Bottom to top at the equator: Amazonas, Galapagos and Cotopaxi


Publiziert von nprace , 28. Dezember 2010 um 11:26.

Region: Welt » Ecuador
Tour Datum: 3 Dezember 2010
Wegpunkte:
Geo-Tags: EC 
Zeitbedarf: 21 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fluege nach Quito und Guyaquil moeglichst nicht mit American Airlines...

Was kann man mit drei Wochen in Ecuardor machen?. Vom Seekayak und Snorkeling mit Haien auf den Galapagos bis zum eisigen Gipfel des Volcan Cotopaxi haben wir ein gutes Stuck des sensationellen Angebots dieses Landes erlebt. ....aber ich springe zu weit ...

Da es sich hier prinzipiel um Bergen geht, beginne ich diesen Bericht mit der Beschreibung unserer genialen Besteigung des Cotopaxi bei traum Bedingungen. Für die meisten praktische Daten + Tip&Tricks haben wir uns auf dem Buch "Bergführer Ecuador" von  Günter Schmudlach bezogen. Das Buch beschreibt jeder Art von Bergtour in Ecuador inkl. die Zufahrt. Für non-locals eine essentielle Beglietung in den ecuadorianische Anden.

Cotopaxi Plan Tag 1
In Quito angekommen nach 4 Tagen im Rio Napo Jungelgebiet machten wir unsere erste Akklimatisierungstour auf dem Quito Hausberg: Rucu (Stein) Pichincha (4698). Mit einem Taxi kommt man für 5$ zur Talstation der Gondelbahn die bis auf 3944m evtl. 4100m (je nach Anzeige) hochfährt. Als Extranjero zahlt man 8.50$ für eine Berg- und Talfahrt (nicht separat kaufbar). Von der Bergstation führt einen breiten Weg auf dem klaren Rucken mitte in Wiesen die schon gegen 2500 in den Alpen zu Ende kommen. Bei gutem Wetter muss die Aussicht horvorragend sein....aber wir sind ecuador und es kommt selten richtiges Prachtwetter bei dieser Höhe. Immerhin kriegt man schnell einen Eindruck der Dimension der Stadt Quito sowie das natürliches Reichtum von welchem das Land so klar profitiert: die Erde ist Tief und Nahrungreich als Folge der vulkanishe Aktivität. Auf cir. 4300 kommt der Weg zu einem felsigen Grat der la Dirretissima darstellt. Der Grat fuehrt vollständig in ultrafesten Fels in einer max III (nur eine Stelle, die meisten max II) Kletterei bis zu Gipfel . Wir haben diese Route gewählt und waren auf dem Gipfel in 2.5 Std. Für den Abstieg wählten wir die 'normale' Route die nordlich, am Fuss des Grats verläuft und nur guten Lungen verlangt - besonders für die letzte 150hm zum Gipfel die in einem feinen Vulkansand zu erledigen warten. Am Gipfel, dicke Nebelsuppe und die erste Tropfen gegen 13h also schnellen Abstieg in Hagel und später mit Kopfweh wegen Wassermangel....dumm...die Seilbahn wieder runter. Die Seilbahn fährt ab 9h ohne halt bis cir. 17h aber es dauert fast 30 min hoch zu kommen. Die Bewertung der normal  Route würde ich gegen ein T2-T3 stellen. Diese Tour...wie eingentlich jede in Ecuador soll nicht nach cir. 11h angefangen werden wegen sehr dickem Nebel, Regen, Blitz, allgemeines Sauwetter + die sehr echte Möglichkeit sich zu verlaufen. Die Tour soll auch auf keinem Fall vom Norden (Riopumba) gemacht werden da dort Überfälle immer noch regelmässig sind.

