....weder Jim Clark noch andere Vedetten haben uns zu diesem Ausflug animiert
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.... wir waren auch halb so schnell, denn in den schattigen Kurven am Col de Rangiers war Vorsicht geboten, vereiste Stellen mahnten zur Aufmerksamkeit. Statt mit dem Bus in die Region zu fahren, der am Wochenende diese Region völlig ausschliesst, wurde ich um 8 Uhr in Aesch (Baselland) abgeholt. Die Digitalanzeige an einem Gebäude vis-à-vis der Tramhaltestelle des Trams Nr. 11, der längsten Tramlinie Europas, zeigte gerade mal 2 Grad an und mich fror am Hals. Statt also wie üblich Zeitungen im Beigepäck mitzuschleppen, liess ich das bleiben und setzte mich am Aeschenplatz (Basel-Stadt) in das fast leere Tram, in dem es penetrant nach Alkohol und Erbrochenem roch .... schliesslich war es gerade knapp sieben Uhr, die Nachtzecher lagen wie Knäuel auf den Kunststoffsitzen. Nach Reinach (BL) eröffnete sich mir ein in Azur gehaltenes Panorama des Gempens (Schartenflue) sowie des nachfolgenden Eichenbergs / Herrenmatt. Der Magen knurrte – ich hatte eindeutig zu wenig gefrühstückt.
.... bulbiferum und Helene traten auf mich zu und alsbald brauste das hikr-„Taxi“ durchs Laufental. Die Perspektive war insofern ungewöhnlich, so sah ich mal die Strasse des Tals, wo ich täglich mit der Bahn durchfahre. Der Tag lichtete sich zunehmend. In Delsberg hielten wir auf die Autobahn A 16 zu, verliessen diese bei Glovelier und gelangten so via Col de Rangiers nach Asuel. Dieses liegt winters eher knapp von der Sonne gepflegt in einem Tal am Fuss des Übergangs vom Delsberger (Delémont) Becken hinüber zur Ajoie. Das Fahrzeug parkierten wir schon mal vorsorglich auf dem grossen PP hinter dem Gasthaus Cheval Blanc. Noch fröstelte mir ein wenig. Auch Helene zog sich Handschuhe an. bulbiferum heftete seine Fototasche um die Hüften und los zogen wir. Die erste halbe Stunde über Felder, durch Matsch, über halbe Zäune, teilweise steil und glitschig, halbgefrorenes Weideland und nasse Baumstämme, wo Ausrutschen lieber unterblieb. Der nachfolgende Fixpunkt war ein Mast der Hochspannungsleitung, die hier durchführte. So gelangten wir auf einen WW, auf dem wir nun die ganzen vier Stunden der Wanderung verblieben. Am Wegkreuz des Rière Pleujouse sichteten wir die geplant zu begehende Crete des Grande Roche (Pt. 851) und gelangten später, nun schon die Sonne im Rücken, zu dessen Anstieg via Pt. 749. Die Umgebung wirkte weder hier noch später als hätten wir einen doch zünftigen bisherigen Winter gehabt: Helene meinte Herbst, ich sagte „April, April“....
.... weiter auf der Crete verbleibend, eröffnete sich später ein weiter Blick nach Norden – heute, so viel stand fest, als Helene das Glas zur Hand nahm, sahen wir den Feldberg (kein Zweifel!), die Landskron, das Bruderholzspital und sogar den Wasserturm auf dem Bruderholz. Den Chrischonaturm und überhaupt .... die Oberrheinische Tiefebene (unter einer Nebeldecke). Beim Pt. 891 neckte uns die Topografie: weder die Kartenausdrucke noch der iPhoniker-bulbiferum verhalfen unmittelbar zur Klärung – wir stellten uns als Posten in die Landschaft, in Rufweite .... kletterten unbeholfen über einen Zaun und standen wieder auf dem WW!
