Liechelkopf

Eigentlich sollte es durch das Ochsenloch zum Mittleren Schafalpenkopf gehen.
Mir wurde abgeraten (2 parallel gehende Tourengänger und der Wirt vom Bergheim Moser) und so wählte ich Winterelfer oder Liechelkopf als Alternative. Vom Bergheim Moser geht es anfangs die Ski tragend, dann leicht über den Wald- und Forstweg, unterhalb der Wiesalpe vorbei bis zur Fluchtalpe.
Hier noch wenige Meter bis unter die Steilstufe, die auf den ersten Blick unüberwindbar im Talschluss steht.
Es geht aber doch! Durch Latschen, dem Sommerweg mühsam folgend, hinauf bis zur fast 400 Meter höher gelegenen Hinterwildenalpe (1777). Hier öffnet sich ein tolles Hochtal und läßt auch noch eine ostwärtige Querung zum Ochsenloch zu. (Heute nicht!!)

Mein Weg führt nach kurzer Rast weiter nach Süd-West, dem oberen Wildenbach folgend, ohne viel Höhengewinn, dem Talschluss entgegen.  
Hier zieht nach Nord-West auch eine Spur zum Winterelfer hinauf.
Ich ziehe in süd-westlicher Richtung zum Steilhang unterhalb des Liechelkopfes und folge drei Tourengängern, die ca. 60 Minuten Vorsprung haben.
Anfangs noch leicht, steilt der Hang zusehens auf und erschwert das Aufwärtskommen. Schnell sind die Spitzkehren Alltag und auch die Harscheisen rasten unter der Bindung ein. Ich nehme die Ski wohl zu früh auf den Rucksack, denn ich sinke im grundlosen "Krieselschnee" bis zu den Hüften ein!
In wilder Wühlerei finde ich einige Meter oberhalb endlich Trittschnee und die Spuren meiner Vorgänger. Ich folge der gespurten Querung über den leicht ausgesetzten Balkon und nähere mich dem süd-wetslichen Gipfelhang. Nun steige ich erneut einer Spur folgend zu früh zum Grat hinauf. Ich finde auf einer grasig-felsigen Rrippe im "Kriesel" kaum Halt und kann keinen Schnee unter den Stiefeln kompremieren. So taste ich mich in höchster Anspannung  die letzten Meter zum Grat hinauf. Ich kralle mich dabei im freigefegten Gras vehement fest. Ein kleiner Rutscher hätte mich hier wohl wieder in den Talgrund befördert; wohl als ungefährliche Rutschpartie aber mit  enormem Zeitverlust! Auf dem Grat atme ich erst einmal durch und trete wieder in die Ski.

Meine "Vorhut" treffe ich nun in deren Abfahrt und nach kurzer Fachsimpelei geht es weiter aufwärts. 
Der steile Gipfelhang stellt kein Problem mehr dar. Wenig später stehe ich auf dem Gipfel.
Nach ausgiebiger Rast, bei tollem Panorama und leckerer Brotzeit geht es an die Abfahrt.

Bis in den Talgrund des oberen Wildenbaches geht es Schwung an Schwung hinab. Die Engstelle mit dem querenden Balkon ist in der Abfahrt deutlich entspannter zu fahren und stellt kein Problem dar.
Der Hang ist weich, es läßt sich gut schwingen; toll!!!

An der Hinterwildenalpe nochmals eine kurze Rast und dann geht es die eng bewachsenen Steilstufe hinunter zur Fluchtalpe. Hier schnalle ich nach einem gut fahrbaren Steilstück ab und stürme den Latschenriegel geradewegs hinab; ein Befahren dieser Passage war mir zu mühsam, da er wirklich eng bewachsen ist! Weiter unten ging es wieder; Ski an und ab hinaus nach Schwendle. Die letzten Meter, wie bereits am Morgen, zu Fuss mit den Ski auf den Schultern. Dies erneut den forstwirtschaftlichen Aktionen geschuldet.

Fazit:
Spannende Tour; mühsam durch den Latschenriegeln der Steilstufe (Abfahrt noch mühsamer)! Steilhang mit spannender Querung hinaus zum Gipfelhang. Bei guten Bedingungen ohne Probleme mit Ski machbar; bei Hartschnee geht ein Rutscher ggfls. bis in den Talgrund!
Harscheisen hilfreich, Steigeisen/Pickel je nach Verhältnissen!
Sichere Verhältnisse sind Voraussetzung!!!