Zla Kolata (2534m) und Maja Kolata (2528m)
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Auf die zwei höchsten Gipfel Montenegros - ein grandioses Erlebnis in überwältigender Natur.
Das Prokletije Gebirge ist ein wildes, einsames und weit abgelegenes Gebirge.
Es liegt zum größten Teil in Albanien, aber auch von Montenegro aus lassen sich wunderschöne Touren machen, unter anderem befinden sich die drei höchsten Gipfel des Landes in diesem Eck.
Der Bobotov Kuk im Durmitor Gebirge wird fälschlicherweise häufig als höchster Gipfel des Landes genannt. Das hat wohl zwei Gründe: das Gebiet liegt viel zentraler und ist auch sehr gut erschlossen.
Im Proklijete hingegen gibt es erst erste zaghafte infrastrukturelle Bemühungen: es gibt einige angenehme Unterkünfte, eine recht brauchbare Wanderkarte und auch Markierungen (wenn man mal den Anfang gefunden hat).
In den Reiseführern wird immer gewarnt, auf eigene Faust in albanische Grenzgebiet zu gehen (die Gipfel liegen oft zur Hälfte in Albanien), zudem wir empfohlen, sich bei der Polizei in Plav an- und abzumelden.
Wir haben es nicht gemacht, weil wir keinen Sinn darin sahen (denn woher soll der albanische Grenzer denn wissen, ob man sich abgemeldet hat?...es war natürlich auch niemand auf dem Berg zum kontrollieren).
Man muß ganz schön kurven, um in diese entlegene Ecke zu kommen, aber es lohnt sich ungemein, es ist die schönste Ecke des ganzen Landes.
Als Standort eignet sich Plav oder Gusinje, wir empfehlen das Kula Damjanova. Es liegt direkt am See, hat moderne, saubere Zimmer und Betten und bietet sehr gutes, abwechslungsreiches Essen mit regionaler Küche. Und es gibt jemanden, der etwas deutsch spricht - Fremdsprachenkenntnisse sind in dieser Gegend eher die Ausnahme, ein kleines, serbisches Wörterbuch daher von Vorteil.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist auch die Fahrt von Plav zum Ausgangspunkt Vusanje (1060m). Einspurig, riesige Schlaglöcher, Schafe, Ziegen, Rinder, Gänse, Hunde, Katzen, Waschmaschinen, Menschen in allen Altersgruppen, ein echtes Erlebins. Und hat man dann die Wanderschuhe im Hotel liegen lassen, erlebt man das ganze zweifach.
Vusanje liegt etwas erhöht auf der linken Seite des wunderschönen Ropojana Tales. Man parkt am besten beim Müllcontainer unmittelbar vor dem nur aus wenigen Häusern bestehenden Ortes und geht dann die Straße ins Dorf.
Unmittelbar vor der Moschee biegen wir links (Osten) ab auf einen breiten Feldweg. Auf diesem geht es nun leicht ansteigend in ein Tal hinein, bald sehen wir auch erste Markierungen (die Tour ist bis zum Sattel zwischen Zla und Maja Kolata recht gut markiert). Niedriger Laubwald bestimmt das Bild.
Nach etwa 20 Minuten wird der Weg flacher und wir kommen auf die wunderschöne Wiese des Weilers Zarunica (1236m). Während sich links eher niedrigere Berge befinden, sehen wir rechts hinten bereits die hohen Gipfel des Prokletije, jedoch noch weit weg (kurze Touren gibt es hier nicht). Nach der flachen Wiese geht es auf einem Maultierpfad in einer Waldschneise weiter ostwärts bergan, bis man zur weiten Wiese rund um eine etwas heruntergekommen wirkende Schäferhütte kommen (Grlata katun).
Achtung: der Brunnen ist laut dem Schäfer kein Trinkwasser!
Wir gehen links an der Hütte vorbei und folgen, nun etwas steiler weiter dem Maultierpfad ostwärts. Bald kommt direkt am Weg eine Quelle. Sie kommt direkt aus dem Boden und man muß sich hinknien, um zu trinken. Man sollte es nutzen, denn es ist die letzte am Weg.
Wird der Maultierpfad flacher, heißt es aufpassen, denn wir müssen ihn nun nach rechts verlassen. Ein Pfad leitet südwärts auf eine Wiese und dahinter in Karstgelände. Die Landschaft wird nun mit jedem Schritt schöner. Durch üppig grünes Karstgelände geht es leicht bergauf, bis wir zu einem fast kreisrunden Wiesenplatz kommen (eine Doline).
