Winterlücke (Dammagebiet) im Sommer: eine einzige rutschige, schmierige Schutthalde nordseitig
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Nun komme ich auch noch zu einem Erstbeschrieb hier auf hikr...
In der Vorbereitung finde ich erstaunlicherweise nichts über die Winterlücke beim Winterstock, nur über die Gleichnamige beim Flüela Wisshorn. Auch sonst im Internet ist kaum ein Bericht darüber und wenn, dann nur im Zusammenhang mit einer Besteigung von Winterstock oder Lochberg, aber ich finde nichts über eine Überquerung. Auch in meinem neuen Auswahlführer Innerschweiz ist nichts und den Alpinführer des SAC habe ich nicht.
Dememtsprechend haben wir auch keine Ahnung, in welchem Schwierigkeitsgrad wir uns bewegen werden, wir schätzen anhand der Karte vielleicht ein T4, wobei die Nordseite recht steil erscheint.
In der Albert Heim Hütte nachgefragt (die einzige der Hütten rundherum, die die Winterlücke als Übergang überhaupt erwähnt) heisst es, kein Problem, ja da kann man schon drüber, möglicherweise hats noch Schnee auf der Nordseite. Ok, gehen wir mal schauen, was sich uns so bietet.
Den Vorabend verbringen wir in der wie ein tibetisches Kloster auf einem Felsend thronenden Albert-Heim-Hütte. Mit dem letzten Posti sind wir bis Tiefenbach gefahren und in einem kleinen Umweg über den Nepali Highway (eigentlich wollten wir zu dem kleinen, auf der Karte eingezeichneten Seelein bei P. 2496 zwischen Chräiennest und Älpetlistock, aber entweder gibts den nicht mehr oder wir sind haarscharf daran vorbeigezogen, auf jeden Fall für uns keine Spur von einem See...) zur Hütte hochgestiegen.
Leider sind die Berge verhangen und wir befürchten, noch nass zu werden.Es hält aber es gibt auch keinen Sonnenuntergang. Die Hütte ist unerwarteterweise nur mässig besetzt und so verbringen wir eine ruhige Nacht.
Um 7 starten wir. Bis zum Seeli (aktuell nicht mehr wie auf der Karte sondern schon ziemlich verlandet, mehr eigentlich eine Sumpflandschaft mit Tümpeli, Wollgras und einem durch Menschenhand gestauten Badeteich) P. 2435 folgen wir dem markierten blau-weissen Weg Richtung Lochberglücke. Diese ist deutlich häufiger begangen.
Eine grosse Herde von Schafen empfängt und blökend, die Sonne geht auf und tauch die Landschaft in ein wunderschönes Licht. Es ist windstill und in den Tümpeln spiegeln sich die umliegenden Zacken. Wunderschön! Hier könnte man auch gut einen ganzen Nachmittag verbringen, in der Sonne liegend, bädelend, picknickend...
Auf der Karte ist eine Abzweigung und wir schwenken nach Norden. Anfänglich ist noch ein Trampelpfad auszumachen, bald wirds weglos aber die Route ist mit gelben, nicht mehr sehr deultichen Zeichen und vereinzelten Steinmännli gekennzeichnet.
Problemlos gelangen wir zur Winterlücke, die letzen 100hm hoch schlängelt sich wider Erwarten ein gut sichtbarer Pfad.
Auf dem Pass ists erstaulicherweise fast windstill, jedoch sind die blauen Flecken am Himmerl verschwunden und grau-weiss macht sich breit.
Hinten runter gehts rassig steil, eine erste Begutachtung ergibt: machbar.
Die Spuren gleich zu Beginn verlieren sich aber rasch, was folgt ist schmieriger, rutschiger Schiefer-und Granitschutt, der höchste Konzentration erfordert. Nichts hält, wir rechnen damit, dass sogar die grössen Blöcke unter unseren Füssen zu Tal donnern. Abwechselnd direkt hintereinander oder mit grösserem Sicherheitsabstand suchen wir unseren Weg. Ein Helm wäre hier sicher nicht falsch...
Wir beschliessen, nach links (Westen) zu queren und dort weiter ab zu steigen. Diese Variante erscheint uns von oben die bessere.
Die wenigen Schneefelder umgehen wir, alles pfludiweich und null Halt.
Auf ca. 2600m queren wir mühsam das Couloir nach rechts, auf dem Felsgrat im Westen entdecken wir einen Strahler, der den halben Berg abbaut und Steinlawinen zu Tal schickt. Ihn und die fliegenden Steine im Auge behaltend weichen wir noch weiter nach Osten aus.
Bei P. 2545m wirds flacher und schon fast Schoggi: es ist zwar immer noch rutschig und weglos aber nun haben wir das Gröbste hinter uns.
Wegen den fliegenden Steinen von oben bleiben wir auf dem Rücken bis P. 2374, steigen dann ins schneegefüllte Couloir ab und rutschen bis zum See P.2146.
Rückblickend wären wir wohl besser auf dem Westgrat geblieben, wir entdecken auf ein paar Wegspuren, aber eben, von unten und im Nachhinein sieht manches anders aus.
Markiert ist übrigens nicht, auch kein einziges Steinmännli haben wir gesehen. Rutscht wohl immerzu zu Tale...
Der Rest ist schnell erzählt, auf dem Hüttenweg gelangen wir südlich des Göscheneralpsees zur Göscheneralp, genehmigen uns eine Röschti und Spaghetti und fahren mit dem ÖV nach Hause.
