Powderplay am Gantrisch zum Letzten?

Über die Steilabfahrten im Gantrischmassiv muss nicht mehr viel geschrieben werden, dies tat unter anderem Bernhard Senn in seinem kleinen Gebietsführer Gantrisch Vertikal. Auch auf hikr.org hat Hausmeister Aendu die bekannten Klassiker profund dokumentiert.

Dank ihrer Kürze und guten Erreichbarkeit aus dem Raum Bern/Fribourg werden die Steilflanken und Couloirs oft sehr schnell geackert - gegen das Frühjahr locken allerdings höhere Ziele und die Frequenz lässt spürbar nach. So kamen wir unverhofft zu einem fantastischen Tag mit (leider nur) zwei Steilabfahrten, mehr Ideen und Möglichkeiten sind da, siehe obige Verlinkung.

Frühlingspulvern an Bürglen und Gantrisch

Von der Unteren Gantrischütte dank den neulichen Schneefällen durchgehend auf Ski in den Morgetenpass und zügig weiter auf die Bürgle. Die westliche Einfahrt in die NO-Flanke (kurz über 40°) oben doch recht hart, dann kurz pulvrig mit wenig Unterlage, dann etwas decklig bis die untersten Hänge doch noch Pulver perfekt aufweisen. Unten sind wir dann nach Osten gequert und bis 100 hm übers Gantrischseeli gefahren.

Wiederaufstieg in den Morgetenpass, weiter auf den Schibenspitz, eine kurze Tragepassage in den Pass und direkt diagonal hochgespurt bis zum Einstieg Gantrisch Westcouloir auf 2100m. Dieses ist ganz oben ebenfalls hart und einige Meter steiler als 40°, dann 250 hm perfekter Pulver und wir dürfen Firstlines ziehen ;-) In recht gutem Schnee ohne Abschnallen bequem zurück zur Gantrischhütte, heute leider alles geschlossen....

Bewertung: Oft wirken Skitouren bei derart guten Verhältnissen wie angetroffen leichter:  Persönliche Einschätzung:  Bürglen Nordflanke S-, Gantrisch West Couloir ebenfalls S-.
Der SAC Führer schlägt S respektive S+ vor - als Kompromiss sind die Touren wohl mit "S" fair eingestuft, obwohl ihnen die Ernsthaftigkeit und Ausgesetztheit alpiner Unternehmungen fehlt.