Gewisse Berge muss man mehr als einmal besteigen - Nägeliberg zum x-ten


Publiziert von 360 Pro , 11. Oktober 2010 um 09:13.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Arvenbüel, Arven
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Arvenbüel, Arven

Eigentlich hatte ich an diesem Tag nicht damit gerechnet in die Berge pilgern zu können. Kurz vor 10 ergab sich jedoch überraschenderweise die Gelegenheit dies doch zu tun. 9 Stunden Zeit und was nun? Na klar, bei dieser Nebellage muss ich etwas höher hinaus. Hmmm, dem Nägeliberg habe ich schon mehr als ein Jahr keinen Besuch mehr abgestattet. Also nichts wie los auf einen meiner Lieblingsberge.

In etwa 10 Minuten packe ich meine sieben Sachen und schwinge mich danach aufs Velo, um 30 Minuten später den Zug in Thalwil nach Ziegelbrücke zu erwischen und von dort weiter mit dem Bus zum Arvenbüel zu gehen. Den Weg hoch zum Tritt kenne ich eigentlich fast wie meine Hosentasche und voll motiviert wandere ich so wohl etwas schneller als der Durchschnitts-Toggenburger-Höhenwegwandernde. Beim Ab- und weiteren Aufstieg zum P. 1830 merke ich, dass ich in der letzten Stunde weder getrunken noch gegessen habe und ändere dies. 

Beim P. 1830 dann verlasse ich den markierten Weg und mache mich auf zum Nägeliberg. Zuerst in "gemüsereichen" Terrain zwischen P. 1956 und P. 1969 hindurch zum Abbruch im Nordwestgrat des Nägelibergs und anschliessend in der Nordostflanke hoch zum Gipfel (T3+). Auf dem Gipfel empfängt mich der immer-ach-so-schöne Tiefblick zum Walensee mit seinen Spiegelungen und Wellenlinien der Schiffe. Ich bin "gottenfroh" dem Nebel im Unterland entronnen zu sein und geniesse die warme Sonne. Frei nach dem Motto: "Wer schneller läuft, hat länger Pause", mache ich es mir auf dem Gipfel gemütlich und ca. 2 Stunden später trete ich den Rückweg an. 

Dazu folge ich dem NW Grat ein paar Meter bis zum ersten Sattel und quere danach die steile Rinne in der Südflanke hinüber zur Westflanke des Nägelibergs. Dort geht es zuerst ein paar Meter den ebenfalls steilen Hang runter, bevor ich nach rechts auf einem Gransband, leicht abwärts zur auffälligen Rinne quere. Diese in Schutt auslaufende Rinne gehe ich in mehr oder weniger direkter Linie runter und dann weiter dem Westgrat entlang zur Gocht (hier das dazugehörige Routenbild zum Auf/Abstieg von Westen). Von der Gocht nehme ich den blau/weiss markierten Weg zurück zum P. 1830 und folge anschliessend wieder dem Toggenburger Höhenweg. Kurz vor dem First ist der ach-so-trübe Nebel leider schon wieder im Anzug und nun sehr nah.  Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich wohl schätzungsweise noch etwa 30 Minuten hier in der Sonne sitzen kann, bevor ich wieder ins Grau eintauchen muss. Die 30 Minuten sind wohl etwas gar grosszügig geschätzt, sodass ich schlussendlich im Eilzugstempo zurück zur Bushaltestelle wandern muss. 


Fazit: Wer in der Nähe von Amden einen nicht allzu schwierigen Gipfel mit hervorragenden Tiefblicken zum Walensee besteigen möchte, welcher nicht wie der Leistchamm von Horden von anderen Wandernden erklommen wird, liegt mit dem Nägeliberg goldrichtig. Für Erstbesteiger, welche sich in abschüssigen T4 Gelände nicht allzu sicher fühlen, empfiehlt es sich die Tour entweder in umgekehrter Richtung zu begehen, oder aber wieder auf der Ostseite abzusteigen.

Tourengänger: 360


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: hervorragender Tipp!
Gesendet am 11. Oktober 2010 um 13:24
Danke dir, 360, für den Hinweis auf den recht naheliegenden Churfirsten-Ausläufer - und die, wie auch bombo feststellt, aussergewöhnlichen Fotos.

lg Felix

360 Pro hat gesagt: RE:hervorragender Tipp!
Gesendet am 11. Oktober 2010 um 19:52
Danke Felix! Falls es Euch auf den Nägeliberg verschlägt, ist es logisch und bequem auch noch den Schären anzuhängen. Der Verbindungsgrats zwischen Nägeliberg und Schären ist zwar ein bisschen ausgesetzt (und bietet dementsprechend schöne Tiefblicke), ist aber technisch nicht besonders anspruchsvoll (T4).
Gruss zurück, 360


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