In der Vorbereitung finde ich erstaunlicherweise nichts über die Winterlücke beim Winterstock, nur über die Gleichnamige beim Flüela Wisshorn. Auch sonst im Internet ist kaum ein Bericht darüber und wenn, dann nur im Zusammenhang mit einer Besteigung von Winterstock oder Lochberg, aber ich finde nichts über eine Überquerung. Auch in meinem neuen Auswahlführer Innerschweiz ist nichts und den Alpinführer des SAC habe ich nicht.
Dememtsprechend haben wir auch keine Ahnung, in welchem Schwierigkeitsgrad wir uns bewegen werden, wir schätzen anhand der Karte vielleicht ein T4, wobei die Nordseite recht steil erscheint.
In der Albert Heim Hütte nachgefragt (die einzige der Hütten rundherum, die die Winterlücke als Übergang überhaupt erwähnt) heisst es, kein Problem, ja da kann man schon drüber, möglicherweise hats noch Schnee auf der Nordseite. Ok, gehen wir mal schauen, was sich uns so bietet.
Den Vorabend verbringen wir in der wie ein tibetisches Kloster auf einem Felsend thronenden Albert-Heim-Hütte. Mit dem letzten Posti sind wir bis Tiefenbach gefahren und in einem kleinen Umweg über den Nepali Highway (eigentlich wollten wir zu dem kleinen, auf der Karte eingezeichneten Seelein bei P. 2496 zwischen Chräiennest und Älpetlistock, aber entweder gibts den nicht mehr oder wir sind haarscharf daran vorbeigezogen, auf jeden Fall für uns keine Spur von einem See...) zur Hütte hochgestiegen.
Leider sind die Berge verhangen und wir befürchten, noch nass zu werden.Es hält aber es gibt auch keinen Sonnenuntergang. Die Hütte ist unerwarteterweise nur mässig besetzt und so verbringen wir eine ruhige Nacht.
Um 7 starten wir. Bis zum Seeli (aktuell nicht mehr wie auf der Karte sondern schon ziemlich verlandet, mehr eigentlich eine Sumpflandschaft mit Tümpeli, Wollgras und einem durch Menschenhand gestauten Badeteich) P. 2435 folgen wir dem markierten blau-weissen Weg Richtung Lochberglücke. Diese ist deutlich häufiger begangen.
Eine grosse Herde von Schafen empfängt und blökend, die Sonne geht auf und tauch die Landschaft in ein wunderschönes Licht. Es ist windstill und in den Tümpeln spiegeln sich die umliegenden Zacken. Wunderschön! Hier könnte man auch gut einen ganzen Nachmittag verbringen, in der Sonne liegend, bädelend, picknickend...
Auf der Karte ist eine Abzweigung und wir schwenken nach Norden. Anfänglich ist noch ein Trampelpfad auszumachen, bald wirds weglos aber die Route ist mit gelben, nicht mehr sehr deultichen Zeichen und vereinzelten Steinmännli gekennzeichnet.
Problemlos gelangen wir zur Winterlücke, die letzen 100hm hoch schlängelt sich wider Erwarten ein gut sichtbarer Pfad.
Auf dem Pass ists erstaulicherweise fast windstill, jedoch sind die blauen Flecken am Himmerl verschwunden und grau-weiss macht sich breit.
Hinten runter gehts rassig steil, eine erste Begutachtung ergibt: machbar.
Die Spuren gleich zu Beginn verlieren sich aber rasch, was folgt ist schmieriger, rutschiger Schiefer-und Granitschutt, der höchste Konzentration erfordert. Nichts hält, wir rechnen damit, dass sogar die grössen Blöcke unter unseren Füssen zu Tal donnern. Abwechselnd direkt hintereinander oder mit grösserem Sicherheitsabstand suchen wir unseren Weg. Ein Helm wäre hier sicher nicht falsch...
Wir beschliessen, nach links (Westen) zu queren und dort weiter ab zu steigen. Diese Variante erscheint uns von oben die bessere.
Die wenigen Schneefelder umgehen wir, alles pfludiweich und null Halt.
Auf ca. 2600m queren wir mühsam das Couloir nach rechts, auf dem Felsgrat im Westen entdecken wir einen Strahler, der den halben Berg abbaut und Steinlawinen zu Tal schickt. Ihn und die fliegenden Steine im Auge behaltend weichen wir noch weiter nach Osten aus.
Bei P. 2545m wirds flacher und schon fast Schoggi: es ist zwar immer noch rutschig und weglos aber nun haben wir das Gröbste hinter uns.
Wegen den fliegenden Steinen von oben bleiben wir auf dem Rücken bis P. 2374, steigen dann ins schneegefüllte Couloir ab und rutschen bis zum See P.2146.
Rückblickend wären wir wohl besser auf dem Westgrat geblieben, wir entdecken auf ein paar Wegspuren, aber eben, von unten und im Nachhinein sieht manches anders aus.
Markiert ist übrigens nicht, auch kein einziges Steinmännli haben wir gesehen. Rutscht wohl immerzu zu Tale...
Der Rest ist schnell erzählt, auf dem Hüttenweg gelangen wir südlich des Göscheneralpsees zur Göscheneralp, genehmigen uns eine Röschti und Spaghetti und fahren mit dem ÖV nach Hause.
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