Bigfoot auf dem Druesberg
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Wenn man von einer wahnwitzigen Idee verfolgt wird und diese einen nicht mehr loslässt, dann muss sie in die Tat umgesetzt werden. Eine kombiniert Schneeschuh/Big Foots-Tour ist so ein Hirngespinst von mir. In der Region Druesberg/Forstberg soll zusammen mit
ossi dieses lange gehegte Projekt in die Tat umgesetzt werden.
Fast scheitert die Tour schon am Treffpunkt. Auf dem grossen Parkplatz bei Weglosen kann man sich in der Dunkelheit schon mal übersehen, besonders wenn jeder in einer anderen Ecke parkiert. Zum Glück wartet
ossi nicht einfach im Auto, so dass wir einander doch noch finden.
Bei Anbruch der Dämmerung geht es gemütlich los auf der Skipiste bzw. dem Schlittelweg von der Druesberghütte durch den Chäserenwald. Bei Pt 1349 zweigen wir rechts ab und verlassen die Forststrasse nach etwa 250m, um direkt weiter über die Weide hochzusteigen. Trotz des Nebels finden wir das Steinhüttli (1566m) auf Anhieb. Hier diskutieren wir ausgiebig unsere Optionen für den heutigen Tag. Gerade lange genug, so dass sich die Nebelsuppe endlich auflöst und den Blick auf die Bergkulisse freigibt. Erschlagen von diesem herrlichen Anblick ist das Tourenziel schnell ausgemacht: der Druesberg.
Praktisch in der Falllinie gewinnen wir Höhenmeter um Höhenmeter hinauf zum Sattel zwischen Forst- und Druesberg. Auf ca. 2160m, kurz vor den Ketten, richten wir unser Ski- bzw. Schneeschuh-Depot ein. Ausgerüstet mit Pickel wagen wir uns auf den Schlussaufstieg. Die Kette wird bei diesen Bedingungen dankend genutzt. Die anschliessende Querung in die Nordflanke ist wegen dem guten Trittschnee trotz der Ausgesetztheit gut zu meistern. In der Nordflanke beginnt dann aber das Gewühl. Mit viel Geduld kämpfen wir uns kräfte- und zeitraubend durch die zum Teil hüfttiefen Triebschneeansammlungen auf den festeren Grat empor. Die letzten Meter auf dem schmalen Grat zum Gipfelkreuz des Druesberg (2282m) sind nochmals arg ausgesetzt, sollten aber für Schwindelfreie kein Problem darstellen.
Nach dem ausgiebigen Geniessen des Panoramas und den obligaten Fotos machen wir uns wieder auf den Abstieg. Beim Materialdepot gönnen wir uns eine längere Pause. Hier ist bei mir nun Materialwechsel angesagt. Die Skischuhe kommen aus dem Rucksack, die Bergschuhe werden darin verstaut. Die Schneeschuhe werden auf den Rucksack und die Big Foots an die Füsse geschnallt. Jetzt kann das Abenteuer beginnen!
Top motiviert und voller Anspannung gleite ich los. Die Ernüchterung kommt bereits nach zwei Meter, schon liege ich im Schnee. Das kann ja heiter werden. Wenn das so weiter geht, wird das eine ziemlich mühsame und langwierige Abfahrt. Doch der nächste Versucht klappt bereits besser, sogar der erste Schwung wird gemeistert. Aber schon bald versinkt der Ski wieder im Triebschnee und diesmal lege ich einen mehr oder minder eleganten Flug talwärts hin. Eigentlich wäre die Landung bei einem halben Meter Pulverschnee ziemlich sanft, doch wenn zuerst noch ein fünf Zentimeter dicker Harschdeckel durchbrochen werden muss, kann dies unangenehm werden. Meine Nase betätigte sich dabei als Eisbrecher, mit den entsprechenden Spuren darauf. Hardcore-Peeling gewissermassen.