Wir überqueren die Wiese und finden auf der gegenüberliegenden rechten Seite den Pfad wieder. Nun geht es über mehrere Karstrippen in ein wunderschönes Gletschertal,genannt Skripa hinein, an dessen hinteren, linken Ende bereits der Zla Kolata sichtbar ist. Nun müssen im Auf und Ab mehrere Dolinen ausgegangen werden und man kommt an einer Höhle vorbei, aus der ein eisiger Schneehauch bläst. Auf der rechten Seite des Tales gelangen wir schließlich zu einem Sattel, Preslopit (2039m).
Der Weiterweg ist nun anfangs nicht so leicht zu finden, aber, wenn man es weiß, einfach: es geht links (südost) in das schneegefüllte Kar hinein und bis zur Einsattelung zwischen Maja (links) und Zla Kolata (rechts).
Am besten quert man noch vor Erreichen des Preslopit-Sattels schräg nach links und hält sich anfangs auf der rechten Seite des Kares. Bald trifft man wieder auf deutliche Markierungen und auch Wegspuren. Das Kar wird unschwieriger überwunden, als es den Anschein hat. Auch die ewigen Schneefelder umgeht man auf der linken Seite.
So erreicht man den Sattel Dvojni Prevoj (2430m), wo die Markierung endet. Links geht es nun zur Maja Kolata, wir wenden uns nach rechts und steigen über einen Schrofenhang zwar steil, aber unschwierig hinauf zum höchsten Punkt Montenegros: Zla Kolata.
Er ist nicht sehr prominent, da es auf albanischer Seite einen Kolata gibt, der noch etwas höher ist (Radi e Kolates, 2556m). Trotzdem ist die Aussicht formidabel. Erstaunlich ist, wie viel Schnee im Prokletije auf den höchsten Gipfeln noch liegt! Vor allem der Ausblick nach Albanien mit seinen schroffen Gebirgen ist toll. Hinter einem Felsen finden wir Schatten und rasten.
Nun war Helena (wie immer) fit wie ein Turnschuh, bei mir langte es heute konditionell nur zu Badelatschen. Deswegen beobachtete ich von meinem schattigen Rastplatz, wie Helena in den Dvojni Prevoj Sattel abstieg und von dort den zweithöchsten Gipfel Montenegros, die Maja Kolata bezwang.
Dazu geht man vom Sattel einfach den Schrofenhang hoch und folgt dann immer der Gratschneide bis zum höchsten Punkt. Es ist nicht schwer, nur auf den letzten Metern etwas schmal und abschüssig. Auf gleichem Weg machten wir uns dann an den langen Rückweg.
Das Prokletije Gebirge ist ein wildes, einsames und weit abgelegenes Gebirge.
Es liegt zum größten Teil in Albanien, aber auch von Montenegro aus lassen sich wunderschöne Touren machen, unter anderem befinden sich die drei höchsten Gipfel des Landes in diesem Eck.
Der Bobotov Kuk im Durmitor Gebirge wird fälschlicherweise häufig als höchster Gipfel des Landes genannt. Das hat wohl zwei Gründe: das Gebiet liegt viel zentraler und ist auch sehr gut erschlossen.
Im Proklijete hingegen gibt es erst erste zaghafte infrastrukturelle Bemühungen: es gibt einige angenehme Unterkünfte, eine recht brauchbare Wanderkarte und auch Markierungen (wenn man mal den Anfang gefunden hat).
In den Reiseführern wird immer gewarnt, auf eigene Faust in albanische Grenzgebiet zu gehen (die Gipfel liegen oft zur Hälfte in Albanien), zudem wir empfohlen, sich bei der Polizei in Plav an- und abzumelden.
Wir haben es nicht gemacht, weil wir keinen Sinn darin sahen (denn woher soll der albanische Grenzer denn wissen, ob man sich abgemeldet hat?...es war natürlich auch niemand auf dem Berg zum kontrollieren).
Man muß ganz schön kurven, um in diese entlegene Ecke zu kommen, aber es lohnt sich ungemein, es ist die schönste Ecke des ganzen Landes.
Als Standort eignet sich Plav oder Gusinje, wir empfehlen das Kula Damjanova. Es liegt direkt am See, hat moderne, saubere Zimmer und Betten und bietet sehr gutes, abwechslungsreiches Essen mit regionaler Küche. Und es gibt jemanden, der etwas deutsch spricht - Fremdsprachenkenntnisse sind in dieser Gegend eher die Ausnahme, ein kleines, serbisches Wörterbuch daher von Vorteil.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist auch die Fahrt von Plav zum Ausgangspunkt Vusanje (1060m). Einspurig, riesige Schlaglöcher, Schafe, Ziegen, Rinder, Gänse, Hunde, Katzen, Waschmaschinen, Menschen in allen Altersgruppen, ein echtes Erlebins. Und hat man dann die Wanderschuhe im Hotel liegen lassen, erlebt man das ganze zweifach.
