Toblermann - ein Blumenparadies im Bregenzerwald


Publiziert von Murgl , 19. Juni 2011 um 11:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:12 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B 200 knapp 2 km nach Ortsende Schoppernau und ca. 500 m nach einem Tunnel bis zu einem Elektrizitätswerk, dort ist ein kleiner Parkplatz

Vor vielen Jahren hatte ich irgendwo einmal gelesen, dass der Toblermann im Bregenzerwald eine besonders reichhaltige Flora zu bieten habe. Dieses Jahr bot sich die Gelegenheit, einmal selbst nachzuschauen. Der 2010 m hohe grasige Gipfel steht etwa 1150 m über Schoppernau. Meine Frau Christiane und ich waren am Pfingstsonntag nach Schoppernau angereist und wir konnten um 14,15 Uhr bei einem Elektrizitätswerk direkt an der Autostraße starten. Dort weist auch ein Schild zum Gipfel. Zunächst geht es zügig ansteigend einen Schotterweg in einigen Kehren hinauf. Bald wird der Wald verlassen, es geht durch Wiesen und Weiden weiter, und nach einer knappen halben Stunde zweigt ein sehr undeutlicher, aber markierter Steig rechts ab. Er führt durch Wiesen zur Gräs-Alpe hoch. Links und rechts säumen viele schöne Exemplare der Waldhyazinthe den Weg.
Von der Gräs-Alpe geht es weiter durch Wiesen und gelegentlich durch Gebüsch längere Zeit etwa westwärts die Hänge hinauf. Auf etwa 1400 m verlieren wir den Weg, dessen Verlauf oft nur durch die roten Markierungen auf Felsen oder Pfosten erkennbar ist.  Nach einiger Sucherei haben wir Erfolg und sind wieder auf der richtigen Spur. Auf knapp 1700 m erreichen wir den breiten Grat, der vom Toblermann nordwärts hinabzieht. Von dort hat man beste Sicht zur Kanisfluh, nach Au, zum Liegstein, Diedamskopf und anderen Gipfeln, und eine Rast ist angesagt. Das letzte Stück auf dem breiten Nordrücken zum Gipfel hält, was über die Flora versprochen wurde. Eine bunte Artenvielfalt lädt immer wieder zum Betrachten und Staunen ein, darunter auch manche Arten, die man nicht so oft zu Gesicht bekommt wie den Allermannsharnisch oder die Kugel-Orchis. Viele Trollblumen sind gerade richtig aufgeblüht und weiter oben schmücken die weißblühenden Berghähnlein und die Alpen-Aster die Wiesen.*
Der Gipfel wird zunächst rechts durch einen sehr steilen Grashang umgangen. Erst kurz vor einer kleinen Scharte geht es dann links hinauf auf einem teilweise schmäleren Grat zum grasigen Gipfel, den wir um ca. 17,20 Uhr erreichen. Von dort hat man den ersten und einzigen Blick nach Schoppernau hinab. Gegenüber steht die Hochkünzelspitze, dauernd in Wolken gehüllt. Trotz des warmen Frühlings ist ihre Nordflanke noch mit vielen Schneefeldern bedeckt. Auch der Zitterklapfen im Südwesten ist in Wolken gehüllt, überhaupt hat sich die Sonne rar gemacht, aber wir waren schon froh, dass es trocken blieb, und in die nördliche Richtung war die Sicht sehr gut.
Jenseits der vorhin erwähnten Scharte geht der Abstieg dann anfangs steil und etwas mühsam in ein namenloses Tal hinab, öfter über schuttige oder etwas felsige Passagen. Auf etwa 1600 m erreichen wir den Steig, der zur Hochkünzelspitze und zur Biberacher Hütte führt. Für uns geht’s nun aber weiter abwärts, bald auf einem breiter werdenden Karrenweg zur Oberen Schnalzbach-Alm und durch das Schnalzbach-Vorsäß zur Autostraße hinab.
Der angegebene Zeitbedarf gilt nur für den Aufstieg.
 
* Für die botanisch Interessierten hier aus dem Gedächtnis einige Arten, die wir oberhalb etwa 1700 m angetroffen haben:
Alpenhelm, Mehlprimel, Aurikel (verblüht), Brillenschötchen, Alpen-Aster, Allermannsharnisch (noch nicht in Blüte), Stengelloses Leimkraut, Alpen-Vergissmeinnicht, Gold-Fingerkraut, Berghähnlein, Trollblume, Bewimperter Mannsschild, Alpen-Hahnenfuß, Alpen-Süßklee, Kronwicke, Wiesenraute, Kugelblume,  Läusekraut, Kugelige Teufelskralle, Punktierter Enzian, Stengelloser Enzian, Frühlings-Enzian, Alpen-Wegerich, Alpenlattich, Berg-Nelkenwurz, Soldanelle, Küchenschelle, Mutterwurz, Mücken-Handwurz, Kugelorchis, Weißzüngel, Männliches Knabenkraut.

Tourengänger: Murgl


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