.... beim Pt. 894 geleitete uns dann in weiten Schwüngen ein breiter WW oder auch „Forststrasse“ genannt hinunter nach Asuel. Den Le Gy liessen wir aus, auch weil bewaldet und wir nicht davon ausgingen, weitere spektakuläre Sichten noch erleben zu dürfen (...). Später erfuhren wir das „Forststrassen“-Gefühl bzw. was an den Schuhen zu haften pflegt: Pflotsch! Und hofften auf Schnee-Hüffeli oder begehbare Wasserrinnsale – beides stellte sich am Ortsausgang ein. So schlugen wir also dann Pirouetten im halbgefrorenen Schnee von sehr Vorgestern! Und die Wanderschuhe wurden blitzblank. So durften wir dann getrost das gehobene Lokal betreten - 14/20 Punkte Gault-Millau - empfohlen durch den Guide Michelin. Der Chef, Serge GUNTZ, seit über 10 Jahren am Herd vom Cheval Blanc in Asuel, ehemaliger Schüler der "Frères Haeberlin", Auberge de l'Ill in Illhausern, 3 Sterne Michelin, wird für Ihr Vergnügen und Wohlergehen nur die besten Produkte auswählen.
.... wir verblieben drei Stunden in angenehmster Atmosphäre – Essen hat in der Romandie wie im Jura eine sehr soziale Funktion. Gerade am Sonntag sind die Lokale in der Regel ab Mittag immer gut besetzt – drei Generationen an den Tischen keine Seltenheit. Als ich am Vorabend nach einer Reservierung nachfragte, wurde mir gesagt, unbedingt. Die Gäste, die wir um 13 Uhr dann antrafen, waren wahrscheinlich kurz vor uns angekommen – so waren wir also heute ein Teil im Cheval Blanc – weitere Gäste hätten wahrscheinlich ein Nein erfahren. Was mir auch immer wieder angenehm auffällt, ist der Geräuschpegel – ich behaupte, dass es in der frankophonen CH in den Speisesälen implizit ruhiger zu und her geht als anderswo (Polemik inklusiv). Was ich auch so schätze, ist der Mehrgänger, bei dem man nicht das Gefühl bekommt, zu Völlern! Ich habe jedenfalls dieses Wochenende abgenommen .... auch der Vortag war ja Kulinarik pur, wie es Baldy und Conny schon mal vorgeschrieben hat (siehe dort).
.... als wir um 16 Uhr vors Haus traten, hatte die Sonne gerade ihre Ankunft angemeldet, und wir setzten uns ins Auto. Fuhren zurück in die Agglo, doch bulbiferum verpasste die Einfahrt Basel: so kamen wir in den Genuss des Tunnelfahrens auf der A 16, wendeten bei der Ausfahrt St. Ursanne und kamen schliesslich staufrei zum St. Jakobs-Denkmal, wo wir den Tag beschlossen. Danke euch beiden bulbiferum und Helene für die Begleitung auf den WW und wahrscheinlich nicht dem letzten Gourmet-Tempel im Jura.
.... schliesslich möchte ich den hikr.n danken, die am Sonntag alle ihre Berichte ins Netz stellen, damit am Montagmorgen nicht nur während der Arbeit die neuesten Fakten reingezogen werden können – es macht ja auch Spass zu wissen, dass schon in fünf Tagen, vorausgesetzt das Wetter hält was es nicht immer verspricht .... die nächste Tour angesagt ist!
Von Helene und bulbiferum
Wir, Helene und ich freuten uns auf den Sonntag. An diesem Tag würden wir henrik kennenlernen und mit ihm zusammen zu einer kurzen Tour in der Ajoie aufbrechen, auf der auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen sollte.
Wir verstanden uns von Anfang an prächtig. Die Tour gestaltete sich kurzweilig. Es gab viel zu reden und zu sehen. Immer wieder blieben wir stehen um die schöne Juralandschaft zu geniessen. Wir sahen sehr weit und immer wieder versuchten wir die weit entfernten Ortschaften oder Jurahöhen zu bestimmen. Ich brachte die Himmelsrichtungen mehrere Male bös durcheinander. Aber dank henrik's Hilfe und der Unterstützung des iPhones konnten wir fast alles richtig zuordnen.
Im Restaurant stimmte alles. Das Essen war aussergewöhnlich gut. Unkompliziert und sehr freundlich wurden wir empfangen. Für Helene und mich wurden sogar auf deutsch geschriebene Speisekarten hervor geholt. Soviel Aufmerksamkeit gibt es nicht überall.
