Heute hatte wir unser Motto gefunden: Rekognisation im Gantrischchummli.
Von meiner letzten Skitour wusste ich noch, dass wenig Schnee in dieser Region liegt. Aber einige Couloirs waren noch mit Schnee gefüllt. Also wollten wir die heutige Lage neu beurteilen.
Ausgangspunkt war die Untere Gantrischhütte. Auf bekannten und pistenähnlich planiertem Weg geht es an der Oberen Gantrischhütte vorbei. Die Nordflanke des Bürglen und das Bunkercouloir sind jetzt sehr gut einsehbar. Ab Chummlihütte können auch die E-Couloirs eingesehen werden. Eindeutige Abfahrtsspuren sind nur in den E-Couloirs gesehen werden. Durch das Gantrischchummli erreichen wir schnell den Morgetepass. Hier machen wir eine kurze Pause und planen nun den Weiterweg. Wir entscheiden uns aufgrund der vorgefundenen Schneeverhältnisse für die Schibenspitz. Die Nordflanke und E-Couloirs vom Bürglen sind wenig der Sonne ausgesetzt. Dies konnten wir sehr gut im Aufstieg erkennen. Aufgrund der kalten Nacht (am Start waren -4° C) vermuteten wir sehr harte Hänge, die ausserdem noch bis max. 42° steil sind. Somit haben wir uns für die etwas flacheren Varianten entschieden.
Wir konnten mit Skier fast bis zur Schibenspitz aufsteigen ( Schweirigkeit WS). Im Anschluss daran ging es den Nordgrat wieder runter, bis ein Militärbunker links umgangen werden konnte. Auf dem Grat konnte man gut zu Fuss absteigen und die Verhältnisse in der NW-Flanke einschätzen. Etwas oberhalb der Scharte, dort zweigt der Sommerweg zur Chummlihütte ab, konnten wir die Skier anziehen und durch ein W-Couloir abfahren. Weil der Schnee gut und griffig war, sind wir kurzentschlossen wieder auf den Morgetepass aufgestiegen. Nun sind wir in Richtung Schibespitz erneut aufgestiegen. Jedoch vor dem Gipfel befindet sich eine markante aber flache Einsattelung. Hier sind wir dann zur Gantrischchummli abgefahren. Der Rückweg zur Untere Gantrischhütte war gut fahrbar. Auf der Sonnenterasse der geöffneten Untere Gantrischhütte konnten wir den für uns erfolgreichen Skitourentag abschliessen.
Den ganzen Vormittag konnten wir niemanden aus den E-Couloirs des Bürglen abfahren sehen. Ein Zeichen, dass unsere Variante wohl die Ideale war. Die W-Flanken der Schibenspitz wurden jedoch heute von mindestens drei kleineren Gruppen befahren.
Kommentare