Corno (1731 m) - Überschreitung Cima Caset

Eigentlich trägt der "Sentiero Mura Pellegrini" das Prädikat Klettersteig und einige Bergfreunde rüsten entsprechend auf. Allerdings sind nur 2 Stellen wirklich mit Drahtseilen gesichert, der Rest ist ein wunderschöner Steig, zum Teil etwas ausgesetzt, ab und zu mit ein paar Kletterstellen.
Ab dem Fahrverbot steigen wir das steile Strässchen bergauf Richtung San Martino und schwenken nach einer halben Stunde nach links in den Wanderweg (Nr. 456). Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir die Kapelle San Martino, wo man bereits ein paar schöne Blicke geniessen kann. Weiter geht's zur Bochetta de la Spinera und ca. 400 m nach der Hütte gabelt sich der Weg. Wir wählen den direkten Aufstieg zum Corno (456 b), der zunächst etwas nach Norden schwenkt und über den Nordrücken sich dem Bergmassiv nähert. Die Wegführung wird recht interessant, an einer Grasrinne steigen wir steil hoch zur Kammhöhe. An diesem Punkt geht's links zur Überschreitung, wir gehen zunächst jedoch rechts zum Gipfel des Corno. Die Ausblicke auf den Ledro See sind die Mühen durch die Latschen wert.
Nach der Pause wandern wir wieder zurück zu der Wegverzweigung und weiter Richtung Cima Caset nach Süden. Gleich am Anfang treffen wir auf die erste Herausforderung, eine steile erdige Rinne mit allerlei Gebrösel, einige Drahtseile helfen uns beim Aufstieg. Der Pfad führt nun immer am Kamm entlang, wechselt von der Süd zur Nordseite und wieder zurück, ein paar Schneefelder auf steilen Grashängen sind zu meistern und ein Felsenfenster wird durchstiegen. Vor dem höchsten Punkt (Pubregn 1772 m) wartet eine zweite, diesmal felsige Rinne, ebenfalls mit Draht ausgestattet. Schliesslich ist das Abenteuer zu Ende und wir stehen auf einem Gipfelchen östlich der Cima Caset und rasten etwas.
Der Abstieg erfolgt nun in einem grossen Bogen. Zunächst gehen wir noch weiter nach Süden zur Bocca Caset, wo wir nach links auf einem Almweg Richtung Malga Giu absteigen. Noch bevor wir die Alm erreichen, schwenken wir in einer Serpentine nach links in einen Steig (Nr. 456). Der bringt uns in leichtem Auf und Ab wieder zurück zur Bochetta de la Spinera und damit zu unserem Anstieg.
Eine wirklich tolle Überschreitung, die durch die häufigen Wechsel des Geländes fasziniert und ein bisschen den Bergsteiger fordert.