Bei Föhnsturm auf der Rigi-Hochfluh


Publiziert von Aemmitauer , 7. Oktober 2010 um 20:10.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 3 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ   Ross- und Zugerberggebiet 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1263 m
Abstieg: 1188 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brunnen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Arth Goldau
Kartennummer:1151 Rigi

Auf Grund des Berichtes von kopfsalat entschliesse ich, auch dank des guten Wetterberichtes, mich an meinen ersten T5er zu wagen.
Dank der guten Zugsverbindungen vom Emmental Richtung Zentralschweiz reichen mir 2 Stunden Anfahrt nach Brunnen. Kurz nach 9 Uhr starte ich am Bahnhof. Knapp 100 Meter vor mir läuft ein Tourengänger, welcher auf mich den Eindruck eines geübten Berggängers macht. Für mich ist klar, dass er sicherlich das gleiche Ziel wie ich hat, somit "uf u nache". Aus diesem Grund schaue ich auch nicht auf die Karte, da ich ja weiss, wo es hingeht. Nach einem kurzen, kurvenreichen Waldstück verliere ich ihn aus den Augen. Kein Problem, man(n) weiss ja, wo man(n) ist. Ein Trampelpfad entlang eines Bachlaufes führt sicherlich zum Einstieg. Leider ist der Trampelpfad nach 10 Metern zu Ende. Der Aufstieg wir nun durch den Bachlauf zum etwas weiter oben liegenden Feldweg fortgesetzt. In direkter Falllinie geht es den Hang hoch, den Spuren nach bin ich nicht der Erste. Jetzt sollte eigentlich die Bützifluh vor mir aufragen, ein Blick nach rechts zeigt mir jedoch, dass sie etwa 400 Meter weiter östlich aufragt. Somit beschliesse ich, auf direktem Weg die Fluh zu erreichen. Wenigstens weiss ich jetzt, dass fast alle wildwachsenden Stechpalmen der Gegend auf genau diesen 400 Metern wachsen.

Einmal erreicht, stellt die Fluh kein allzugrosses Hindernis dar. Auch der Abstieg verläuft recht ordentlich, wenn er auch etwas Überwindung kostet.

Die Stockfluh ist ein wahrer Genuss, gut markiert und sehr griffiger Fels. Bei der Fluhhütte packt mich der Übermut, und ich versuche den Direktaufstieg. Die ersten Meter bewältige ich ohne grössere Probleme, danach verliere ich die Orientierung und lande an einem kleinen Überhang. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich komme nicht hoch, dazu reicht mein bergsteigerisches Können doch noch nicht aus. Runter kommt man immer, die Frage ist nur wie. Zum Glück sieht mich niemand, elegant ist definitiv anders, aber ich komme heil runter. Der Aufstieg via "Normalweg" bereitet nur der netten Dame vor mir etliche Schwierigkeiten, warum, da schweigt des Schreibers Höflichkeit. Eine grössere Gruppe sitzt rund um das Gipfelkreuz, und lässt sich von einem Ortskundigen die 1. Augustbräuche Rund um Brunnen erklären.

Der Weg via Gottertli ist sehr schön, super Aussicht auf den Urnersee und die umliegenden Berge. Der Föhn legt sich in der Zwischenzeit reichlich ins Zeug, und zwischendurch kommt man sich "vom Winde verweht" vor.

Die Aufstieg zur Hochfluh lasse ich dann gemütlich angehen, die Stechpalmenquerung hat doch etwas mehr Kraft gefordert als vermutet. Die vielen kurzen und auch etwas längeren Kletterstellen sind entweder gut gesichert, oder so beschaffen, dass das Durchsteigen grossen Spass bereiten. Auf der Hochfluh weht der Föhn dermassen, dass man den Proviant vorsichtig platzieren muss, damit er nicht weggeweht wird. Erstaunlich viele Leute oben, der Grossteil kommt via Gätterlipass hoch.
Der Abstieg zum Gätterlipass ist recht feucht und dadurch etwas glitschig, stellt jedoch keine grösseren Anforderungen.

Vom Gätterlipass nehme ich den Weg Richtung Goldau unter die Füsse. Zuerst geht es via Feuchtgebiet durch eine Weide, danach über Forststrassen durch den Wald. Leider wurde beim Erstellen der neuen Strasse der Abzweiger des Wanderweges "verschüttet". Somit laufe ich auf der Waldstrasse weiter, bis diese im Nirgendwo endet. Somit bleibt nur zurückgehen oder direkt den Wald hinunter. Ich entscheide mich für Zweites und treffe, nach einigen abenteuerlichen Passagen, auf den eigentlichen Wanderweg, der mich wohlbehalten nach Goldau führt.

Vor der Abfahrt des Zuges reicht es noch für ein Bier, einen Vanilleplunder und eine Vampierglace, eine etwas komische Mischung, aber es schmeckt. Ein gelungener Abschluss einer sehr abwechslungsreichen Tour. Die Lust auf mehr ist definitv geweckt.
 


Tourengänger: Aemmitauer


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