Pizzo Erra, einsame Spitze in der Leventina


Publiziert von Tigi , 20. Juni 2011 um 11:00.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:19 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Molare 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1430 m
Abstieg: 1430 m
Strecke:Anzonico, Lusert, Suaisa, Alpe dei Piai, Pizzo Erra Gipfel und retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug nach Faido, dort mit dem Bus nach Lavorgo und umsteigen auf den kleineren Bus nach Anzonico
Zufahrt zum Ankunftspunkt:gleich wie Hinfahrt
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Restaurants und Lavorgo und Anzonico
Kartennummer:1273

In der Nordschweiz regnet es, im Tessin soll es gut sein. Also ab ins Tesssin, nicht zu weit, die Leventina bietet sich an. Beim letzten Mal waren wir auf dem Pizzo d’Era, dieses Mal soll es der Pizzo Erra sein. Die Tour ist schön und empfehlenswert. Der Weg ist nicht gerade schön geputzt, mal etwas weglos, aber nie schwierig. Das Schwierige ist die Orientierung, ausser einer 25:000-er Karte ist auch ein GPS hilfreich.
Mit dem Zug 7:09 ab Zürich bis Faido. Von dort mit dem grossen Bus bis Lavorgo und einem kleinen Bus bis Anzonico Posta. Das Wetter ist toll, nicht zu heiss und daher haben wir eine gute Sicht und es werden sich auch keine Quellwolken bilden. Von der Bushaltestelle dem Wanderweg hinauf durchs hübsche Dorf. Viele Häuser sind noch steingedeckt. Oberhalb des Dorfes teilt sich der Wanderweg und führt mehr oder weniger horizontal nach links und rechts (südsüdostwärts). Hier nach rechts in den Wald. Nach wenigen Metern verlassen wir den markierten Weg und nehmen den oberen Pfad, der zuerst noch fast parallel zum Wanderweg, dann aber bald mehr aufwärts führt. Bald ist es mit dem Weg nicht mehr so klar. Es gibt mehrere Spuren, die aufwärts führen. Es spielt auch keine grosse Rolle, wie man genau hinaufgeht, entweder am linken Rand der Lichtung. Wichtig ist, dass man bei der Lichtung bei Punkt 1180 (in der 25:000-er Landeskartes unter dem C von Anzonico) den Pfad erwischt, der im unteren Teil rechts südostwärts in den Wald hineinführt. Nach wenigen Metern kommt ein Steinmann. Hier geradeaus, so gelangt man problemlos nach Lusert. Zwischen den beiden Häusern hindurch und gleich etwas hinauf nach rechts weiter hinauf zu den beiden gut renovierten Häusern von Suaisa. Hier kommt man wieder auf einen markierten breiten Wanderweg, dem wir eine Weile nach rechts nach Osten folgen. Etwas nach dem Tobel zweigt der Weg an einem nur wenig bewaldeten Hang ab und führt in spitzem Winkel nach linksm nach Nordwesten, aufwärts. Von hier könnte man dem Weg einfach folgen. Es ist aber für unsere beiden Mädchen viel toller (und für uns auch) alle Kehren abzuschneiden und über die grossen Steinplatten hinaufzukraxeln. Manchmal wird es auch ein bisschen botanisch, aber da wir lange Hosen anhaben, können uns auch die spitzen Wacholdernadeln nichts ausmachen. Auf ca. 2000 m kommen wir auf eine gute Strasse. Wir folgen ihr ein Stück nach rechts, nach Nordwesten, und dann geht’s wieder aufwärts. Hier wird wie wild gebaut, der ganze Berg ist befestigt, einerseits massenhaft Lawinenverbauungen (die sieht man schon vom Zug aus), andererseits wohl auch Massnahmen gegen Steinschlag. Bis auf 2200 m führt eine fahrbare Strasse. Da das Gelände einfach ist, kann man sich aber gut einen eigenen Weg suchen und kommt bald zu einem Haus auf  knapp 2200 m, das als Unterkunft für die Arbeiter dient. Der Weg geradeaus ist hier wegen Steinschlag gesperrt, der Weg zum Gipfel links hinters Haus ist aber mit Farbe hingepinselt worden. Ganz kurz geht es noch auf der Strasse, dann zeigt wieder eine gepinselte Markierung bei einer rot-weissen Abschrankung an, dass es jetzt rechts steil nach Osten hinaufgeht. Das Weglein ist recht gut und führt zwischen den Lawinen- und oder Steinschlagverbauungen hindurch stetig aufwärts. Plötzlich stehen wir an einem kleinen künstlichen Teich, wir haben keine Ahnung, wozu er dient. Hier geht es weiter steil aufwärts. Wir kommen noch an einem zweiten Teichlein vorbei. Hier verliert sich die Wegspurt langsam. Der Gipfel ist aber nah und wir gelangen problemlos auf den Gipfel. Für den Aufstieg haben wir 4 h gebraucht. Die Sicht auf die Tessiner Berge ist toll. Ganz knapp sieht man hinter dem Barone noch Rimpfisch- und Strahlhorn. Das Finsteraarhorn hingegen hüllt sich ein bisschen in Wolken. Es ist so schön, dass wir eine ganze Stunde bleiben. Zuerst wollten wir eigentlich dem Grat noch etwas nach Südosten folgen und dann Cavagnago absteigen. Da wir aber nicht sicher sind, wie schnell wir den Weg finden würden, beschliessen wir, den gleichen Weg nach Anzonico zurückzugehen, damit wir sicher den Bus um 17:49 erreichen. Wir mussten auch noch Zeit einplanen, um ein paar Mauerpfeffer auszugraben, die unsere beiden Mädchen eintopfen wollten. Da wir den Weg nun schon kennen und nicht immer wieder Karte und GPS konsultieren müssen, sind wir schnell wieder unten (Zeitbedarf 2 h 15 Min.). Die Zeit reicht noch locker, um ein paar Pflänzchen sorgfältig auszugraben. Noch am gleichen Abend werden sie noch auf dem Balkon gepflanzt werden.

Tourengänger: Tigi


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