Hochhamm (1275 m) - Knapp über der Nebelgrenze


Publiziert von marmotta , 30. Januar 2011 um 20:56.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:30 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AR 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Schönau - Grat Hochhamm (P. 1241) - Hochhamm - Gasthaus Hochhamm retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW via Urnäsch

Wer die kleinen Högger nicht ehrt, ist des 4000ers nicht wert…
 
…Unter diesem Motto besuche ich immer wieder gerne die kleinen Erhebungen im Appenzell, die meist eine schöne Aussicht auf die nördliche Alpsteinkette, vor allem aber auch ins weite Alpenvorland bis hin zum Bodensee bieten. Der Hochhamm (1275 m) ist eine dieser Erhebungen: Ein typischer Nagelfluhkamm mit einem langgestreckten Grat, welcher nach Süden steil -stellenweise sogar wandartig- abbricht. Er ist von verschiedenen Ausgangspunkten leicht und schnell erreichbar und hat –wie könnte es im Appenzell, dem heiligen Land der Bergbeizen, auch anders sein- ein Gasthaus unterhalb des Gipfels. Aus meiner Kindheit habe ich noch in Erinnerung, dass auf der Nordseite ein Skilift von Schönengrund aus betrieben worden war – doch diese Zeiten sind längst vorbei…
 
Eines war an diesem Tag bereits vor dem Start klar: Es zog sämtliche Menschen aus dem Unter- bzw. Mittelland, die während Tagen unter der grauen Hochnebeldecke festsassen, hinauf in die Sonne, die den Prognosen und Webcambildern nach ab einer Höhe von ca. 1200 m zu sehen sein sollte. Entsprechend gross war der Andrang auf den PKW-Abstellflächen an der Strasse zwischen Urnäsch und Bächli. Wer ein paar zusätzliche Meter zu Fuss nicht scheut, stellt sein Fahrzeug in Schönau (Parkplätze am Gasthaus) ab und folgt dem Wanderweg bis zur Grathöhe bei P. 1241, um den Gipfel nach Überschreitung des abwechslungsreichen Bergkamms von Osten zu erreichen, was erst noch schöner als der Direktaufstieg via das Gasthaus "Hochhamm" ist.
 
War es im Aufstieg durch den Wald infolge des dicken Nebels noch eisigkalt, genossen wir auf dem mit einem Sendemast "geschmückten" Gipfel des Hochhamms die wärmende Sonne, die knapp unterhalb der Kammhöhe mit der Hochnebeldecke kämpfte. Immer wieder waberte der Nebel hinauf, aus dem im Westen nur gerade mal die Spitze des Tweralpspitzes (1332 m) und seiner benachbarten Erhebungen wie eine Insel im Wattemeer herausschaute. Ich liebe diese Stimmung – und den speziellen Moment, wenn man die Hochnebeldecke durchstösst und plötzlich nur noch blauen Himmel über sich hat!
 
Nach ausgiebiger Pause in der Sonne und Verpflegung im 70 Hm unterhalb des Gipfels gelegenen Gasthaus traten wir –schweren Herzens- den Rückweg unter die graue und dunkle Nebeldecke an.
 
Für diese Tour reichen derzeit feste Wanderschuhe vollkommen aus. Ca. 10-15 cm pulvriger Schnee (in Mulden teilweise auch mehr) vermitteln (neben der eisigen Kälte unter dem Hochnebel) wenigstens ein klein wenig das Gefühl von Hochwinter, Schneeschuhe wirken auf den teils festgetrampelten Spuren dennoch etwas deplaziert. Aber jeder, wie er möchte…    

Tourengänger: marmotta, nevada


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»