Vom Thunersee zum Hohgant
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Weil die Senioren der SAC Sektion Emmental der Überzeugung sind, dass der Hohgant mir gehört, laden sie mich jedes Jahr zu ihrer traditionellen Hohgant-Wanderung ein. Eine kleine Gruppe steigt jeweils am Vorabend zur Hütte hinauf und geniesst ein gutes Fondue - die Wanderer kommen eintägig vom Parkplatz Lombach.
Die Einladung nahm ich natürlich gerne an und dachte mir einen etwas längeren Hüttenweg aus. Mit der ersten Bahn fuhr ich hinauf aufs Niederhorn und startete kurz vor neun Uhr zur Gratwanderung Richtung Burgfeldstand - Gemmenalphorn. Stahlblauer Himmel, in den Hochalpen leichter Dunst, bei jedem Aufstieg ein kühlender Wind - was will man mehr! Nur die Steinböcke wollten sich nicht zeigen. Ich hätte kurz vor dem Gemmenalphorn in den Schweifi-Schafberg traversieren sollen - dort traf ein anderer Berggänger das grosse Rudel an. Mir präsentierte sich zum Trost beim Abstieg ein junger Bock mit offenbar grosser Fotoshooting-Erfahrung.
Der Abstieg führte über die Loubenegg hinunter zum Oberberg. Nach kurzer Rast folgte das Auf und Ab durch die Seefeld-Hohgantsandsteinbänke, und bald schon tauchte die schöne neue Alphütte von Vorder Seefeld auf. Die Seefeldhöhle liess ich für einmal links liegen, musste ich doch bis zum fernen Hohgant noch ganz schön "schuenen". Über Mittler und Hinter Seefeld erreichte ich um die Mittagszeit den Grünenbergpass.
Alp Trogen war dann das nächste Ziel. Ich fühlte mich in guter Form, der Entschluss, die Steinige Matte zu überschreiten, war schnell gefasst. Der Pfad ins Innerbärgli führt über Alpweiden, durch lockeren Gebirgswald, schwarzgrauen Felsen entlang, durch kleine Schluchten hinauf. Einfach Hohgant pur! Bei der unteren Innerbärglihütte löschte ich mit frischem Quellwasser den grossen Durst und füllte meine Wasserflasche auf.
Das nun folgende Innerbärgli-Karrenfeld ist bei jeder Begehung ein Erlebnis. Ich umrundete die bizarren Kalkgebilde und hielt Ausschau nach der markante Föhre, die mitten in diesem Kalkgletscher grünt wie eh und je. Auf dem Sattel Pt. 1959 stand ich oben am Rand der steilen Abbrüche und blickte hinunter nach Schangnau, zur jungen Emme und hinaus ins Mittelland. Pfadspuren führten dann über den Grat weiter bis zum Steinmannli, das den Beginn der Traverse in der Aff-Südflanke markiert.
Sechs Stunden nach dem Start auf dem Niederhorn kam ich auf der Steinigen Matte an. Ich hatte den geplanten Naturpark Thunersee-Hohgant durchquert, der leider in nächster Zeit nicht realisiert werden kann. Die Lust nach dem Fondue trieb mich dann die Karhole hinab zur Hohganthütte, rechtzeitig zum Apéro mit meinen SAC-Kameraden.
Logisch, dass ich dann am nächsten Tag noch zum Furggegütsch aufstieg. In den Blaugrashalden südlich des Gipfels traf ich eine reichhaltige Flora an. Ich war ja schon oft hier oben, aber so unglaublich viele Edelweiss und Alpenaster habe ich noch nie gesehen. Gewitter haben wohl für die nötige Feuchtigkeit gesorgt, in der Wärme der letzten Tage konnte sich diese Blumenpracht entfalten.
Nach dem Abstieg traf ich unten bei der Hohganthütte auf die Senioren-Wandergruppe der Sektion Emmental. Jahrein jahraus sind sie an jedem dritten Mittwoch unterwegs, auch im Winter, praktisch bei jedem Wetter. Sie lieben die Natur, sie pflegen die Geselligkeit.
Zum Schluss eine Bemerkung zur Hohganthütte:
Es handelt sich hier um eine sektionsinterne Hütte. Sie ist grundsätzlich verschlossen. Wer hier übernachten will, muss sich zwingend anmelden. Infos dazu findet man in der Homepage der Sektion Emmental.
