Galenstock SW-Flanke
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Eine Mittwoch-Mission, doch wer kommt mit? Niemand? Na dann ist es an der Zeit, um in zweierlei Hinsicht eine Première zu lancieren. So brach ich am Mittwoch Morgen früh zu meiner ersten Solo-Mission inkl. Passüberquerung per Bike auf. Eines vorweggenommen, grosser Respekt vor der "by fair means"-community...
So ganz by fair means, war meine Mission nicht, benutzte ich doch den Zug nach Andermatt und bei der Rückfahrt war ich auch ganz froh um den Veloselbstverlad... Aber alles der Reihe nach. Da ich auf die Schnelle niemand im Besitz eines Autos für Mittwoch fand, musste ein alternatives Transportmittel her. Tausche das Auto gegen das Bike, et voilà! Von Andermatt human powered auf den Furkapass, anschliessend vom Belvedere hoch auf den Galenstock und sollten die Verhältnisse es zulassen, könnte ich die Abfahrt via SW-Flanke runter zum Rhonegletscher wagen. Das war der Plan. Nach einer recht kurzen Nacht startete ich mit dem Bike und daran befestigten Skis und Schuhen um 02:45 von Andermatt. Schon auf den kurzen, harmlosen Steigungen auf dem Weg nach Realp realisierte ich, dass es wohl eher ein Kampf werden würde, den Furkapass zu bezwingen. Am Dorfausgang von Realp wurde ich mit den Tatsachen konfrontiert: 890 Höhenmeter auf 13km. Wäre es eine Skitour, hätte ich dafür wohl nur ein müdes lächeln übrig... Dann gehts gleich zu Sache doch bald fand ich den Rythmus und so gewann ich Meter um Meter. Wenn da bloss nicht die Krämpfe in der Magengegend gewesen wären, aber lieber dort als in den Waden... Um 05:00 erreichte ich den Pass und freute mich auf die Abfahrt zum Belvedere und den anschliessenden Skiaufstieg, bedeutete dieser doch eine Entlastung fürs strapazierte Gesäss und einen anderen Bewegungsablauf.
Nach dem ich mich umgezogen hatte, buckelte ich meine Skis bis zum Eingang der Gletschergrotte. Ein noch existierendes Schneefeld und weisse Abdeckplanen führen auf den mittlerweile fast komplett ausgeaperten Rhonegletscher. Nicht der vielversprechendste Auftakt zu einer Skitour... Überhaupt präsentiert sich die Schneelage erschreckend dürftig. Erinnert eher an Ende Juni... Ab 2600m führt eine durchgehende Schneedecke zum Gipfel. Zu meinem Erstaunen war der Schnee von Beginn weg durchgefroren und so war ich froh um die mitgebrachten Harscheisen. Zügig erreichte ich via Galengletscher die breite Schulter bevor es ein letztes Mal etwas steiler und ausgesetzter zum Gipfel geht. Mit Harscheisen ist die etwas exponierte Gipfel-Traverse momentan problemlos machbar. Um 09:30 konnte ich mir nach dem Furkapass ein zweites Mal selber gratulieren. Die Ruhe und Weitsicht auf dem Gipfel genoss ich während rund 1 Stunde. Mittlerweile trafen noch 2 weitere Zweierteams ein.
Schon beim Aufstieg schätze ich die Verhältnisse für eine Abfahrt via SW-Flanke als recht optimal ein. So stach ich topmotiviert mit meinen neuen Brettern an den Füssen in die ca. 40-45° steile Gipfelflanke. Herrlich wie die noch kaum gebrauchten Kanten in den harten, aber griffigen Schnee schnitten! Auf ca. 3320m mündet der weite Gipfelhang in ein Couloir, das ich auf Fotos vorher eingehend studiert habe. Eigentlich kein Problem, doch war die Einfahrt völlig vereist. Es blieb mir nichts anderes übrig als das Couloir via felsdurchsetze Flanke linkerhand zu umgehen. In skifahrerisch Hinsicht nicht ganz trivial, ist es doch ziemlich steil und exponiert, aber aufregend war es! Abgesehen von zwei kurzen aperen, brüchigen Stellen, die das Schneefeld unterbrachen, kam ich gut durch. Diese etwas heiklen Fussabstiege kosteten mich dann doch den einen oder anderen Schweisstropfen und ich war jeweils froh, wieder auf den Skis stehen zu können. Ab 3200m mündet das Couloir in einen perfekten Hang, der jedoch von einer Lawine richtiggehend zertrümmert wurde. Westwärts liess sich das Trümmerfeld gut umgehen und ich konnte noch einmal ein paar schöne Kurven ziehen. Der Schnee weichte leider erst ab ca. 2800m auf. Die Südwestflanke kann bei diesen Verhältnissen also auch problemlos noch später befahren werden. Über herrlichen "Bienenhonig" einfach dem linken Gletscherrand entlang. Ab 2600m "hüpft" man momentan von Schneeinsel zu Schneeinsel, heisst man brettert förmlich übers Blankeis und bremst quasi automatisch, in dem man die letzten verbleibenden "Bienenhonig-Inseln" ansteuert... Nach einer ausgedehnten Pause genoss ich die Talfahrt nach Oberwald auf der noch wenig befahrenen Passstrasse umso mehr.
Fazit:
- Erlebnisse teilen macht mehr Freude als sie nur für sich alleine zu beanspruchen
- Grosser Respekt für alle Mitglieder der "by fair means"-community. Passfahrten mit Bike und Skis sind anstrengender als (fast) jede mir bekannte Tour.
