Sassalb 2862m
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Der einzige hohe Puschlaver Kalkberg ist dank seiner hellen Farbe und abfallenden Wände relativ markant. Online waren keine Informationen über seine Besteigung zu finden, aber da ich stattdessen Gipfelbilder von Wanderern in Turnschuhen entdeckte, und da unser historische Botaniker-Vorgänger ihn ja auch irgendwie erreicht hatte, gingen wir auch ohne genauere Angaben los und davon aus, dass wir dies schon irgendwie schaffen würden.
Entsprechend waren wir erstaunt, dass wir mehrere andere Berggänger und auch rel. viele Einträge im Gipfelbuch vorfanden. Scheint also so etwas wie der Hausberg der Poschiaviner (oder Poschiavoer?) zu sein.
Mit dem Auto oder wahrscheinlich auch Alpentaxi kann man problemlos bis Albertüsc fahren. Von da geht man richtung Passo di Malghera, hält sich aber auf der ebenen Alpweide von Sassaglion links und folgt den Wegspuren in die von Geröllzügen durchsetzte Grasflanke des Sassalb (Costa di Sassalb). Der Weg führt erst zum P. 2690 (schöne Aussicht, viele Edelweiss) und von da unter Felsen durch zum Couloir, in dem man den Gipfelaufbau durchsteigt. Der Einstieg ist nicht durch das untere Ende des Couloirs, sondern über Grasbänder von der Seite (markiert durch Steimännli). Das Couloir selbst ist nichts dramatisches, aber enthält einiges loses Geröll, also aufgepasst auf ev. nachfolgende Wanderer. Man kann Teile davon auch linkerhand umgehen. So erreicht man schliesslich den Gipfelgrat, und folgt den Wegspuren S davon zum Gipfelkreuz. Gleicher Weg zurück.
Die obersten Meter des Gipfels sind witzigerweise wieder aus Silikat, was uns eine sehr reiche Pflanzenaufnahme mit sowohl kalk- wie silikatliebenden Pflanzenarten bescherte –mehr als 100 Arten auf den obersten 10m, was für diese Höhe eine sehr grosse Zahl ist. Darunter Sesleria sphaerocephala, welches in der Schweiz nur hier vorkommt, sowie eine weitere „alpine“ Birke von ca. 10cm Grösse. Die Pflanzenaufnahme (durch SW und CR) erfolgte im Rahmen des Projekts „Gipfelflora“, in dem wir die Veränderung der Gipfelflora und deren Gründe zu erforschen, und wiederholt die historische Aufnahme von H. Brockmann-Jerosch (publ. 1907).
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