Dom (4545m) - Festigrat


Publiziert von kleopatra , 11. Juli 2010 um 22:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 Juli 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   4000er 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3150 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Domhütte - Festijoch - Festigrat - Dom - Normalroute im Abstieg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖV oder PW nach Randa. Es gibt direkt am Bahnhof ein Parkhaus, wo man für 8.- CHF/Tag parken kann.
Unterkunftmöglichkeiten:Domhütte
Kartennummer:1328 - Randa

Nachdem wir nach dem Strahlhorn bereits 'warm' gelaufen waren machten wir uns früh morgens auf den Weg zur Domhütte. Wir starteten direkt in Randa (Parkhaus beim Bahnhof) und folgten den nicht zu übersehenden Wegweisern zur Domhütte durch den Ort (sobald die Domhütte nicht mehr angeschrieben ist, den Wegweisern zur Europahütte folgen). Zuerst geht es noch durch einige Wiesen, bis man bald einen recht urtümlichen Wald betritt, dem man bis kurz vor der Europahütte folgt. Zu Beginn zogen noch kühle Wolkenfetzen herum, die hin und wieder eine unglaubliche Aussicht auf das Weisshorn frei gaben. Ab der Europahütte ist  die Domhütte wieder angeschrieben und der Aufstieg erfolgt weiter über einen teilweise versicherten Steig, wo uns auch die ersten Absteiger von der Hütte entgegenkamen. Nach 4,5 Stunden erreichten wir mit unseren für 4 Tage voll bepackten Rucksächen die Domhütte, wo einem auch gleich der Dom begrüsst. Um für morgen gerüstet zu sein, erkundeten wir noch die ein Stück den Weg auf der Moräne entlang, bis wir ins Festijoch einsahen.

Erleichtert entflohen wir dem stickigen Lager um 02:30 am nächsten Morgen und genossen mit nur 3 weiteren Zweier-Seilschaften das Frühstück! Um 03:00 tappten wir den Lichtern der ersten Seilschaft hinterher und erreichten in ca. 45 Minuten den Gletscher, wo wir anseilten und erfreut feststellten, dass wir der Schnee dermassen gut trug, dass wir ohne Steigeisen und einbrechen bis zum Einstieg in die Kletterei Richtung Festijoch laufen konnten. Wir benutzten wahrscheinlich als eine der letzten Seilschaften noch die alten blauen Seile Richtung Festijoch, die aufgrund des schlechten Zustands an einigen Stellen nun vom Hüttenwirt abgenommen wurden und die Kletterei ca. 300m nach oben verlegt wurde. Gott sei Dank waren nicht mehr Seilschaften unterwegs, denn es lag tonnenweise Schussmaterial am Weg Richtung Joch.

Nach 2,5h erreichten wir das Joch und machten erstmals eine kleine Pause. Weiter ging es über den Festigrat, wobei bis auf wenige Meter im Fels alles im Schnee in perfekter Spur gegangen werden konnte. Nur an einigen wenigen Stellen konnte man bereits das darunter hervorkommende Eis sehen, was aber weiter keine Schwierigkeiten bereitete.  Der Aufstieg erfolgte immer direkt am Grat, wobei man teilweise tolle Seracs zur linken Seite bewundern kann. Auf halber Grathöhe ergriff uns dann ein eisiger Wind, sodass wir alle Schichten aus dem Rucksack packen mussten und da dieser auch nicht mehr aufhören wollte verlief unser Aufenthalt am Gipfel auch recht kurz. Der Ausblick von dort oben ist allerdings echt genial, man fühlt sich fast umzingelt von der grossen Anzahl berühmter Walliser Gipfel, die einen dort oben begrüssen.

Für den Abstieg wählten wir den Normalweg und auf dem wir bis zum Festijoch auf hart gefrorenem Schnee laufen konnten und uns dort erst mal zur wohl verdienten Pause setzten. Und so sassen wir dort für ca. 5 Minuten als wir durch lautes Hubschrauber-Geknatter aufgescheucht wurden, welches direkt über den Felzinken des Jochs zu hören war. Ja und dann sahen wir uns plötzlich auf gleicher Höhe mit einem Air-Zermatt Helikopter, der offensichtlich auf dem Festijoch landen wollte, welches blöderweise von uns dummen Fussgängern blockiert war. Wir blickten ziemlich verdutzt, die vier Insassen ziemlich verdutzt und dann flogen auch schon Bandschlingen, Handschuhe und was sonst noch alles abgelegt wurde durch die Luft und wir stürzten uns nur mehr auf die wichtigsten Dinge, damit nicht diese auch noch abhoben. So schnell wie der Helikopter kam, hatte er auch wieder abgedreht und wir konnten Gott sei Dank alle unsere Dinge wieder einsammeln ...  es war der Hüttenwart, der eine Besichtigung der momentanen Route vornehmen wollte und dazu wollte man genau dort landen, wo wir Pause machten ...

Nachdem ich diesen Schreck verdaut hatte, machten wir uns auf den Weg wieder durch den Schutt auf den Gletscher und konnten auf diesem noch genial nach unten gleiten, ein perfekteres Timing gibt es nicht! Um 11:30 erreichten wir wieder festen Boden und waren um 12 Uhr bei der Hütte. Was will man zu einer Tour anderes sagen als: unglaublich genial!

Tourengänger: kleopatra


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