Friedenrath (1423m) und Hochplatte (1587m)


Publiziert von Tef , 30. November 2010 um 20:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:28 November 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A8, Ausfahrt Bernau. Nach Grassau, beim Kreisverkehr rechts Richtung Marquartstein, nach dem Ortsausgang gleich wieder rechts Richtung Hochplattenlift. Bei der nächsten Kreuzung nochmal rechts und hoch bis zum großen Parkplatz. Momentan (zum Glück) kein Liftbetrieb
Kartennummer:AV Karte BY17

In einem Winterwanderbuch ist diese Tour mit höchster Sternvergabe drinnen. Das erscheint uns wegen der vielen Forststraßen durch sehr monotonen Wald im unteren Bereich als etwas übertrieben.
Unverständlicherweise wird im Buch auch ab der Staffnalm weiterhin auf Forststraßen bis zur Plattenalm gegangen. Das ist a) viel fader und b) auch lawinengefährdeter (ab der Plattenalm muß man so steile Hänge queren).

Die Schönheiten der Wanderungen liegen in der Besteigung über den schönen Grat zum Felskopf des Friedenraths und dann den Übergang um den Haberspitz herum zur Hochplatte und nicht zuletzt in den Ausblicken der beiden Gipfel. Wobei man von der Hochplatte neben den Tiefblick auf den Chiemsee vor allem weit Richtung Hauptkamm schauen kann.
Unsere beschriebene Aufstiegsroute ist recht lawinensicher, im Abstieg kann es nur bei extremen Verhältnissen bei der Querung unterhalb des Friedenraths im steilen Wald Probleme geben.
Los geht es beim großen Parkplatz des Hochplattenliftes. Nun heißt es erstmal auf der monotonen Straße (wird im Winter auch als Rodelbahn genutzt) durchhalten und Höhe gewinnen. In weiten Schleifen geht es quasi ohne Aussicht hinauf, bis wir einen Rücken erreichen.
Hier geht es rechts weg zur Bergstation und Staffnalm (1031m). Hier empfiehlt es sich auch, raus zu queren und über die Wiesen zum oberen Weg (unser Rückweg) aufzusteigen.
Wir jedoch folgen weiterhin dem Wegweiser Richtung Hochplatte. So geht es weiterhin auf der Forststraße nur mäßig ansteigend nach Süden dahin, bis wir es vor Langeweile nicht mehr aushalten. Wir erreichen einen markanten Graben, wo die Straße eine kurze Schleife nach oben macht. Und hier brechen wir aus und steigen weglos am rechten Rand des Grabens durch lichten Wald steil aber unschwer empor, bis wir auf den oberen Weg treffen.
Überaschenderweise ist dieser gespurt (der Schnee so leicht und pulvrig ist, daß uns die bis zu 60 cm hohe Schneedecke bisher auch ohne Spur kaum behindert hatte). Wir folgen dem Weg nach links und erreichen bald darauf den Sattel zwischen Haberspitz und Friedenrath.
Da uns der Felskopf mit Gipfelkreuz bereits von unten angelacht hatte, wollen wir ihn auch besteigen. Dazu geht man vom Sattel wieder nach Norden. Hier mußten wir wieder selbst spuren, doch ist die Orientierung nicht sonderlich schwer. Man steigt zunächst durch Wald bergan, bis sich ein Gipfelgrat herauskristallisiert. Da dieser anfangs von Latschen überwachsen ist, weichen wir nach rechts für eine Weile in die Ostflanke aus, bis es hinauf zum Rücken geht. Erstmals haben wir einen schönen Blick nach Westen zur Kampenwand. Nun geht es wieder etwas rechts in die Flanke, eine kurze Rinne hinab und dann in auf und Ab nach Norden zum nun bereits sichtbaren Felskopf. Dieser wird zuletzt unschwierig erklettert.
Von oben hat man einen tollen Tiefblick auf den Chiemsee. Nach einer ausgedehnten Pause gehen wir wieder zum Sattel zurück.
Von hier folgen wir dem Wanderweg westlich des Haberspitz herum nach Süden, bis man wieder auf eine Forststraße trifft. Der sicherste Weg führt nun wieder ein Stück auf dieser Straße nach Norden zurück bis zum Sattel zwischen Haberspitz und Hochplatte.
Ab hier nun wieder südwärts anfangs durch Wald, später auf einem Wiesenrücken bis zum letzten Aufschwung heran. Dieser führt durch eine Latschengasse steil hinauf zum Gipfel mit phantastischem Rundumblick.
Nach kurzer Rast geht es wieder zum Friedenrathsattel zurück. Nun steigen wir aber nicht wieder zur faden Forststraße hinab, sonderm bleiben auf dem oberen Wanderweg, der uns zu den Wiesen unterhalb des Großstaffen bringt. Am besten überquert man die Wiese bis zur Staffnalm. Das letzte Stück muß leider wieder auf dem Anstiegsweg zurückgelgt werden.

Fazit:
Hat man die Strecke bis zur Staffnalm erstmal hinter sich und meidet danach so gut es geht die Forststraßen, ist es eine durchaus ansehliche Tour mit zwei unterschiedlichen und schönen Gipfeln mit klasse Aussicht. Bei vernünftiger Spurenwahl recht lawinensicher.

Tourengänger: Tef


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