SILVESTER - unser Motto: ab in die Bergwelt! Heuer zog es uns nach St. Antönien/Partnun, wo die Welt noch in Ordnung ist. Bei idealen Verhältnissen genossen wir Skitourenträume mit einer fundierten Lawinenausbildung der Bergschule Uri.
Also dann nehme ich DICH in die Erinnerungen der DREI SKITOURENTRÄUME mit...
1. Tag
Strecke: St. Antönien Rüti-Dörfji-Schollbergmeder-Spitzenbüel-Partnun
Aufstieg: 900HM inklusive Gegenaufstieg nach Partnun
Abfahrt: 600HM
Tageszeit: 6 Stunden inklusive Pausen und Ausbildungsinhalte
Die Wettervorhersagen konnten nicht besser sein zum Jahresende- und Beginn / eben gewünschte Skitourenträume!
Der Treffpunkt war auf 9 Uhr in St. Antönien Platz angesetzt. Ein reges Treiben herrschte im kleinen Dorf und der grosse Parkplatz füllte sich rasch. In der Emsigkeit erspähte ich einen braunen Lockenkopf mit einem kurzen Blondschopf daneben stehend - das kann doch nicht wahr sein und doch!!! Marion und Judith, welche an der Vorjahres-Silvestertour im Münstertal mit dabei waren. Wir fielen uns freudig in die Arme und genossen unser Wiedersehen. Die Beiden buchten über berie.ch und waren die gleichen Tage im Berghaus Sulzfluh untergebracht.
Nach dem üblichen "PIPI-STOP" mit einem zügigen Kaffee begrüsste uns Heinz (Bergführer) und erteilte die ersten Instruktionen zu den folgenden Tagen. Wir genossen den Luxus eines Gepäcktransportes und waren die Tage bequem mit einem Light-Rucksack unterwegs.
Die Tour startete bei Rüti. Kurz vor Dörfji gings Richtung Schollbergmeder P2051 NE hoch (Route 126a). Die Sonne brutzelte auf uns hinab und lies uns Schicht um Schicht entblättern. Kurz unterhalb eines "Gadens" hilten wir Mittagsrast mit anschliessender LVS Handhabungsausbildung.
Weiter ging es bis zum Spitzenbüel P2194 mit einem ersten Panoramaeindruck der Umgebung. Heinz gab uns weitere nützliche Inforamtionen zur Abfahrtsgeländewahl, Gefahren und Fahrtechnik. So gelang es ihm auch einen kurzen, unverspurten Hang für uns ausfindig zu machen in den doch recht verfahrenen Hängen. Im unteren Teil war es gar mühsam aber ausser einem Sturz (leider mit Folgen...) kamen alle heil beim Winterwanderweg Richtung Partnun an. Kurz Aufgefellt stiegen wir die rund 100HM zum Berghaus Sulzfluh hoch.
Der Silvesterabend startete mit einem vom Berghaus spendierten Glühwein im Fakelschein gefolgt eines Berghaus-Gourmet-Menü's. Unsere Truppe inklusive Heinz erlebte den letzten Zeigerschlag des alten Jahres ruhend im Kissen mit oder ohne Ohrenpax...na dann "äs guets Nüs" :-)
2. Tag
Strecke: Partnun-Schafberg-Girenspitz-Obersäss-Partnun
Aufstieg: 900HM
Abfahrt: 900HM
Tageszeit: 7:30 Stunden inklusive Pausen und Ausbildungsinhalte
Beim Frühstück eröffnete uns eine Tourenkameradin, dass sie ihr Knie vom Sturz kaum mehr belasten könne und aus diesem Grund den Kurs mit ihrem Freund abbreche. Diese Entscheidung fiel beiden bei diesem Kaiserwinterwetter nicht einfach. Wir Anderen rüsteten uns alsbald zum Aufstieg Richtung Schafberg P2456.
DER ERSTE BERGSONNENAUFGANG IM NEUEN JAHR fing ich ein und hoffe diesen Moment in harzigeren Zeiten immer wieder in Erinnerung zu rufen. Wie glücklich, unbekümmert, frei von allen Lasten und "zu Hause" ich mich in der Bergwelt fühle. Auch wenn die Wege nicht immer einfach sind, ja es ab und wann auch ein Kampf ist - so gibt mir nichts vergleichbares solch einen inneren Frieden...
Im prächtig warmen Sonnenschein unterhalb der Carschinahütte hatten wir eine weitere Theoriestunde über Schnee- und Lawinenkunde, Tourenvorbereitung und Lawinenprävention (3x3). Im gemässigten Tempo erreichten wir den Schafberg P2456 just zur Mittagsjause und sahen uns ab dem weitsichtigen Bergpanorama satt.
Genussreich war die Abfahrt Richtung Girenspitz und Heinz bot uns weitere unverfahrene Pulver-Leckerbissen - es waren kurze Momente reinen Genusses mit stillen oder lauten Juchzern! :-)
Wieder Aufgefellt nahmen wir das zweite Gipfelziel in Angriff und erreichten den Girenspitz P2369 locker und flockig. Auch vom Girenspitz aus war die Abfahrt top und bald befanden wir uns wieder auf dem Winterwanderweg mit kurzem Gegenaufstieg zur Unterkunft.
Der zweite Hüttenabend verlief stimmig bei Petrol-Lampen- und Kerzenschein in ungezwungener Atmosphäre bis die Äuglein bettmüde Richtung Schwerkraft fielen...
3. Tag
Strecke: Partnun-Tälli-Rotspitz (Route 118)
Aufstieg: 900HM
Abfahrt: 900HM
Tageszeit: 4:30 Stunden inklusive Pausen und Ausbildungsinhalte
Der letzte Tag begrüsste uns vorerst noch mit wolkenlosem Himmel. Im schattig-kalten Aufstieg zum Rotspitz P2517 erschlich uns bald die dicke Nebelwand von Österreich her und bescherte uns ein Withe-Out. Die Kaputze tief überden Kopf gezogen fellten wir unbeirrt Heinz folgend bis zum Skidepot kurz unterhalb des Gipfelkreuzes. Die Rast blieb dementsprechend mager beim Gipfel aus.
Heinz wollte uns abermals ein paar schöne Schwünge im Pulver gönnen, entschied sich aber mehrheitlich der Aufstiegsroute zu folgen.
Der Tourenabschluss krönte ein nochmaliges Speisen im Berghaus Sulzfluh mit meinem Lieblingsessen = Röschti mit Spiegelei :-) !
Teilnehmer:
Brigitte mit Hannes, Judith mit Adrian, Martina mit Dominik, Philipp, Sabina, Lisbeth und unserem Bergführer Heinz
Kommentare (4)