Dündenhorn und Zallershorn
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Ich starte meine Tour früh morgens mit dem Bike in Frutigen. Auf markierten Routen fahre ich nach Kandersteg. Dem Öschibach entlang führt ein asphaltiertes Strässchen Richtung Oeschinensee hoch, zuerst auf der linken Bachseite, später in einem ziemlich Steilen Stück auf der rechten Seite. Dieses Stück kann ich grad noch so fahren, der Puls läuft aber hier am Limit. Beim Restaurant am See führt der Weg links hoch zu Punkt 1'671 und ich folge noch ein kurzes Stück dem nordöstlich weiterführenden Wanderweg, bis man vor dem Wald auf einen grösseren Platz kommt. Hinter einem Holzstapel deponiere ich das Bike und beginne meinen Aufstieg zu Fuss.
Zuerst geht’s durch den Wald einige Höhenmeter hoch bis ich auf den Bireweg treffe. Dieser war einige Zeit als blauer Wanderweg markiert, aufgrund der aufwändigen Wartungsarbeiten löste man den Wanderweg wieder auf. Man findet ihn aber noch in der Landeskarte. Der Weg führt zuerst leicht steigend durch die Gropeni-Hänge, dann direkt hoch zu den Felsen, diese über einen Bach querend (zwei Seilstellen), hoch in und durch eine Schlucht, westlich unter einem Felsband durch und nördlich durch dieses zu Punkt 2'302. Auf dem Weg versammelten sich zahlreiche Alpensalamander. Immer wieder erstaunlich, dass diese Tiere mit ihrer tollpatschigen Fortbewegungsform in den Bergen zurecht kommen. Der weitere Weg auf die Bire ist übrigens nicht mehr sehr schwierig, nur der Gipfelgrat ist etwas ausgesetzt.
Ab Punkt 2'302 verlasse ich aber den Bireweg und steige ein paar Felsen leicht westlich umgehend zu einem markanten Felsband auf. Unter diesem quere ich auf Schafwegen Richtung Osten bis ich es an einer nicht sehr hohen Stelle durchklettern kann (Stellen II). An dieser Stelle kommt auch ein Bächlein das Band herab. Darüber steige ich über Geröll zum Pass auf rund 2'620müM auf, gelegen zwischen Zallershorn links und Dündenhorn rechts.
Nun der schwere Gipfel zuerst, das Dündenhorn. Im Aufstieg auf dem Lägigrat begegnet man zwei Absätzen. Der erste ist der einfachere. Zuerst auf einem Schotterhang auf der südlichen Seite schräg emporsteigen und im oberen Teil auf die nörliche Flanke wechselnd aufsteigen bis fast ganz zu Punkt 2'736. Dann weiter flach auf dem Grat zum zweiten Absatz, der Wittwiplatte. Von weitem sieht die Sache ziemlich übel aus. Einmal am Fuss verliert die Sache aber etwas an Dramatik. Diese mit Rissen durchzogene, leicht schräg stehende Platte wird direkt erklettert (Stellen II), wonach man rechts der beiden Felszacken auf einen Übergang gelangt. Diese Besteigung ist die Schlüsselstelle der Tour. Danach geht’s direkt wieder flach weiter und bereits steht man vor dem Gipfelgebilde, bestehend aus dem Vorgipfel rechts und dem Hauptgipfel links. Ich steige unter dem Vorgipfel nördlich entlang in den Sattel zwischen beide Gipfel. Von dort aus gelangt man in kurzer Zeit auf den Gipfel des Dündenhorns (Stellen II+). Hier hat man den wahrscheinlich besten Blick auf die Blüemlisalp-Gruppe, wirklich lohnend! Zudem hat man ringsum kaum ein Gipfel im Weg, da man sich auf der höchsten Erhebung der Gruppe befindet. Ein spärlich gefülltes Gipfelbuch findet sich in einem Steinkranz versteckt, ein Gipfelkreuz fehlt aber leider. Wer als nächster hochgeht, soll doch bitte eins mitbringen :-)
Der Abstieg zum Pass 2'620 führt über die gleiche Route. Die Wittwiplatte muss besonders im Abstieg mit Vorsicht angegangen werden. Zwar hängt ein Stoffseil die halbe Platte runter, dem wollte ich mein Leben aber nicht anvertrauen. Es ging dann auch ohne.
Der Aufstieg zum Zallershorn ist im unteren Teil etwas mühsam. Er führt in nordwestlicher Richtung rechts um die Ausläufer der drei Eidgenossen rum, drei Felserhebungen östlich des Zallershorn. Das Schotterfeld, über welches man aufzusteigen hat, zeigt sich dabei als ziemlich kräfteraubend. Die Eidgenossen werden nun nördlich umgangen bis man wieder auf den Grat gelangt. Von dort gelangt man mit etwas Unterstützung der Hände relativ einfach auf den Gipfel. Dieser ist vor allem wegen seiner Aussicht ins Kandertal lohnen. Auch er besitzt ein Gipfelbuch (es ist etwas fummelig diese verrostete Samariterbox aufzubekommen) aber kein Gipfelkreuz.
Runter vom Zallershorn begehe ich den gleichen Weg bis zum Pass. Statt durch das Felsband umgehe ich dieses nun aber westlich. Dazu muss man etwas mühsam die darüber liegenden steilen Schutthänge queren. Später steigt man über Gras runter auf den Bireweg. Dann flach zu Punkt 2'302 und den gleichen Weg runter zum Bike. Dann in einer flotten Abfahrt nach Kandersteg und zurück nach Frutigen.
Das Dündenhorn ist nicht ganz einfach zu besteigen. Durch die Tatsache, dass sich im gesamten Abschnitt zwischen Oeschinen und dem Gipfel immer wider heikle Stellen befinden, darf die Konzentration auf der Tour nicht nachlassen, ein Gipfel hat man ja erst zurück im Tal gewonnen. Alternativ kann man das Dündenhorn auch über den Oeschinengrat besteigen (ZS) oder man steigt via Giesene / Feistertal zum Pass 2'620 auf. Dieser Weg ist aber nach der Querung unter der Felswand zu einem grossen Teil abgerutscht und ziemlich heikel zu begehen. Dies wäre auch der Alternativaufstieg fürs Zallershorn, welches auch von der Bire zu erreichen wäre.
Zeiten:
Frutigen – Oeschinen: 1.5h
Oeschinen – Dündenhorn: 2h
Dündenhorn – Zallershorn: 1.25h
Zallershorn – Oeschinen: 1.25h
Oeschinen – Frutigen: 0.75h¨
Schwierigkeiten:
Zallershorn: T5 von Giesene (Daniel Anker) bzw. L von Oeschinen (Voralpenführer)
Dündenhorn: WS
Tourengänger:
Camox

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