via Winterlücke zum Lochberg NW-Gipfel


Publiziert von Felix , 25. August 2016 um 15:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Tiefenbach, Parkplatz Albert-Heim-Hütte - P. 2259 - P. 2480 - P. 2381 - Verzweigung Winter- | Lochberglücke - Unter der Winterlücke - Winterlücke - Lochberg NW-Gipfel; zurück (ohne Winterlücke) zur Albert-Heim-Hütte und zum Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Ettiswil, Autobahn Sursee - Wassen, Göschenen - Zumdorf und Realp nach Tiefenbach
Kartennummer:1231

Inspiriert von Shepherd beginnt für uns ein weiterer herrlicher Sommertag, auf Tiefenbach, Parkplatz Albert-Heim-Hütte; unter „knalleblauem“ Himmel treten wir nach wenigen Metern Aufstieg nahe Schluchtbielen auf die bereits intensiv besonnten Abschnitte auf Älpetli an. Herrlich fliesst hier der Tiefenbach vergleichsweise ruhig und flach dahin; nach einer weiteren steileren Stufe gelangen wir auf eine zweite, nun bereits gerölligere, sandige Ebene - der Bach hat hier viel Platz, um sich auszubreiten.

 

Ein erstes Mal können wir hier den dominierenden, charakteristischen Galenstock erkennen; nach einem weiteren Anstieg Richtung Albert-Heim-Hütte, beim namenlosen Seelein unterhalb, spiegelt er sich darin wunderschön.

Unsere Route führt nun wieder talwärts unter dem Sunnig Berg hindurch (Richtung Lochbergbach, welcher bei Realp, Urseren, in die Furkareuss einmündet) bis zu P. 2381. Hier nun wechselt die Wegmarkierungsfarbe: blau-weiss ist nun wegweisend - auch das Gelände wird nun anspruchsvoller - noch zwar gut zu begehen, doch abschnittweise weglos, und über einige steinige Abschnitte führend. Derart erreichen wir die Verzweigung Winter- | Lochberglücke; welch idyllische Landschaft - mit mäandrierendem Lochbergbach, kleinen darin enthaltenen Inselchen, Wollgras, sowie der Hochsicht zum Zwischenziel begeistern uns; eine Rast ist hier - verpflegungstechnisch wie landschaftlich - ausgewiesen ;-)

 

Durch diese liebliche Gegend weisen uns nun erst einige Steinmänner und gelbe Markierungen den Weiterweg; flach führt dieser zur markanten Felswand am Ende der Ebene. Hier beginnt der erste ernsthaftere Teil unserer Tour, wird nun doch der Aufstieg steiler, und ist im Geröll die Spur oft nur knapp auszumachen. Immer wieder lenken uns doch (auch nach der abbiegenden Spur zu den Kletterrouten an den dem Winterstock vorgelagerten am Türmen) gelbe Hinweise und Steinhäufchen die Richtung. So gewinnen wir den noch beachtlich schneebedeckten Rest des Gletscherchens Unter der Winterlücke.

 

Einfach ist dessen Überschreitung; auch der nachfolgende Anstieg auf Wegspuren zur steileren Winterlücke erfordert keine grosse Anstrengung - diese folgt, nach erstmaligen Tiefblick zum Göscheneralpsee und Hinüberblick zum Dammagletscher und Sustenhorn, erst nach einer weiteren, nur kurzen, Rast.

 

Die ersten Meter auf dem abweisend wirken Felsgrat, welcher stets steiler und wilder zum Gipfelziel hochleitet, sind im festen, aus Felsblöcken und Grasabschnitten bestehenden Gelände zurückzulegen.Bald einmal wird nun unsere Bergfahrt definitiv ernsthaft: Spuren sind sozusagen keine mehr auszumachen - der „Weg“ durchs zusehends als Labyrinth wirkende archaische Felswirrwarr ist nun selbst zu gestalten. Von den drei vom Gipfel herunterziehenden, rutschigen, Couloirs wählen wir das nördlichste; dabei halten wir uns ausserhalb der stärksten gegen N abstürzenden Rinne, und steigen behutsam an. Immerhin wird kurz unterhalb des Sattels das Terrain etwas „lieblicher“, d.h. weniger steil, und wieder mit kompakterem Fels ausgestattet. Auf dem Übergang angelangt, ergibt sich ein prächtiges Bild über den Rund Firn  hinunter ins Göschenertal, hinüber zum Hauptgipfel sowie zurück zum Winterstock - mit Weitblick bis zum Weisshorn und weiteren Walliser und Tessiner Grenzgipfeln. Wuchtige Felsplatten lassen uns bis kurz vor die bescheiden ausgestattete Felskuppe des Lochberg NW-Gipfel kraxeln.

 

Eine lange, zufriedene, Gipfelrast gönnen wir uns auf dem Sattel, bevor wir absteigen; dabei oft von der Aufstiegsroute mehr südlich ausweichend. Hingegen nehmen wir dieselbe Couloirvariante, bevor wir endgültig direkter, d.h. ohne Berührung von Winterlücke und  Unter der Winterlücke einigen Spuren, später auch Markierungen sowie einer Trittspur, auf den verbleibenden Schneefeldern folgen. Wir überwinden anschliessend die plattig-felsige Zwischenstufe auf dem Weg zur Spur ins Aufstiegsgeröllfeld auf Felsbändern und Schrofen.

Auf bekanntem, rutschigem Untergrund steigen wir wieder ab zur Verzweigung Winter- | Lochberglücke; noch einmal bekommen wir kaum genug von der hier traumhaft schönen Gebirgsidylle.

 

Nach einer weiteren Rast folgen wir den wbw Markierungen hinunter zu P. 2381; hier beginnt der Wiederanstieg zu P. 2480 sowie nun zusätzlich zur Albert-Heim-Hütte, wo wir uns zum kleinen Imbiss niederlassen. Ob wohl hier die Abfallverbrennungsanlage und -deponie noch in Betrieb sind? L

 

Zurück auf unserem morgendlichen Zustiegsweg folgen wir - stets mit feiner Aussicht auf wilde und schöne Berggipfel und Gletscher - diesem und kehren - stets nahe des nun noch wilder schäumenden Tiefenbaches - zurück zum Ausgangspunkt, Tiefenbach, Parkplatz Albert-Heim-Hütte; eine anregend-wilde Bergtour glücklich abgeschlossen habend.

 

ñ  1 h 35 min bis Verzweigung Winter- | Lochberglücke

 

ñ 1 h 5 min bis Winterlücke

 

ñ 1 h bis Lochberg NW-Gipfel

 

ò 1 h 40 min bis Verzweigung Winter- | Lochberglücke

 

ò ⅝ h bis Albert-Heim-Hütte

 

ò 40 min bis Parkplatz Albert-Heim-Hütte 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 25. August 2016 um 17:18
Interessante Tour bei Prachtswetter.

Verstehe ich das richtig, dass der Aufstieg somit auch ohne die Traversierung des Rest-Gletschers möglich ist, wenn man dort aufsteigt, wo ihr abgestiegen seid?

Gruss
Dani

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2016 um 19:39
exakt - die Wegfindung stellt ein (kleines) Problem dar ...

ist jedoch so gut zu machen ;-)

lg Felix


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