Literatur: Thunersee - Hohgant. Entdeckungsreisen zu Menschen und Landschaften.
Die Einladung nahm ich natürlich gerne an und dachte mir einen etwas längeren Hüttenweg aus. Mit der ersten Bahn fuhr ich hinauf aufs Niederhorn und startete kurz vor neun Uhr zur Gratwanderung Richtung Burgfeldstand - Gemmenalphorn. Stahlblauer Himmel, in den Hochalpen leichter Dunst, bei jedem Aufstieg ein kühlender Wind - was will man mehr! Nur die Steinböcke wollten sich nicht zeigen. Ich hätte kurz vor dem Gemmenalphorn in den Schweifi-Schafberg traversieren sollen - dort traf ein anderer Berggänger das grosse Rudel an. Mir präsentierte sich zum Trost beim Abstieg ein junger Bock mit offenbar grosser Fotoshooting-Erfahrung.
Der Abstieg führte über die Loubenegg hinunter zum Oberberg. Nach kurzer Rast folgte das Auf und Ab durch die Seefeld-Hohgantsandsteinbänke, und bald schon tauchte die schöne neue Alphütte von Vorder Seefeld auf. Die Seefeldhöhle liess ich für einmal links liegen, musste ich doch bis zum fernen Hohgant noch ganz schön "schuenen". Über Mittler und Hinter Seefeld erreichte ich um die Mittagszeit den Grünenbergpass.
Alp Trogen war dann das nächste Ziel. Ich fühlte mich in guter Form, der Entschluss, die Steinige Matte zu überschreiten, war schnell gefasst. Der Pfad ins Innerbärgli führt über Alpweiden, durch lockeren Gebirgswald, schwarzgrauen Felsen entlang, durch kleine Schluchten hinauf. Einfach Hohgant pur! Bei der unteren Innerbärglihütte löschte ich mit frischem Quellwasser den grossen Durst und füllte meine Wasserflasche auf.
Das nun folgende Innerbärgli-Karrenfeld ist bei jeder Begehung ein Erlebnis. Ich umrundete die bizarren Kalkgebilde und hielt Ausschau nach der markante Föhre, die mitten in diesem Kalkgletscher grünt wie eh und je. Auf dem Sattel Pt. 1959 stand ich oben am Rand der steilen Abbrüche und blickte hinunter nach Schangnau, zur jungen Emme und hinaus ins Mittelland. Pfadspuren führten dann über den Grat weiter bis zum Steinmannli, das den Beginn der Traverse in der Aff-Südflanke markiert.
Sechs Stunden nach dem Start auf dem Niederhorn kam ich auf der Steinigen Matte an. Ich hatte den geplanten Naturpark Thunersee-Hohgant durchquert, der leider in nächster Zeit nicht realisiert werden kann. Die Lust nach dem Fondue trieb mich dann die Karhole hinab zur Hohganthütte, rechtzeitig zum Apéro mit meinen SAC-Kameraden.
Logisch, dass ich dann am nächsten Tag noch zum Furggegütsch aufstieg. In den Blaugrashalden südlich des Gipfels traf ich eine reichhaltige Flora an. Ich war ja schon oft hier oben, aber so unglaublich viele Edelweiss und Alpenaster habe ich noch nie gesehen. Gewitter haben wohl für die nötige Feuchtigkeit gesorgt, in der Wärme der letzten Tage konnte sich diese Blumenpracht entfalten.
Nach dem Abstieg traf ich unten bei der Hohganthütte auf die Senioren-Wandergruppe der Sektion Emmental. Jahrein jahraus sind sie an jedem dritten Mittwoch unterwegs, auch im Winter, praktisch bei jedem Wetter. Sie lieben die Natur, sie pflegen die Geselligkeit.
Zum Schluss eine Bemerkung zur Hohganthütte:
Es handelt sich hier um eine sektionsinterne Hütte. Sie ist grundsätzlich verschlossen. Wer hier übernachten will, muss sich zwingend anmelden. Infos dazu findet man in der Homepage der Sektion Emmental.
Literatur: Thunersee - Hohgant. Entdeckungsreisen zu Menschen und Landschaften.
Tourengänger:
laponia41

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