Kreuzspitze 3455m von Martin-Busch-Hütte im Herbst


Publiziert von alpensucht , 16. November 2010 um 19:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:11 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Martin-Busch-Hütte - Nähe Samoarsee - Kreuzspitze und retour
Unterkunftmöglichkeiten:Martin-Busch-Hütte Similaunhaus (beide Winterraum)

Am ersten Tourentag auf der Martin-Busch-Hütte wollten wir auf die Kreuzspitze, die optimal geeignet ist zum eingehen und zur Akklimatisation. Sie zählt zu den höchsten Wanderdreitausendern der Ostalpen.

Um kurz nach 8 Uhr starteten wir bei aufgehender Sonne und kalten 0°C im Schatten auf gutem Bergpfad. Doch sobald man in die Sonne kam, musste man sich etwas ausziehen, da die Temperatur sehr schnell anstieg. Um 9:30 erreichten wir bereits den auf 2917m gelegenen Samoarsee, an den man aber nicht direkt heranläuft. Hier machten wir eine kurze Pause und stiegen dann in das steiler werdende Geröllgelände ein.
Man hält sich zunächst sehr weit rechts in Richtung eines vermeintlichen Grates (sieht nur von unten so aus). Sobald man um diese blockige Rippe herum kommt, gelangt man in einen beeindruckenden Steinmannligarten. Kurz danach folgt ein größeres flaches Schneefeld, über das man etwa 150m lang längs gelangt. Nach diesem geht es wieder durchschnittlich steil Richtung Grat.
Hier fragte mich Heiko, der bis dahin nur auf dem Sulzkogel (als seinen einzigen 3000er) stand, ständig, wann wir über dessen Höhe von 3016m gekommen seien Bevor man auf diesen gelangt, muss man einen sehr steilen Hangaufschwung überwinden (ca. 50Hm), der aber leichter als gedacht zu bewältigen war. Oben auf dem breiten Grat lag bereits ordentlich Schnee und der gesamte Gipfelgrat musste so erstiegen werden. Etwa auf der Hälfte des Grates befindet sich ein steiles Stück, was jedoch durch gute Trittspuren angenehm zu machen war, jedoch bemerkte man bei entsprechendem Tempo schnell, dass man sich bereits weit jenseits der 3000er Marke befand. Diese Stelle bewerte ich aufgrund der großen Höhe, der Schneeverhältnisse und der Steilheit mit T3+.
Kurz vorm Gipfel befindet sich am Grat sogar eine etwas ausgesetzte Stelle. Steigeisen waren jedoch nirgendwo notwendig, wobei es keinem schaden wird, welche zu dieser Jahreszeit mit auf diesen Berg zu tragen...
Um kurz vor 12 Uhr erreichten wir das Gipfelkreuz. Es war eine großartige Leistung von Heiko! Die Gipfelrundsicht war überwätigend. Im Süden nur durch den Ötztal Hauptkamm mit Hintere Schwärze und Similaun unterbrochen. Sonst war die gesamte Ötztaler Prominenz, wie Weißkugel, Weißseespitze und Wildspitze uvm. zu sehen. Der Rest ist auf den Fotos dokumentiert...
Eine knappe Stunde verbrachten wir auf dem Gipfel bei angenehmen 12°C.
Im Abstieg pausierten wir noch einmal am Zufluss des Samoarsees ganz in dessen Nähe, wo es bereits schon sehr kühl wurde (ca. 5°C).
Um 15:30 Uhr gelangten wir zurück zur Martin-Busch-Hütte.

Zum eingehen war es für meine beiden älteren Bergfreunde leider etwas zu viel, deshalb wollten wir am nächsten Tag "nur eine kleine Tour" machen. Kalle erkältete sich am Samoarsee leicht und vertrug leider auch das Wasser vom Bergbach nicht so gut, deshalb war er etwas geschwächt. Das bereitete mir schnell Sorgen, ob wir das Ziel Similaungipfel am dritten Tag überhaupt erreichen würden. In meinem Hinterkopf schwirrte auch noch ein wenig die Hintere Schwärze herum...

Jedenfalls ist die Kreuzspitze besonders im Herbst jedem fitten Wanderer zu empfehlen. Im Sommer wird es warscheinlich schnell zu warm werden, da sich der gesamte Aufstieg in Südexposition abspielt.

Tourengänger: alpensucht


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»