Routen im Bereich zwischen 7a und 8b anzusiedeln sind. Die Wand ist senkrecht bis leicht überhängend, die Kletterei spielt sich an meist etwas abschüssigen Leisten und Seitgriffen ab. Der Fels ist von Natur aus etwas glatt, und kann sich bei feuchten Bedingungen oder Wärme etwas rutschig anfühlen. Die Absicherung ist durchwegs gut bis sehr gut, die Routenlängen betragen bis zu 30m.
Anlässlich von mehreren Besuchen im Frühjahr 2011 gelangen mir gleich mehrere Erstbegehungen an der Fluh von Lungern. Nämlich:
Luegisland (6c), E/rp am 1.5.2011
Es handelt sich um eine absolut logische und sehr lohnende Fortsetzung von Schleimer (6b). Die Route klettert sich dann in einer pfeilgeraden Seillänge von 30m. Von der Routenanlage her hätte sich der Name "Oberschleimer" angeboten. Doch weil "Luegisland" über (für Lungern) fast unverschämt rauhen und griffigen Fels fügt, liess ich mich bei der Namensgebung von der schönen Aussicht vom Stand über die Wiesen und zum Lungernsee inspirieren.
Das Einrichten, na ja, war eine Übung für sich: über die nicht geputzte, deshalb alpine und kaum je gekletterte Verlängerung von "Absolute Beginners" (6a+) mit dem Namen "Eigerwand" (6b) gelangt man weit hinauf in die überhängende Wand. Mit viel Pendeln, dem Einsatz von Cliffs und einigen weiteren Stunts war dann schliesslich ein erster Bolt am Ende der Route gesetzt. Uff, der Rest war dann fast Formsache...
Wundertüte (7a+), E/rp 18./19.6.2011
Nachdem in den letzten zwei Jahren die Lücke zwischen den beiden schon länger bestehenden Touren "Eazy" (7b) und "Kuhhandel" (7a) langsam aber sicher mit diversen Neutouren aufgefüllt wurde, blieb zuletzt nur noch eine einzige Linie übrig. Hier war der Zustieg zum Ausstieg über die erst wenige Wochen alte "Murer Muldenservice" (7b) deutlich einfacher. Aber auch nicht geschenkt, denn exportiert der Muldenservice mit seinen zwingenden Stellen deutlich über dem Haken doch ein gehöriges Stück Wendenfeeling in den Klettergarten Lungern.
Wie erwartet erwies sich die Kletterei auch im freien Stück Fels als lohnend. Es gab zuerst noch den einen oder anderen losen Griff wegzuklopfen und etwas Drahtbürstenarbeit war auch nötig, doch innert wenigen Stunden war die Arbeit erledigt. Mit einigen Toprope-Sessions waren dann auch die optimalen Bolt-Platzierungen bestimmt, so dass auch die Bohrarbeit erledigt werden konnte. Die Rotpunktbegehung gelang dann im ersten Go, auch wenn es nach dem letzten Bolt, wo die verzwickte Crux die letzten Kräfte abverlangt, doch noch ziemlich knapp wurde.
Insgesamt eine typische, 30m lange Lungern-Route, mit hervorragender Absicherung. Etwas ausdauernd an vielfach ganz ordentlich guten Griffen, welche dann doch plötzlich ganz unverhofft und unerwartet ausgehen... lass Dich überraschen!
Wundertüte ohne Schlussbouquet (7a), Schlussbouquet für Dich (7a+), 19.6.2011
Nicht gerade gratis, aber doch ohne weitere Bohrarbeit gab es noch 2 Kombinationen als Bonus-Erstbeghungen hinzu. Die "Wundertüte" kann auch nur bis zum Stand von "Für Dich" geklettert werden, welcher sozusagen auf dem Weg liegt. Dieser untere Teil checkt bei etwa 7a ein. Oder dann kann man nach der "Für Dich" (7a) auch noch den Ausstieg der "Wundertüte" anhängen. Auch hier gilt es leicht angeplättet noch die Schlusscrux zu überwinden, der Grad dürfte auch 7a+ sein.
Tourengänger:
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