Doch von nun an habe ich das ungewöhnliche Wintersportgerät im Griff. Mit eleganter Rücklage (vergleiche hier) pflüge ich mich den Hang hinunter und erzeuge dabei tiefe Furchen mit ansehnlichen Kurven. Nach der kleinen Ebene bei Pt 1914 beschliessen wir statt direkt ins Tal und somit in den Nebel abzufahren, rüber zur Druesberghütte zu queren, um dort an der Sonne noch einen Kaffee zu geniessen. Während ich die bisherige Abfahrt einigermassen ohne grosse Anstrengung geniessen konnte, rächt sich bei der nun folgenden Traversierung die ausgesprochen kleine Dimensionierung meiner Skis. Die Gleitfähigkeit liegt praktisch bei null. Während
ossi mühelos der Hütte entgegen gleitet und auch noch einige Schwünge in den Schnee zaubern kann, erreiche ich das Ziel nur mit intensivem Stockeinsatz und praktisch ohne einen Kurve gemacht zu haben. Meine eigenwillige Spur wird bei den folgenden Skitourengänger sicher für einiges Stirnrunzeln und Fragezeichen sorgen.
In der Druesberghütte (1582m) geniessen wir knapp über der Nebelgrenze bei Sonnenschein unsere wohlverdiente Kaffeepause. Gestärkt und viele Gesprächsminuten später machen wir uns wieder auf den Weg. Spätestens jetzt bereue ich nicht mehr die paar Kilo Zusatzgewicht, die ich heute auf den Druesberg geschleppt habe. Auf dem Schlittelweg hinunter ins Tal können meine Big Foots ihre wahre Stärke ausspielen. Die Abfahrt ist damit ein richtiger Genuss, wengleich die Oberschenkel wegen der ungewöhnlichen Belastung bald zu brennen beginnen. Nach wenigen Minuten stehen wir bei unseren Autos, ein Abstieg mit den Schneeschuhen hätte wohl mindesten eine Stunde gedauert.
Vielen Dank an
ossi für den Tourenvorschlag und die riesige Geduld, die du während dem Warten auf mich bei meinem Experiment aufgebracht hast!
Fazit: Das Experiment ist geglückt und die Big Foots kommen trotz der damit verbundenen Extrakilos an Ausrüstung im Rucksack sicher wieder einmal zum Einsatz. Allerdings muss für eine solche Tour das Ziel optimal ausgesucht und auf ideale Bedingungen gewartet werden. Am geeignetsten wäre ein durchgehend steiler Hang (ca. 30°) und nicht zu tiefer Pulver oder Sulzschnee. Harschschnee ist wegen der kleinen Auflagefläche der Skis wohl selten tragend, und falls doch, würde immer das Risiko des Einbrechens mit entsprechender unangenehmer Landung für entsprechende Anspannung sorgen.

Fast scheitert die Tour schon am Treffpunkt. Auf dem grossen Parkplatz bei Weglosen kann man sich in der Dunkelheit schon mal übersehen, besonders wenn jeder in einer anderen Ecke parkiert. Zum Glück wartet

Bei Anbruch der Dämmerung geht es gemütlich los auf der Skipiste bzw. dem Schlittelweg von der Druesberghütte durch den Chäserenwald. Bei Pt 1349 zweigen wir rechts ab und verlassen die Forststrasse nach etwa 250m, um direkt weiter über die Weide hochzusteigen. Trotz des Nebels finden wir das Steinhüttli (1566m) auf Anhieb. Hier diskutieren wir ausgiebig unsere Optionen für den heutigen Tag. Gerade lange genug, so dass sich die Nebelsuppe endlich auflöst und den Blick auf die Bergkulisse freigibt. Erschlagen von diesem herrlichen Anblick ist das Tourenziel schnell ausgemacht: der Druesberg.
Praktisch in der Falllinie gewinnen wir Höhenmeter um Höhenmeter hinauf zum Sattel zwischen Forst- und Druesberg. Auf ca. 2160m, kurz vor den Ketten, richten wir unser Ski- bzw. Schneeschuh-Depot ein. Ausgerüstet mit Pickel wagen wir uns auf den Schlussaufstieg. Die Kette wird bei diesen Bedingungen dankend genutzt. Die anschliessende Querung in die Nordflanke ist wegen dem guten Trittschnee trotz der Ausgesetztheit gut zu meistern. In der Nordflanke beginnt dann aber das Gewühl. Mit viel Geduld kämpfen wir uns kräfte- und zeitraubend durch die zum Teil hüfttiefen Triebschneeansammlungen auf den festeren Grat empor. Die letzten Meter auf dem schmalen Grat zum Gipfelkreuz des Druesberg (2282m) sind nochmals arg ausgesetzt, sollten aber für Schwindelfreie kein Problem darstellen.
