Bützi, Stockflue und klettern an der Hochflue


Publiziert von Freeman , 18. April 2011 um 00:07.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:Brunnen, Wylerbrugg, Bütziflue / Bützi, Stockflue, Pt. 1198, Gottertli, Egg, Klettergarten Hochflueplatten, Rigi-Hochflue, Egg, Tal, Brunnen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brunnen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Brunnen
Kartennummer:1:25'000 Blatt 1151 Rigi, 1:50'000 Blatt 235 Rotkreuz

Unser Ziel ist der Klettergarten Hochflueplatten. Natürlich kann man mit der Seilbahn bis Obertimpel hochfahren und dann relativ einfach via Egg den Einstieg zum Klettergarten erreichen. Dies war mir aber nicht gut genug und viel zu einfach. Also hängen wir noch eine kleine Wanderung an über Bützi und Stockflue. Ja nun ist es eine ausgewachsene Wanderung mit einer Mehrseillängenkletterei auf die Rigi-Hochflue. Mit dem Schleppen von Seil, Expressen etc. reicht mir dies knapp im Rahmen meines Bedürfnisses nach sportlicher Betätigung ;o).

Der Schrattenkalk an der Rigihochflue ist scharfkantig und griffig. Sofern die Route den Rissen und Löchern folgt hat man sehr gute und grosse Griffe zur Verfügung. Aber man trifft auch auf Routen mit der Voraussetzung für viel Feingefühl der Reibungskletterei und feinen Griffen.  

Eigentlich wollten wir uns im Klettergarten Egg etwas aufwärmen und wiedereinmal das Abseilen üben. Wir sind von Egg dem Pfad zu den Südwänden gefolgt. Trotz insentivem Suchen haben wir den Einstieg nicht gefunden. Wahrscheinlich ist es besser wie im Führer beschrieben von oben einzusteigen.

Also sind wir unverrichteter Dinge weiter dem Pfad entlang in Richtung Klettergarten Hochflueplatten. Bald schon kommt man zur Stelle mit dem Aufstieg über die Eisenbügel. Kurz zuvor haben wir den Klettergurt angezogen uns uns bereit gemacht. Kletterschuhe braucht man für diese Passage nicht aber die Sicherung am Drahtseil ist sicher sinnvoll.

Nach dem Aufstieg über die Eisenbügel kamen wir an einen Wandfuss an dem ein Einstieg zu einer Sportkletterroute erkennbar ist. Keine Ahnung welcher Schwierigkeitsgrad hier auf einen wartet. Wir waren uns nicht sicher wo wir uns genau befanden und ob wir unser Ziel schon erreicht hatten. Also entschlossen wir uns dem Pfad weiter zu folgen und noch 'schnell' um die Ecke zu sehen.

Und tatsächlich weiter oben kommt man zum Einstieg Klettergarten Hochflueplatten. Hier hat es ein Wandbuch und die Routen Änzian und Füürlilie sind deutlich angeschrieben. Wir entschieden uns für die Route Änzian (blau), Schwierigkeit V.

Ja mit der Schwierigkeit ist es immer so eine Sache! Die ersten zwei Seillängen waren genial schön und selbst im Vorstieg hatte ich zu keiner Zeit ein unsicheres Gefühl. Die dritte SL hat es aber in sich! Ein - zwei Stellen sind happig. Man braucht Feingefühl, Vertrauen in die Griffigkeit der Finken und Blick für die Fingerkuppen grossen Griffli. Mit etwas Ächzen und Stöhnen und viel viel Vertrauen keinen Abflug zu erleben habe ich auch diese Stelle gemeistert.

Eigentlich wollten wir über Männertrü abseilen und noch eine zweite ev. dritte Route unternehmen. Wenn man nicht alle Höhenmeter selbst unter die Füsse und eben die Seilbahn nimmt, sollte dies auch problemlos gehen. Für uns war die Zeit jedoch schon fortgeschritten und wir mussten an den Abstieg denken.

Gerne wäre ich nach Gersau abgestiegen, da ich diese Variante noch nicht kenne und diese mehr der Sonnenseite folgt. Wir entschlossen und dann in unserem 'jugendlichen' Leichtsinn über die Nordseite und den Grat nach Egg abzusteigen. Viel Schnee hat es nicht mehr. Aber auch mit wenig Schnee ist es verd... rutschig!! Hätte ich mit dem Herrgott nicht eine Vereinbarung dass ich 100 Jahre alt werde und die Auswüchse der Gesellschaft dieser Welt noch lange ansehen muss, ja dann hätte mich die Erdanziehungskraft wohl irgendwo an einer gemeinen Wurzelstelle ins Tal befördert...

Ich bin sicher schon drei mal da hochgerannt. Aber runter ist da auch bei trockenen Verhältnissen ein ganz anderer Schwierigkeitsgrad. Kurz gesagt, für die Nordseite ist es für verantwortungsvolle Bergwanderer immer noch zu früh im Jahr!

Da wir nicht annahmen, dass die Seilbahn um diese Uhrzeit noch fährt, sind wir von Egg via Tal nach Brunnen abgestiegen.

Das Bier im Zug auf der Rückfahrt war ein würdiger Abschluss unserer doch eher anspruchsvollen 'Bergwanderung'. Dafür habe ich dann meine Station verschlafen... ;o)

Gruss zurück an Hudyx, wir waren ca. eine Stunde früher auf der Stockflue.


Tourengänger: Freeman


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5- II
10 Sep 11
Rigi-Hochflue · Domino
T5 II
9 Nov 11
3-Fluh-Tour · Kieffi
T5 II
T6 V-
10 Sep 11
Rigi-Hochflue Trilogie · tricky
T5 II
T4+
10 Apr 10
Bütziflue und Stockflue · Freeman
T5 II
7 Apr 17
Rigi Hochflue via Hochflueplatten · carpintero

Kommentar hinzufügen»