Leventina – Bussgang zur Alp Büsan


Publiziert von Seeger , 4. Juni 2010 um 17:01.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:31 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Madöm Gross 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1284 m
Abstieg: 1284 m
Strecke:Venn 736m – Faidal 912m – Büsan 1578m – Pozzöu 1280m– Frasgera – Faidal 912m – Venn 736m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto: Biasca – Personico – Strasse zum Bacino bis Pt. 502 – Abzweigung nach rechts – Diverse Ausstellplätze Ö.V.: Personico Postautoverbindung – Wanderweg bis Pt. 502
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Swissmap 1:25'000

Nie und nimmer! Hier komme ich nicht hinauf. Und dennoch reizt mich den in der LK von 2001 fragmentiert eingezeichneten Alpweg aufzuspüren. Mit meiner tapferen und bergtüchtigen Begleitung mache ich mich auf den Weg vom Parkplatz bei Pt. 502 entlang dem mir allerbesten bekannten feudalen Weg nach Faidal. Durch die Steinhäuser hinauf Richtung Val Nedro etwa hundert Meter bis zur markanten Kuppe und auf einem getrampelten Wiesenweglein zum Haus Pt. 974 (siehe Foto).
Und schon geht die Sucherei los! Weit und breit kein Einstieg in den Wald – eine Aufforstung von putzigen Rottännchen, welche unten durch recht borstig sind. Doch findet sich gleich oberhalb des Hauses ein Streifen Waldwiese, welcher sich im Forst verliert. Da muss der Weg beginnen, sage ich mir und meiner Begleitung. Unmöglich ist die Antwort. Im Zick-Zack-Kurs tigern und robben wir durch das garstige Unterholz und siehe da: Die ersten Wegspuren erscheinen: Zu Stützmauern aufgeschichtete Steine.
Wir halten uns an die Geländerippe und steigen bis zu den ersten Felsen auf ca.1060m. Hier steht eine erste Steintreppe (siehe Bild). Doch schon bald verlieren sich die Wegspuren auf 1160m – so wie auf der LK. Nun ginge es nach Westen in leichter Steigung bis zum nächsten Wegfragment auf 1250m.
Doch damit wird nichts! Dickicht und Jungwald verunmöglichen ein Durchkommen. Wir entscheiden uns, den Schnittspuren zu folgen, welche eindeutig Richtung Grat führen. Unter einem Felsvorsprung setze ich einen Steinmann. Dort rechts vorbei in Direttissima auf einen markanten Felsgrat  - 1300m - hinauf, welcher auf der rechten Seite zwanzig Meter senkrecht abbricht. Zwei Eisenstangen zu Doppel-Ösen gebogen stecken wie Abschrankungen linker Hand. Zur Abschreckung oder als Wegweiser?
Wir folgen dem auf der LK gut sichtbaren Grat, nötigenfalls links (westlich) umgehend bis auf 1420m, wo der Grat in einen Wald mit alten Tannen mündet. Wir kämpfen uns durchs Totholz hinauf.
Plötzlich öffnen sich kleine Waldwiesen – Überbleibsel der einst grossen und stolzen Alp Büsan. Nach einem steilen Anstieg erreichen wir einen Weg, welcher den Wald von unten rechts nach oben links diagonal quert. Hurrah: Abgrenzungssteine - meine Begleiterin sah sie zuerst. Wenig später erblicken wir durch das Gehölz die in der Sonne stehende Ruine von Büsan, 1578m. Die Reste eines grossen Stalles mit Wohnraum und Heudiele auf wunderbar gepflegter Waldwiese. Welch ein Kontrast.
Mittagsrast. Menü 1 mit Apfel und Toggenburgerrolle zum Dessert. Traumhafter Ort bei traumhaftem Wetter. Sönnele. Aussicht auf die Biascer Berge geniessen - imposant mit Schneekleid bedeckt. Torrone Basso, Torone Alto….
Abstieg auf gutem Weg über Pozzöu hinunter zum Haus auf etwa 1030m, dann nach Rechts (SO) durch wilde Schluchten, entlang und über Felsbänder und Couloirs äusserst spannend nach Faidal.
Zurück zum Parkplatz. Erst jetzt entdecken wir unsere verdreckten Kleider, die geschundenen Schuhe, verkratzten Unterarme, Ameisen und Tann-Nadeln bis auf die Haut: Wir mussten für unser Vorhaben büssen! Trotz allem werde ich zum Einstieg des zweiten Wegfragments auf 1250m zurückkehren! Siguro.

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: Nach dem ...
Gesendet am 4. Juni 2010 um 20:18
*Herumsperbern" kommt das Sönnele!

Seeger revisited!

Wie kommst du nur dazu hier zu erklären...

> Nie und nimmer!

Ganz ungewohnte Töne, gäll!

Schmunzelbericht as usual.

Ciao

silbervogel


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