Nach dem ausgiebigen Geniessen des Panoramas und den obligaten Fotos machen wir uns wieder auf den Abstieg. Beim Materialdepot gönnen wir uns eine längere Pause. Hier ist bei mir nun Materialwechsel angesagt. Die Skischuhe kommen aus dem Rucksack, die Bergschuhe werden darin verstaut. Die Schneeschuhe werden auf den Rucksack und die Big Foots an die Füsse geschnallt. Jetzt kann das Abenteuer beginnen!
Top motiviert und voller Anspannung gleite ich los. Die Ernüchterung kommt bereits nach zwei Meter, schon liege ich im Schnee. Das kann ja heiter werden. Wenn das so weiter geht, wird das eine ziemlich mühsame und langwierige Abfahrt. Doch der nächste Versucht klappt bereits besser, sogar der erste Schwung wird gemeistert. Aber schon bald versinkt der Ski wieder im Triebschnee und diesmal lege ich einen mehr oder minder eleganten Flug talwärts hin. Eigentlich wäre die Landung bei einem halben Meter Pulverschnee ziemlich sanft, doch wenn zuerst noch ein fünf Zentimeter dicker Harschdeckel durchbrochen werden muss, kann dies unangenehm werden. Meine Nase betätigte sich dabei als Eisbrecher, mit den entsprechenden Spuren darauf. Hardcore-Peeling gewissermassen.
Doch von nun an habe ich das ungewöhnliche Wintersportgerät im Griff. Mit eleganter Rücklage (vergleiche hier) pflüge ich mich den Hang hinunter und erzeuge dabei tiefe Furchen mit ansehnlichen Kurven. Nach der kleinen Ebene bei Pt 1914 beschliessen wir statt direkt ins Tal und somit in den Nebel abzufahren, rüber zur Druesberghütte zu queren, um dort an der Sonne noch einen Kaffee zu geniessen. Während ich die bisherige Abfahrt einigermassen ohne grosse Anstrengung geniessen konnte, rächt sich bei der nun folgenden Traversierung die ausgesprochen kleine Dimensionierung meiner Skis. Die Gleitfähigkeit liegt praktisch bei null. Während

In der Druesberghütte (1582m) geniessen wir knapp über der Nebelgrenze bei Sonnenschein unsere wohlverdiente Kaffeepause. Gestärkt und viele Gesprächsminuten später machen wir uns wieder auf den Weg. Spätestens jetzt bereue ich nicht mehr die paar Kilo Zusatzgewicht, die ich heute auf den Druesberg geschleppt habe. Auf dem Schlittelweg hinunter ins Tal können meine Big Foots ihre wahre Stärke ausspielen. Die Abfahrt ist damit ein richtiger Genuss, wengleich die Oberschenkel wegen der ungewöhnlichen Belastung bald zu brennen beginnen. Nach wenigen Minuten stehen wir bei unseren Autos, ein Abstieg mit den Schneeschuhen hätte wohl mindesten eine Stunde gedauert.
Vielen Dank an

Fazit: Das Experiment ist geglückt und die Big Foots kommen trotz der damit verbundenen Extrakilos an Ausrüstung im Rucksack sicher wieder einmal zum Einsatz. Allerdings muss für eine solche Tour das Ziel optimal ausgesucht und auf ideale Bedingungen gewartet werden. Am geeignetsten wäre ein durchgehend steiler Hang (ca. 30°) und nicht zu tiefer Pulver oder Sulzschnee. Harschschnee ist wegen der kleinen Auflagefläche der Skis wohl selten tragend, und falls doch, würde immer das Risiko des Einbrechens mit entsprechender unangenehmer Landung für entsprechende Anspannung sorgen.
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