Cotopaxi Plan Tag 2
Für $1.20 fährt man mit dem Bus (Linie Espezial) von Vilaflore in Quito nach Machachi. Das Bussystem in Ecuador wendet das Prinzip von einem organisierten Chaos an. Die Büsse halten mehr oder weniger wo man will und es gibt keinen Plan vohin sie alle fahren aber sie sind bequem, relativ schnell, fahren jede 5 min in jeder Richtung, ganz sicher (wenn man auf seine Gepäcke mit vernünft aufpasst) und super super billig: z.B. 8$ für eine 4 Std. wunderschöne Busfahrt von Guyaquil nach Cuenca durch das Parque Nacional de Cajas und Nebelwald.
Anyway, in Machachi haben wir eine der dort wartenden Cammioneta (kleines Lastwagen die als Taxi im Park dient) genommen und bis auf 3750m während 1 Std. gefahren zum Hotel Tambopaxi im Cotopaxi National Park. Die Fahrt kostete 25$ aber vermuttlich handelt es sich auch um Preisen für extranjeros  - man kann handeln. Das Hotel Tambopaxi liegt auf dem rieseigen Ebenen am Fuss des Eiskolloses und bietet eine Übernachtung + voll Pension für 55$ bei einem Standard das zu den besten SAC Hütten gehört ...keine Überraschung wenn man von Gustavo (der Chef) hört dass, das Entwurf der Hütte von der SAC stark unterstüzt worden ist. Beweis dafür ist die kleine Pfanne mit der Gämse die im Esszimmer hängt. Vom Tambopaxi sind wir zügig auf der Pamba Erhebung (4065) in 1.5 Std. gelaufen von wo wir ein sehr beindruckendes - und sehr kurzes - Blick auf dem gigantischen nordwest Eisfall auf dem Cotopaxi geniessen koennte bevor die dicken Wolken sich wieder eingesetzt haben.

Cotopaxi Plan Tag 3
Unser originales Plan war das Rumiñiaui (4740m) zu Besteigen aber Gustavo meinte dass, das Schonwetterfenster sich sehr bald wieder schliessen könnte. Der Cotopaxi hatte enorm viel Schnee - laut Gustavo mehr also schon seit vielen Jahren. Während wir Affen und Caymans im Jungle suchten schniete es sehr stark und sehr Tief auf dem Cotopaxi. Wobei die Schneefalgrenze normalerweise bei cir. 4800-5000m sitzt hatte es regelmässig bis runter auf 4500m eine ganze Woche geschneit!
Also los! Hoch zur Refugio José Felix Ribas mit dem Taxi (noch mal 45$) die wir mit zwei Amis teilten die das Eisklotz mit den Skien bezwingen wollten.
Es ist eigentlich ganz  machbar vom Tambopaxi zur Hütte zu laufen und würde ich diese Lösung vorschlagen diejenigen die sich nicht eilen (12km + 1000hm)...etwas eingentlich schräg mit einer Strasse auf 4500m... Nach 300hm aufsteig erreichten wir das Refugio (4810m) das, viel besser ist als im Buch von Herr Schmudlach beschrieben! Für 22$/ Person hat man uneingeschränktes Zugang zur Küche inkl. Heisswasser + Gas + die 'Übernachtung' - es gibt nur Matterazen: Schlafsac mitbringen). Der Hüttenwart Wilson ist sehr hilfreich, freundlich und beratet gerne wegen der Route. Ich schreibe 'Übernachtung' da die nacht schon um 18h beginnt als die Ersten schlaffen gehen und für mich war total schlaflos. Nur als vergleich, man probiert zu Schlaffen exact auf der Gipfelhöhe der Mt. Blanc...Anfälligkeit für Schnarchen wird aber anscheined nicht mit der Höhe verringert....