Vusanje liegt etwas erhöht auf der linken Seite des wunderschönen Ropojana Tales. Man parkt am besten beim Müllcontainer unmittelbar vor dem nur aus wenigen Häusern bestehenden Ortes und geht dann die Straße ins Dorf.
Unmittelbar vor der Moschee biegen wir links (Osten) ab auf einen breiten Feldweg. Auf diesem geht es nun leicht ansteigend in ein Tal hinein, bald sehen wir auch erste Markierungen (die Tour ist bis zum Sattel zwischen Zla und Maja Kolata recht gut markiert). Niedriger Laubwald bestimmt das Bild.
Nach etwa 20 Minuten wird der Weg flacher und wir kommen auf die wunderschöne Wiese des Weilers Zarunica (1236m). Während sich links eher niedrigere Berge befinden, sehen wir rechts hinten bereits die hohen Gipfel des Prokletije, jedoch noch weit weg (kurze Touren gibt es hier nicht). Nach der flachen Wiese geht es auf einem Maultierpfad in einer Waldschneise weiter ostwärts bergan, bis man zur weiten Wiese rund um eine etwas heruntergekommen wirkende Schäferhütte kommen (Grlata katun).
Achtung: der Brunnen ist laut dem Schäfer kein Trinkwasser!
Wir gehen links an der Hütte vorbei und folgen, nun etwas steiler weiter dem Maultierpfad ostwärts. Bald kommt direkt am Weg eine Quelle. Sie kommt direkt aus dem Boden und man muß sich hinknien, um zu trinken. Man sollte es nutzen, denn es ist die letzte am Weg.
Wird der Maultierpfad flacher, heißt es aufpassen, denn wir müssen ihn nun nach rechts verlassen. Ein Pfad leitet südwärts auf eine Wiese und dahinter in Karstgelände. Die Landschaft wird nun mit jedem Schritt schöner. Durch üppig grünes Karstgelände geht es leicht bergauf, bis wir zu einem fast kreisrunden Wiesenplatz kommen (eine Doline).
Wir überqueren die Wiese und finden auf der gegenüberliegenden rechten Seite den Pfad wieder. Nun geht es über mehrere Karstrippen in ein wunderschönes Gletschertal,genannt Skripa hinein, an dessen hinteren, linken Ende bereits der Zla Kolata sichtbar ist. Nun müssen im Auf und Ab mehrere Dolinen ausgegangen werden und man kommt an einer Höhle vorbei, aus der ein eisiger Schneehauch bläst. Auf der rechten Seite des Tales gelangen wir schließlich zu einem Sattel, Preslopit (2039m).
Der Weiterweg ist nun anfangs nicht so leicht zu finden, aber, wenn man es weiß, einfach: es geht links (südost) in das schneegefüllte Kar hinein und bis zur Einsattelung zwischen Maja (links) und Zla Kolata (rechts).
Am besten quert man noch vor Erreichen des Preslopit-Sattels schräg nach links und hält sich anfangs auf der rechten Seite des Kares. Bald trifft man wieder auf deutliche Markierungen und auch Wegspuren. Das Kar wird unschwieriger überwunden, als es den Anschein hat. Auch die ewigen Schneefelder umgeht man auf der linken Seite.
So erreicht man den Sattel Dvojni Prevoj (2430m), wo die Markierung endet. Links geht es nun zur Maja Kolata, wir wenden uns nach rechts und steigen über einen Schrofenhang zwar steil, aber unschwierig hinauf zum höchsten Punkt Montenegros: Zla Kolata.
Er ist nicht sehr prominent, da es auf albanischer Seite einen Kolata gibt, der noch etwas höher ist (Radi e Kolates, 2556m). Trotzdem ist die Aussicht formidabel. Erstaunlich ist, wie viel Schnee im Prokletije auf den höchsten Gipfeln noch liegt! Vor allem der Ausblick nach Albanien mit seinen schroffen Gebirgen ist toll. Hinter einem Felsen finden wir Schatten und rasten.
Nun war Helena (wie immer) fit wie ein Turnschuh, bei mir langte es heute konditionell nur zu Badelatschen. Deswegen beobachtete ich von meinem schattigen Rastplatz, wie Helena in den Dvojni Prevoj Sattel abstieg und von dort den zweithöchsten Gipfel Montenegros, die Maja Kolata bezwang.
Dazu geht man vom Sattel einfach den Schrofenhang hoch und folgt dann immer der Gratschneide bis zum höchsten Punkt. Es ist nicht schwer, nur auf den letzten Metern etwas schmal und abschüssig. Auf gleichem Weg machten wir uns dann an den langen Rückweg.
Tourengänger:
Tef

Communities: Europäische Höhepunkte
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