Der Hang ist das Ziel


Publiziert von Voralpenschnüffler , 6. Mai 2011 um 21:30.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 2200 m

First and (probably) only Ski&Swim 2011 - wobei eben v.a. ein Hang das Ziel war: Und zwar das spitze gleichschenklige Dreieck der Guflenplanggen unter dem Rottor, welches mir auf der LK bereits vor längerem ins Auge gestochen war. Heute war's soweit - und dies bei allerbesten Verhältnissen. Der Heustock war somit nur Zustiegsgipfel und nicht Hauptziel.
Im Bus nach Engi traf ich noch auf Omega 3, der sich die Straubsche Güntel-/Glattchamm-Überschreitung vorgenommen hatte. Ab Engi/Weberei totale Einsamkeit im frisch grünenden und spriessenden Mülibachtal, das sich auf steilem Natursträsschen selten effizient durchsteigen lässt. Pause bei der Skihütte und über die Krokusfelder der Glattmatt auf den SSE-Rücken des Heustocks, der sich mit einigen gratartigen Aufschwüngen von seinem etwas trivialen Namen emanzipieren zu wollen scheint. Prächtig die unzähligen Schwefelanemonen und Küchenschellen. Zuoberst gibt's sogar noch einige steile Schrofen (T4+). Den Bützistock liess ich stehen für Tage, an denen der NW-Grat unverschneit ist, schnallte kurz nach 11 die Kurzski an und rutschte vorsichtig in die steile Rampe, die auf der LK gut erkennbar fast direkt vom Gipfel gen NE hinunterzieht (s. auch hier - danke, Delta! :-). Sie ist oben bis 45 Grad steil und dazu noch exponiert - zum Glück hatte es auf der harten Unterlage eine griffige Neuschneeschicht. Nach der Rampe bei perfekten Verhältnissen direkt hinunter auf die Ebene der Chammseeli (ca. 2180m) und von dort auf die NW-Begrenzung des Zielhang-Dreiecks gequert, dort wo es der Wanderweg quert. Von da noch knapp 200 Hm zu Fuss auf dem meist aperen Rücken empor bis zum Scheitelpunkt des Dreiecks kurz unterhalb Pt. 2387. Ski an und erneut in griffigem Neuschnee auf harter Unterlage - also nahezu perfekt! - hinein in den Traumhang, der zuoberst auch gegen 40 Grad steil ist. Rechts von Pt. 1902 vorbei - nun auf tragendem Sommerfirn und zuunterst auf holprigem Lawinenschnee - bis genau auf den Murgtalweg auf 1650m - insgesamt also fast 1000 Hm Abfahrt!
Mittagsrast bei Pt. 1710, wobei sich leider eine kleine Quellwolke genau über mir festsetzte, bevor ich durch die prächtigen Arvenbestände den Talhatscher in Angriff nahm. Leider hatte ich kein Glück mit Autostopp, aber da sich die Serpentinen genau 15 Mal auf federnden Blumenwiesen abkürzen lassen, läuft man fast Luftlinie, sodass ich für Mornen-Murg nicht viel mehr als 1 Std. brauchte.

Epilog: Zürich an 16.49 - Seebad im Tiefenbrunnen ca. 17.30 bei rund 16 Grad - Ski&Swim vom Feinsten!

P.S. Seit 6 Tagen ist die Tour auch legal, nachdem das ganze Murgtal zum Wildschutzgebiet degradiert worden ist - je nach Verhältnissen könnte ich mir aber durchaus vorstellen, hier auch mal etwas weniger rigorose Grenzen zu respektieren...  Als Murger würde ich mich ja bedanken, allwinterlich zwischen Walensee und Wildruhezone quasi inhaftiert zu werden und den Ort nur noch auto- bzw ferromobil verlassen zu dürfen...

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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