Alles in allem ein tolles Erlebnis, das ich jedem empfehlen kann! :)
So ganz by fair means, war meine Mission nicht, benutzte ich doch den Zug nach Andermatt und bei der Rückfahrt war ich auch ganz froh um den Veloselbstverlad... Aber alles der Reihe nach. Da ich auf die Schnelle niemand im Besitz eines Autos für Mittwoch fand, musste ein alternatives Transportmittel her. Tausche das Auto gegen das Bike, et voilà! Von Andermatt human powered auf den Furkapass, anschliessend vom Belvedere hoch auf den Galenstock und sollten die Verhältnisse es zulassen, könnte ich die Abfahrt via SW-Flanke runter zum Rhonegletscher wagen. Das war der Plan. Nach einer recht kurzen Nacht startete ich mit dem Bike und daran befestigten Skis und Schuhen um 02:45 von Andermatt. Schon auf den kurzen, harmlosen Steigungen auf dem Weg nach Realp realisierte ich, dass es wohl eher ein Kampf werden würde, den Furkapass zu bezwingen. Am Dorfausgang von Realp wurde ich mit den Tatsachen konfrontiert: 890 Höhenmeter auf 13km. Wäre es eine Skitour, hätte ich dafür wohl nur ein müdes lächeln übrig... Dann gehts gleich zu Sache doch bald fand ich den Rythmus und so gewann ich Meter um Meter. Wenn da bloss nicht die Krämpfe in der Magengegend gewesen wären, aber lieber dort als in den Waden... Um 05:00 erreichte ich den Pass und freute mich auf die Abfahrt zum Belvedere und den anschliessenden Skiaufstieg, bedeutete dieser doch eine Entlastung fürs strapazierte Gesäss und einen anderen Bewegungsablauf.
Nach dem ich mich umgezogen hatte, buckelte ich meine Skis bis zum Eingang der Gletschergrotte. Ein noch existierendes Schneefeld und weisse Abdeckplanen führen auf den mittlerweile fast komplett ausgeaperten Rhonegletscher. Nicht der vielversprechendste Auftakt zu einer Skitour... Überhaupt präsentiert sich die Schneelage erschreckend dürftig. Erinnert eher an Ende Juni... Ab 2600m führt eine durchgehende Schneedecke zum Gipfel. Zu meinem Erstaunen war der Schnee von Beginn weg durchgefroren und so war ich froh um die mitgebrachten Harscheisen. Zügig erreichte ich via Galengletscher die breite Schulter bevor es ein letztes Mal etwas steiler und ausgesetzter zum Gipfel geht. Mit Harscheisen ist die etwas exponierte Gipfel-Traverse momentan problemlos machbar. Um 09:30 konnte ich mir nach dem Furkapass ein zweites Mal selber gratulieren. Die Ruhe und Weitsicht auf dem Gipfel genoss ich während rund 1 Stunde. Mittlerweile trafen noch 2 weitere Zweierteams ein.
Schon beim Aufstieg schätze ich die Verhältnisse für eine Abfahrt via SW-Flanke als recht optimal ein. So stach ich topmotiviert mit meinen neuen Brettern an den Füssen in die ca. 40-45° steile Gipfelflanke. Herrlich wie die noch kaum gebrauchten Kanten in den harten, aber griffigen Schnee schnitten! Auf ca. 3320m mündet der weite Gipfelhang in ein Couloir, das ich auf Fotos vorher eingehend studiert habe. Eigentlich kein Problem, doch war die Einfahrt völlig vereist. Es blieb mir nichts anderes übrig als das Couloir via felsdurchsetze Flanke linkerhand zu umgehen. In skifahrerisch Hinsicht nicht ganz trivial, ist es doch ziemlich steil und exponiert, aber aufregend war es! Abgesehen von zwei kurzen aperen, brüchigen Stellen, die das Schneefeld unterbrachen, kam ich gut durch. Diese etwas heiklen Fussabstiege kosteten mich dann doch den einen oder anderen Schweisstropfen und ich war jeweils froh, wieder auf den Skis stehen zu können. Ab 3200m mündet das Couloir in einen perfekten Hang, der jedoch von einer Lawine richtiggehend zertrümmert wurde. Westwärts liess sich das Trümmerfeld gut umgehen und ich konnte noch einmal ein paar schöne Kurven ziehen. Der Schnee weichte leider erst ab ca. 2800m auf. Die Südwestflanke kann bei diesen Verhältnissen also auch problemlos noch später befahren werden. Über herrlichen "Bienenhonig" einfach dem linken Gletscherrand entlang. Ab 2600m "hüpft" man momentan von Schneeinsel zu Schneeinsel, heisst man brettert förmlich übers Blankeis und bremst quasi automatisch, in dem man die letzten verbleibenden "Bienenhonig-Inseln" ansteuert... Nach einer ausgedehnten Pause genoss ich die Talfahrt nach Oberwald auf der noch wenig befahrenen Passstrasse umso mehr.
Fazit:
- Erlebnisse teilen macht mehr Freude als sie nur für sich alleine zu beanspruchen
- Grosser Respekt für alle Mitglieder der "by fair means"-community. Passfahrten mit Bike und Skis sind anstrengender als (fast) jede mir bekannte Tour.
Alles in allem ein tolles Erlebnis, das ich jedem empfehlen kann! :)
Tourengänger:
danski

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Kommentare (4)