Techniktraining am Timmelsjoch
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Wenn das Wetter in den nördlichen Ostalpen verrückt spielt, fährt man am besten über den Alpenhauptkamm hinweg. Dies taten wir am zweiten Tag der Tourenwoche, denn durch das Allgäu zogen immer wieder Regengebiete. In den Kammlagen des Breitenbergs konnte man sogar eine Menge Neuschnee beobachten. So entschieden wir uns, über den Fernpass, Imst durchs Ötztal hinauf zum Timmelsjoch zu fahren. Und wir hatten tatsächlich Glück. Kaum fuhren wir durch den ersten Tunnel auf italienischer Seite, tat sich ein atemberaubendes Panorama ins Passeier Tal und die Stubaier Alpen.
Direkt nach dem Tunnelausgang auf etwa 2400m gibt es einen kleinen Parkplatz, wo wir unser Auto abstellten.
Ein kleiner Panoramapfad führt da ohne Markierungen durch ziemlich steiles Wiesen- und Schrofengelände Richtung Osten (T3). Auf diesem hielten wir uns nur einige hundert Meter. Dabei genossen wir herrliche Blicke hinüber zu den südlichen Stubaiern. Bald schon wollten wir mehr und bogen in nördliche Richtung diretissima zum oben vermuteten Grat (wir hatten keine Detailkarte), der das knapp 2900m hohe Massiv abgrenzt, durch welches der Tunnel vom Timmelsjoch hinab führt. Da mussten wir beißen, es waren aber zum Glück nur reichlich 200Hm bis zum Eck am oben richtig vermuteten Grat. Ein Steinmann stand dort, aber die Erhebung hat nach unseren Informationen keinen Namen. Wir genossen die Aussicht, die im Südosten teilweise bis in die Dolomiten reichte. In Südlicher Richtung lag unter uns der Parkplatz auf dem das Auto ganz schwach auszumachen war. Im Nordosten waren die südlichen Stubaier mit Botzer 3251m und Schwarzwandspitze 3358m zu sehen. Im Süden die südlichen Ausläufer der Ötztaler (Texelgruppe) mit Hochfirst 3403m.
Ich nahm mir noch die Zeit, den Grat nach Westen etwas aufzusteigen, entschied mich aber schon nach 20min umzukehren, weil ein Block im II.Grad zu erklettern war. Da Heiko am Gratbeginn wartete und ein mächtiger, böiger Wind immer wieder Wolkenfetzen von Tirol über unseren Grat peitschte und wir uns deshalb zeitweise aus den Augen verloren, war diese Entscheidung richtig. Immerhin hatte ich noch sehr wenig alpine Erfahrung bis dahin gesammelt und war noch nie zuvor im alpinen II. Grad geklettert. Allein kam so etwas also nicht in Frage.
Gemeinsam stiegen wir über den schrofigen Steilhang ab. Hier gab es einige heikle Passagen, die man im Fels abklettern musste (T4). Zum Schluss gab es noch eine kleine Rutschpartie über ein üppiges Altschneefeld bis fast hinunter zum Parkplatz.
Eine tolle, wenn auch kurze, Trainingstour in angenehmer Akklimatisationshöhe mit einigen kernigen Abschnitten, die grandiose Aussicht und die milde Luft, die aus dem Passeier Tal heraufzog, ließen uns mit einem schönen Gefühl des Erfolgs (nach dem gestrigen Wetterpech) wieder nach Pfronten zurück fahren.
Am Timmelsjoch auf Tiroler Seite lagen übrigens noch knapp 3m Schnee an den Straßenrändern!
(Fotos nur analog vorhanden...bei Interesse anfordern!)

Kommentare