Cotopaxi Plan Tag 4
Wir sind um 12.15 augestanden gerade als die erste Seilschaften losging und waren also vorletzten aus der Refugio. Meine leichte Hoehesymptomen (Kopfweh und Appetitmangel) waren nach den ersten 150hm weg als das Systemtempo stieg. Der Himmel brennte mit tausenden Sternen und die Milchstrasse und nach norden erkennten wir die Lichten Quito's. Die Temperatur lag bei cir. -3 Grad. Die Logik so frueh zu steigen basiert sich auf dem normalen Wetterverlauf in Ecuador wo die Naechte normalerweise klar sind mit zunehmenden Bewoelkung ab cir. 10 - 11 Uhr Morgens. Lawinen donnern auch regelmaessig von den unter der Equatorianischen Sonne ueberhitzten Haengen also ein frueheres Ruckkehr ist auch deswegen vorgeschlagen.
Obwohl wir kein Renntempo setzten, innerhalb einer Stunde hatten wir 4 von 7 Seilschaften überholt und stiess in das Gletscherlabyrinth auf cir. 5100m. Mit der Stirnlampen könnte man die gewältige Seracs gut erkennen die noch an Grösse und Fürchterlichkeit in der kalten Nacht gewinnte. Der Weg war mit kleinen Pfannen angezeigt und sonst folgten wir die alten Spuren. Für 600hm drehten wir in diesem riesigen Spaltenlabyrithn - manchmal schräg, manchmal in unsinnigen Kurven aber immer höher. Das Tempo nahm langsam ab und das Atmen wurde mehr als ein mal gehalten wenn wir plötzlich von einer 30m höhe Serakflanke confrontiert waren. Wir sind die ganze Zeit auf langem Seil gelaufen.
Gegen 5700m beginnt einen 80hm - 100hm Hang der mit 45 Grad den Knackpunkt dieser Tour stellt. Um diese Flanke zu besteigen brachten wir fast 45 min und haben doch noch eine Seilschaft ueberholt. Man wird absolut zum Limit hier gestossen aber die Belohnung ist fantastisch. Waehrend der Erholungspause kam die Sonne und zwischen dem feuerroten Iliniza und ein anderes 5000er  - die nur als kleine Erhebungen aussahen - lag bis zur Horizont das gewaeltige, dreieckige Schatten des Cotopaxi. Die Route selbst kreigt keine Sonne bis man 10m unter dem Gipfel steht und fluchtet extrem dass, es doch noch ein bisschen bleibt. Wir sind als ersten fuer den Tag um 7 Uhr oben angekommen in fast genau 6 Std. und unter einem blauen Prachthimmel nahmen die Haelfte Ecuadors unter betracht. Nach Sueden raegt der hoechste Berg Ecuadors - das Chimborazo - mit seinen nachbarn, unter anderem das rauchende Tunguraha das oberhalb von Banos jetzt ausbricht. Nach norden und viel naeher stehen das Antisana und Cayambe Vulkanen mit ihren grossen Eiskappen. Und unmittelbar unter unseren Fuessen hatten wir Blick in den riesigen Krater des Cotopaxi. Die Temperatur lag bei cir. -12 mit einem eisigen Wind.
Erfolgsdokumentation abgeschlossen stiegen wir wieder runter immer noch ohne jeglichen Effekten der Hoehe ??? Viel Trinken ist besonders hier wichtig wegen der trocken Luft und die hohen Atmungsfrequenz. Der Abstieg war auch extrem beeindruckend obwohl viel Waerme hat die Sonne nicht gespendet. In 3 Stunden standen wir wieder unten am Gipfel des Mt. Blancs. Wilson hat uns gratuliert mit einem Laecheln und Blick auf dem klaren Himmel: 'Que suerte!!'. 15 min spaeter hat die Nebelsuppe sich wieder eingesetzt. Perfekt geschafft. Abfahrt mit staubigen Cammioneta wieder zum Hotel Tambopaxi fuer wohl verdiente Erholung.

Einige Tips und Tricks und weitere Bemerkung sind noetig:
1) Die Karten des Cotopaxi die, von der IGM in Quito kaufbar sind, sind voellig wertlos. Spart euch die Muehe. www.climbing-map.com hat 1:20,000 Cotopaxi Karten zum Verkauf die besser sind aber mitte im Spaltenlabyrinth helfen nicht viel.
2) Ich glaube dass, bei Neuschnee, in der Nacht, ohne Wegspuren und Pfannen ist die Route nicht zu finden und allein mit einem lokalen Fuehrer zu machen.
3) Die Tour technisch ist max ein WS aber mit der Hohe und Laenge vielleicht WS+  bis ZS-. Im Buch von Günter Schmudlach steht eine Besteigungszeit von 4.5 Std. Wenn man sehr gut Akklimatiesiert ist und auch sehr fit kann stimmen aber eher 6-7 Std ist realistisch.
4) Wir waren allein unterwegs. Es gibt allerdings sehr vielen Angeboten fuer ein 2 Tagiges Cotopaxi Besteigung mit kompleten Ausruestung + Fuehrer fuer cir. 190-250$/person. Viele Ecuadorianische Reiseagenturen koennen so etwas organisieren. Die Akklimatisierung bleibt aber dem Kunden allein zu unternehmen!
5) Sehr gute Ausruestung ist in Quito vorhanden fuer Kauf und Miete. Die meisten Laeden befinden sich im Mariscal Quartier.
6) Nimmt ihr absolut Stoecke mit!!