Die drei Stunden im Restaurant vergingen wie im Fluge. Auf der Heimfahrt dann wieder einmal nicht aufgepasst und prompt die falsche Einfahrt in die Autobahn genommen. Vielleicht sollte ich doch einmal bei Fielmann vorbei gehen. Anderseits konnte ich die Speisekarte lesen und die hat definitiv kleiner Buchstaben als die Tafeln an der Autobahneinfahrt. Bei der nächsten Ausfahrt haben wir dann das Missgeschick korrigiert.
So bleibt uns nur noch, henrik für diesen wunderschönen Sonntag zu danken.
.... bulbiferum und Helene traten auf mich zu und alsbald brauste das hikr-„Taxi“ durchs Laufental. Die Perspektive war insofern ungewöhnlich, so sah ich mal die Strasse des Tals, wo ich täglich mit der Bahn durchfahre. Der Tag lichtete sich zunehmend. In Delsberg hielten wir auf die Autobahn A 16 zu, verliessen diese bei Glovelier und gelangten so via Col de Rangiers nach Asuel. Dieses liegt winters eher knapp von der Sonne gepflegt in einem Tal am Fuss des Übergangs vom Delsberger (Delémont) Becken hinüber zur Ajoie. Das Fahrzeug parkierten wir schon mal vorsorglich auf dem grossen PP hinter dem Gasthaus Cheval Blanc. Noch fröstelte mir ein wenig. Auch Helene zog sich Handschuhe an. bulbiferum heftete seine Fototasche um die Hüften und los zogen wir. Die erste halbe Stunde über Felder, durch Matsch, über halbe Zäune, teilweise steil und glitschig, halbgefrorenes Weideland und nasse Baumstämme, wo Ausrutschen lieber unterblieb. Der nachfolgende Fixpunkt war ein Mast der Hochspannungsleitung, die hier durchführte. So gelangten wir auf einen WW, auf dem wir nun die ganzen vier Stunden der Wanderung verblieben. Am Wegkreuz des Rière Pleujouse sichteten wir die geplant zu begehende Crete des Grande Roche (Pt. 851) und gelangten später, nun schon die Sonne im Rücken, zu dessen Anstieg via Pt. 749. Die Umgebung wirkte weder hier noch später als hätten wir einen doch zünftigen bisherigen Winter gehabt: Helene meinte Herbst, ich sagte „April, April“....
.... weiter auf der Crete verbleibend, eröffnete sich später ein weiter Blick nach Norden – heute, so viel stand fest, als Helene das Glas zur Hand nahm, sahen wir den Feldberg (kein Zweifel!), die Landskron, das Bruderholzspital und sogar den Wasserturm auf dem Bruderholz. Den Chrischonaturm und überhaupt .... die Oberrheinische Tiefebene (unter einer Nebeldecke). Beim Pt. 891 neckte uns die Topografie: weder die Kartenausdrucke noch der iPhoniker-bulbiferum verhalfen unmittelbar zur Klärung – wir stellten uns als Posten in die Landschaft, in Rufweite .... kletterten unbeholfen über einen Zaun und standen wieder auf dem WW!
.... beim Pt. 894 geleitete uns dann in weiten Schwüngen ein breiter WW oder auch „Forststrasse“ genannt hinunter nach Asuel. Den Le Gy liessen wir aus, auch weil bewaldet und wir nicht davon ausgingen, weitere spektakuläre Sichten noch erleben zu dürfen (...). Später erfuhren wir das „Forststrassen“-Gefühl bzw. was an den Schuhen zu haften pflegt: Pflotsch! Und hofften auf Schnee-Hüffeli oder begehbare Wasserrinnsale – beides stellte sich am Ortsausgang ein. So schlugen wir also dann Pirouetten im halbgefrorenen Schnee von sehr Vorgestern! Und die Wanderschuhe wurden blitzblank. So durften wir dann getrost das gehobene Lokal betreten - 14/20 Punkte Gault-Millau - empfohlen durch den Guide Michelin. Der Chef, Serge GUNTZ, seit über 10 Jahren am Herd vom Cheval Blanc in Asuel, ehemaliger Schüler der "Frères Haeberlin", Auberge de l'Ill in Illhausern, 3 Sterne Michelin, wird für Ihr Vergnügen und Wohlergehen nur die besten Produkte auswählen.
