Sagenhaft - Czorneboh und Bieleboh


Publiziert von lainari , 21. November 2010 um 14:16.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum:31 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 470 m
Strecke:24 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto
Kartennummer:1:50.000, SK Nr. 27 Schirgiswalde und Umgebung

Sagenhaft - Czorneboh und Bieleboh

Da ich bereits etwas eingelaufen war, konnte es nun weiter und höher gehen. Ich beschloss ins Lausitzer Bergland zu fahren. Dieses besteht aus vier Bergketten, zwei komplett in Deutschland, eine bildet die Grenze und eine liegt in Tschechien. Ich wählte einen Berg der nördlichen Kette, den Czorneboh und einen Berg der zweiten Kette, den Bieleboh als Höhepunkte aus. Die gewählte Tour umrundete somit das Cunewalder Tal. Mit dem Auto ging es nach Weigsdorf-Köblitz zur ehemaligen Bahnstation. Die Strecke wurde Mitte der 90er stillgelegt und einige Zeit bestand Hoffnung auf touristische Nutzung. Das Vorhaben scheiterte und die Bahn ließ 2008 die Gleise abreißen. Der Schrott wurde Berichten nach direkt ab Baustelle nach China verkauft. Nun soll hier (wie anderswo auch) ein obligatorischer Radweg gebaut werden.

Am alten Bahnsteig wendete ich mich westlich und bog kurz darauf rechts leicht ansteigend in den Wald. Durch diesen kam ich zu den Häusern von Obereulowitz. Über eine Wiese hinunter, querte ich ein bewaldetes Tal und gelangte nach Cosul (Kózły) an der sorbischen Sprachgrenze. Sorbisch wird allerdings nicht mehr allzu viel gesprochen. Durch Cosul hindurch ging ich am Ortsausgang nach rechts in den Wald. Entlang des Weges gab es einige wassergefüllte Steinbruchrestlöcher. Eines davon wurde von Tauchsportlern genutzt. Nach dem Überschreiten der Schönberger Straße ging es steiler aufwärts.

Auf dem Döhlener Berg fand ich den Abdruck des Teufelsfußes am Weg und schöne zerklüftete Felsformationen. Kurz darauf öffnete sich ein Ausblick nach Norden, mit dem Kraftwerk Boxberg. Nach einer Weile, wenige Meter rechts vom Weg, eine Felsplatte mit Ausrundungen – das Opferbecken. Gleich daneben ein malerischer Steinpilz. Da er der einzige weit und breit war, überlebte er dieses Zusammentreffen mit mir. Im weiteren Verlauf führte ein kleiner Umweg nach rechts zum Teufelsfenster. Dies sind ausgewitterte Felsklippen aus Grauwacke. Eine Funktion als Kultstätte, die man vermuten könnte, ist archäologisch nicht nachgewiesen. Kurz darauf erreichte ich den Czorneboh, dessen Name auf das slawische čorny bóh=schwarzer Gott zurückgeht. Der Berg hat ein Gasthaus und einen Aussichtsturm. Für eine Rast war es mir noch zu früh, so ging ich hinter den Gebäuden vorbei auf dem befestigten Zufahrtsweg sanft fallend bis zu einem Parkplatz.

Von hier aus konnte man zum Hochstein gelangen. Da mir aber noch ein weiter Weg bevorstand und die Temperatur beständig stieg, ließ ich ihn aus, ging den schräg rechts am Hang des Hochsteins gleichmäßig fallenden Weg nach Halbau. Der Ort wurde gequert, auf der anderen Seite ging es auf einer kleinen Fahrstraße leicht aufwärts. Dort fand ich eine Sitzgruppe mit schönem Blick ins Cunewalder Tal und nutzte diese zur Rast. Gestärkt ging es weiter hinein in den Wald. Einmal hatte ich wohl einen Abzweig übersehen, stand nun unterhalb von Cunewalde Neudorf an der Straße, bog nach links und fand am oberen Ortsende zurück zur Markierung. Diese führte mich am südlichen Waldrand entlang. Linker Hand lagen die Ortsteile Zeile und Zwenke von Beiersdorf. Durch die Hitze arg mitgenommen erreichte ich den Bieleboh. Der Name geht auf das slawische biely=weiß zurück und bezeichnet die Gottheit des Lichts und der Sonne. Deshalb wohl die Wärme? Auch dieser Berg hat ein Gasthaus und einen Aussichtsturm. Ein Gasthaus – statt warmes Wasser aus dem Rucksack ein kühles Getränk, einen Eisbecher und ein Schälchen Heeßen=sächsisch für Tasse Kaffee, genug Motivation für den Weiterweg.

Hinter dem Bieleboh bog ich nach einer Weile rechts ab, kam nach einem etwas ruppigem Abstieg nach Cunewalde Zieglerthal. Kaum angekommen links herum wieder heraus und an der Kante eines Wiesentälchens in den Wald zurück (Abzweig leicht zu übersehen). An dessen Ende ein Teich, über und über mit Entengrütze bedeckt. Hinaus zu einem Wanderparkplatz kurze Zeit die Straße entlang, links in die Siedlung Matschen und vorbei an der Auto-Cross-Rennstrecke kam ich wieder in Weigsdorf-Köblitz an. Nach links, an der Hauptstraße entlang und nach rechts fand ich zum Auto zurück. Ein wenig erschöpft, aber glücklich und zufrieden über diese schöne Sommer-Tour.

Tourengänger: lainari


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Geodaten
 9045.kml

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