Aber unsere Ecuadorferien waren nicht nur von leiden in der duennen Luft gepraegt ;-) Unmittelbar nach Cotopaxi war wir auf den Galapagos Inseln unterwegs mit einer Reisagentur die landbasierte Multisport Reisen organisiert - Ecuador Adventure Tours (http://www.ecuadoradventure.ec/) . Zwischen Seekayak, Mountainbike, Wander und Snorkelling haben wir mit dem Fuhrer und Gruender des EAT die sensationelle Galapagos Inseln entdeckt (San Cristobal, Isabela und Santa Cruz). Die Konzentration an Lebenwesen und Tieren spengt jede Vorstellung und die Moeglichkeit mit Seeloewen, Marinschildkroeten, Iguanen, Haien und tausenden fropische Fische zu schwimmen kommt taeglich vor. Es ist einfach ein wunderschoenen Ort und jede Ecuador Reisende soll ihn sehen. Ein Galapagos Abenteuer ist mit einem Fueher um ein zehnfach besser da an viele Orten wird man als Privatreisenden ueberhaupt nicht zugelassen.

Gegen Ende des Aufenthalts in Ecuador waren wir noch fuer einen Tag im National Park Cajas in der Naehe von Cuenca. Das ehemalige Gletschergebiet liegt zwischen 3500m und 4500m und hat anscheinend die hoechste Konzentration an Bergsee der Welt. Das Gebiet ist sehr einsam und wild mit wunderschoenen Wiesen, Seen und Papierbaum Waelder (hochst lebende Baum der Welt). Information zur Touren kriegt man am Haupteingang nach der Zahlung des Eintrittsgebuhrs (2$/person). Die Zeitangaben zur Wanderungen sind aber sehr SEHR konservativ in dem eine 5km Wanderung mit kaum Aufsteig mit einen 6 Std. Zeitbedarf verknuepft wird...wahrscheinlich als Reaktion auf Besucher die nie oberhalb 3000m gewesen waren. Die Wege sind fantastisch angezeigt und die Karte die wir auch erhalten haben gibt viele Angaben zum Park, Fauna und Flora. Wie ueberall in Ecuador die Touren sollen frueh beginnen und gegen 14 Uhr schon abgeschlossen werden. Das Nebel setzt das Cajas Gebiet mit SBB Praezision am jeden Tag um 15 Uhr stark zu. Ein Besuch wert.

Happy trails.

Tourengänger: nprace


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Kommentare (3)


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Bolivar hat gesagt: Gratuliere!
Gesendet am 28. Dezember 2010 um 11:54
Ecuador, Cotopaxi, etc. da kommen auch bei mir wieder Erinnerungen hoch! Kann Dir nur zustimmen, bei Nacht und sogar noch mit Neuschnee ist der Weg in diesem Labyrinth nur schwer zu finden, sogar mein Führer hatte sich mehr als einmal verlaufen! 4-5h ist eher was für Skyrunner, 6-7h sollte man schon einrechnen! Und wie Du erwähnt hast, vor allem für den unteren Teil sind Stöcke ein Muss, mit warmer Kleidung sollte man ebenfalls nicht sparen!
Gruess

nprace hat gesagt: RE:Gratuliere!
Gesendet am 28. Dezember 2010 um 12:25
Bolivar, habe gerade deinen Bericht wieder angeschaut. Was fuer einen Unterschied in der Schneelage! Bei dir sah es wirklich sehr trocken aus. Unser Cotopaxi war fast ein Powderberg! Krass wie das schwanken kann!
Gruess
Nic

Bolivar hat gesagt: RE:Gratuliere!
Gesendet am 28. Dezember 2010 um 14:08
Richtig, wir hatten von den Schneemengen her Glück, dafür waren sämtliche Spalten offen und Wege z.T. unpassierbar. Gleich bei meiner letzten Tour auf den Rumiñahui war die Schneelage wieder ganz anders. Schau die Bilder vom 22.05.10.

Gruess


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