Rossstock 2461m, Spilauer Grätli 2303m


Publiziert von Bombo , 24. Januar 2011 um 00:29.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:23 Januar 2011
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:Gitschen - Rossstock - Spilauersee - Spilauer Grätli - Spilauersee - Lidernenhütte - Abfahrt via Schnüerstock nach Chäppeliberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sisikon - Riemenstalden - Chäppeliberg Talstation Seilbahn (kostenlose Parkplätze). Preis CHF 7.00 Uhr (einfach) pro Person.
Unterkunftmöglichkeiten:Lidernenhütte SAC
Kartennummer:LK 1:50'000, Bl 246 S "Klausenpass"

Wenn einer eine Reise tut - dann am besten gleich nochmals!


Gestern kam ich in den Genuss von absolut perfekten Tourenbedingungen - sei dies wettermässig wie aber auch vorallem schneequalität- & schneequantitätmässig. Und weil ich gestern Einblick in die noch diversen unverspurten Hänge und Gipfel hatte, wusste ich, wohin es mich am Folgetag ziehen würde - back to paradise!

Erneuter Start um 08.10 Uhr bei der Bergstation Gitschen 1716m und auf der selben Aufstiegsroute von gestern via Mälchbödeli 1897m hoch zur bereits ziemlich verfahrenen Gipfelflanke. Kurz unterhalb des Grates Skidepot und zu Fuss über den gestern noch jungfräulichen und heute autobahnmässigen Grat, welcher zum Gipfelkreuz des Rossstock 2461m führt. Es ist 09.45 Uhr und erneut stehen wir als erste auf dem windigen Gipfel und kommen in den Genuss der wärmenden Sonnenstrahlen.

Von hier erfolgt der Check, ob unser nächstes Tagesziel, das Spilauer Grätli 2303m - auch wirklich noch unverspurt ist - Tatsache und was noch viel schöner ist: alle Tatzelwürme von Tourenkolonnen ziehen beim Spilauersee ihre Aufstiegsspur hoch Richtung Hagelstock (gestern ebenfalls frisch gespurt und beide Flanken eröffnet) und niemand nimmt das Spilauer Grätli ins Visier. Perfekt.

Dank Kenntnissen vom Vortag konnten wir heute die perfekte Ideallinie vom Rossstock zum Spilauersee fahren - teilweise unverspurt, maximal jedoch 5 Spuren vom Vortag. Diese führt einfach gesagt ziemlich diretissima hinunter, wobei man dann unmittelbar beim Chli Tisch (Stacheldrahtzaun) nach Westen in den Steilhang wechseln muss. Dann wiederum möglichst direkt hinunter (nicht nach rechts ausholen) zum eingeschneiten Sumpfgebiet südlich von P. 1833, wo man in der willkommenen Sonne eine gemütliche Rast einschlagen kann.

Vom Rastplatz geht's in wenigen Minuten zum Ostufer des Spilauersee 1837m, weiter Richtung Wisses Bödeli (wir umgingen dieses nördlich die steileren Flanken traversierend), dann durch eine steile (38 Grad) Mulde hoch zu den Felsen des Rossstock und in einem langgezogenen Rechtsbogen zur Schneekuppe mit Gipfelsteinmann des Spilauer Grätli 2303m. Wichtig ist, dass man sich schon im Aufstieg Gedanken über die Abfahrt macht, um so die von oben teilweise schwer einsehbaren Hänge auch wirklich genussvoll geniessen zu können. Es ist 12.20 Uhr und es bläst ein kühler Wind - Zeit, um dieses Abfahrtsparadis zu eröffnen und unsere Spuren zu zeichnen.

Auch hier entscheiden wir uns für die Variante "diretissima", dann durch die steile Mulde zum Wisses Bödeli und in direkter Linie weiter zum Ostufer des Spilauersee 1837m. Die Abfahrt war schlichtweg phänomenal - besser geht's eigentlich nicht mehr: von oben bis unten zwischen 40 und 50cm ungebundener "Canada-Powder" - die nordwestlich geneigten Hänge liegen derart perfekt, dass praktisch kein Wind das weisse Eldorado verblasen kann.

Freudestrahlend fellen wir nun dem Ostufer entlang zu P. 1833, weiter zu P. 1810 und dem Sommerwanderweg via Abedweid zur Lidernenhütte SAC 1727m, wo das "Kafi Rossstock" entsprechende Abnehmer fand.

Um 14.15 Uhr machen wir uns auf die "Abfahrt", wobei es hierfür zuerst nochmals einen Anstieg erfordert. Von der Lidernenhütte SAC folgt man zum Nordfuss des Schmal Stöckli. Um die perfekte Abfahrt zu erreichen, sollte man nun P. 1831 anvisieren und den Schnüerstock südlich umgehen. Von hier hat man eine endlos lange, stiebende Abfahrt, welche zuerst an der Ostseite des Schnüerstock und später über Alt Stafel 1608m vorbeiführt. Es folgt eine steilere, mit einzelnen Sträucher (problemlos) durchsetzte Steilflanke, dann die Bachüberquerung in der Talsohle, einen kurzen felllosen Gegenanstieg und weiter via Stafel 1231m zur eingeschneiten Strasse, welche zum Parkplatz bei Chäppeliberg 1184m führt. Diese Abfahrt ist aktuell absolut traumhaft - einzig die kleinflächige Steilflanke unterhalb Alt Stafel ist völlig zerfahren.


Fazit: Die obige beschriebene Variante kann ich aktuell nur wärmstens empfehlen - wenige Abfahrtsspuren, Pulver teilweise knietief und fast kein Steinkontakt. Selten habe ich derart perfekte Bedingungen angetroffen wie dieses Weekend im Gebiet rund um die Lidernenhütte - so unscheinbar dieses Tourengebiet, so fantastisch und grossartig die möglichen Auf- und Abfahrtsvarianten.


Start Gitschen 1716m: 08.10 Uhr
Rosstock 2461m: 09.45 Uhr (Pause bis 10.00 Uhr)
Spilauersee 1837m: 10.30 Uhr (Pause bis 11.00 Uhr)
Spilauer Grätli 2303m: 12.20 Uhr
Lidernenhütte SAC 1727m: 13.30 Uhr (Pause bis 14.15 Uhr)
Ziel Chäppeliberg 1184m: 15.15 Uhr


SLF: "Erheblich"


Tour mit alpinpower.




Route Nr. 613a, 614a, 614c - SAC Zentralschweizer Voralpen & Alpen - M. Maier
Route Nr. 122b, 123b - SAC Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - Auf der Maur
Route Nr. 535 - Die schönsten Skitouren der Schweiz - Scanavino / Gansser / Auf der Maur



Tourengänger: Bombo, Alpinpower


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: da hat ja nun alles gestimmt!
Gesendet am 25. Januar 2011 um 19:30
Ja, diese Gegend ist - so unscheinbar sie auf den ersten Blick wirkt - sehr empfehlenswert; eine meiner liebesten ...

Gratuliere - und lg

Felix


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