.... wir verblieben drei Stunden in angenehmster Atmosphäre – Essen hat in der Romandie wie im Jura eine sehr soziale Funktion. Gerade am Sonntag sind die Lokale in der Regel ab Mittag immer gut besetzt – drei Generationen an den Tischen keine Seltenheit. Als ich am Vorabend nach einer Reservierung nachfragte, wurde mir gesagt, unbedingt. Die Gäste, die wir um 13 Uhr dann antrafen, waren wahrscheinlich kurz vor uns angekommen – so waren wir also heute ein Teil im Cheval Blanc – weitere Gäste hätten wahrscheinlich ein Nein erfahren. Was mir auch immer wieder angenehm auffällt, ist der Geräuschpegel – ich behaupte, dass es in der frankophonen CH in den Speisesälen implizit ruhiger zu und her geht als anderswo (Polemik inklusiv). Was ich auch so schätze, ist der Mehrgänger, bei dem man nicht das Gefühl bekommt, zu Völlern! Ich habe jedenfalls dieses Wochenende abgenommen .... auch der Vortag war ja Kulinarik pur, wie es Baldy und Conny schon mal vorgeschrieben hat (siehe dort).
.... als wir um 16 Uhr vors Haus traten, hatte die Sonne gerade ihre Ankunft angemeldet, und wir setzten uns ins Auto. Fuhren zurück in die Agglo, doch bulbiferum verpasste die Einfahrt Basel: so kamen wir in den Genuss des Tunnelfahrens auf der A 16, wendeten bei der Ausfahrt St. Ursanne und kamen schliesslich staufrei zum St. Jakobs-Denkmal, wo wir den Tag beschlossen. Danke euch beiden bulbiferum und Helene für die Begleitung auf den WW und wahrscheinlich nicht dem letzten Gourmet-Tempel im Jura.
.... schliesslich möchte ich den hikr.n danken, die am Sonntag alle ihre Berichte ins Netz stellen, damit am Montagmorgen nicht nur während der Arbeit die neuesten Fakten reingezogen werden können – es macht ja auch Spass zu wissen, dass schon in fünf Tagen, vorausgesetzt das Wetter hält was es nicht immer verspricht .... die nächste Tour angesagt ist!
Von Helene und bulbiferum
Wir, Helene und ich freuten uns auf den Sonntag. An diesem Tag würden wir henrik kennenlernen und mit ihm zusammen zu einer kurzen Tour in der Ajoie aufbrechen, auf der auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen sollte.
Wir verstanden uns von Anfang an prächtig. Die Tour gestaltete sich kurzweilig. Es gab viel zu reden und zu sehen. Immer wieder blieben wir stehen um die schöne Juralandschaft zu geniessen. Wir sahen sehr weit und immer wieder versuchten wir die weit entfernten Ortschaften oder Jurahöhen zu bestimmen. Ich brachte die Himmelsrichtungen mehrere Male bös durcheinander. Aber dank henrik's Hilfe und der Unterstützung des iPhones konnten wir fast alles richtig zuordnen.
Im Restaurant stimmte alles. Das Essen war aussergewöhnlich gut. Unkompliziert und sehr freundlich wurden wir empfangen. Für Helene und mich wurden sogar auf deutsch geschriebene Speisekarten hervor geholt. Soviel Aufmerksamkeit gibt es nicht überall.
Die drei Stunden im Restaurant vergingen wie im Fluge. Auf der Heimfahrt dann wieder einmal nicht aufgepasst und prompt die falsche Einfahrt in die Autobahn genommen. Vielleicht sollte ich doch einmal bei Fielmann vorbei gehen. Anderseits konnte ich die Speisekarte lesen und die hat definitiv kleiner Buchstaben als die Tafeln an der Autobahneinfahrt. Bei der nächsten Ausfahrt haben wir dann das Missgeschick korrigiert.
So bleibt uns nur noch, henrik für diesen wunderschönen Sonntag zu danken.
Hike partners:
Henrik ,
bulbiferum
Communities: Touren und Tafeln
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