Ins Quellgebiet des Necker, gewaltige Nagelfluhwände rundherum

Das Quellgebiet des Necker scheint nicht ganz so attraktiv, da der Säntis wohl eher den Blick in seinen Bann zieht. Wer jedoch den Nagelfluh liebt, kennt bestimmt auch das Ofenloch und die Schluchten rundherum.

Meine Pläne für die Samstagstour waren eigentlich ganz anders. Der Wetterbericht versprach einen sonnigen Tag und ich liess mich für eine leichte Wanderung auf den Hinterfallenchopf, durch die Schlucht am Ofenloch vorbei und über den Spicher begeistern.

Die Tour beginnt in Rietbad, einem Ort welches schon im Mittelalter für die Schwefelquelle bekannt war. Schnell erklimmen wir über saftige Alpweiden die Höhen bei Hübschholz und den Hinterfallenchopf. Wir steigen wieder ab, am Gehöft Hinterfallen vorbei zum Punkt 1270m bei Ellbogen. Hier folgen wir dem Fahrweg Richtung Engi. Plötzlich öffnet sich die Sicht ins Tobel mit den imposanten Nagelflugwänden über dem Ofenloch. Entzückt tänzle ich von einem Fuss auf den anderen. Es juckt mich in Armen und Beinen. Ich schau und spähe, gibt es irgendwo ein interessantes und begehbares Band die Wand zu durchqueren? Die Schlucht und der Fussweg hinunter sind spektakulär genug ohne grosse Klimmzüge unternehmen zu müssen.

Nach ausgiebigem Bestaunen des Ofenlochs steigen wir wieder auf über Neuwald auf den Spicher mit bestem Blick zum Säntis und zahlreichen anderen Gipfel. Der Wanderweg führt uns gemächlich weiter via Älpli, Ober Hirzen zu Ober Chenner. Hier beginnt der Abstieg nach Rossfall.
Man könnte von Ober Chenner auch noch via Hochalp nach Urnäsch absteigen, dies vielleicht das nächste mal.

Eine sehr interessante Wanderung mit kurzen steilen Auf- und Abstiegen, genial schönen Nagelflugwänden und immer wieder mit bestem Blick Richtung Säntis, sofern es das launische Alpsteinwetter zulässt.