Gipfelbuch für den Höch Hund
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Setzen meines ersten Gipfelbuches auf dem einsamen Traumberg Höch Hund und zufällige „Entdeckung“ des Druesberg-Südaufstiegs.
Viele Gipfel der Voralpen sind selten begangen; auf Grund ihrer Abgeschiedenheit, ihres Namens wegen, der nicht in aller Munde liegt oder einfach nur, weil Felsqualität und Aufstiegsroute nicht mehr den Ansprüchen des heutigen Durchschnittsalpinisten entspricht. Trotzdem – oder gerade deshalb – sind diese Gipfel einsam und besonders schön! Gipfelbücher, wenn vorhanden, sind meist interessante Zeitzeugen mit nur wenigen Einträgen pro Jahr. Was kann ein Bergsteiger Schöneres tun, als ein Gipfelbuch zu deponieren, das auch längst nach seiner Zeit noch in wilder Bergwelt liegen wird? – etwas zu epische Sätze? Na ja, egal: „Gehet hin und traget euch ein!“ ;-)
Bevor die Schiesserei (Waffenerprobungsplatz) im Hinteren Sihltal beginnt, kann man auch unter der Woche mit dem Auto bis nach Gribschli fahren (bis ca. 7.00 Uhr). Tiefergelegte Autos sind ungeeignet (Bachübergänge), aber ein normaler PW schafft’s.
Direkter Aufstieg gegen den Mieserenstock durch den grossen Kessel. Die Überwindung der Steilstufe unter dem Gipfel ist nicht trivial – wenn man gerade hoch geht (T6, brüchiger, feuchter Fels, moosige Grasflanken). Anderthalb Jahre später finde ich allerdings ein Couloir (weit rechts halten), das sich sogar mit Skis abfahren lässt. Vom Mieserenstock über den abwechslungsreichen Grat zum Höch Hund (einige Stellen T5). Steinmann bauen auf dem Gipfel und Gipfelbuch deponieren. Weiter, inklusive Überschreitung des Teuf Hund auf den immer wieder grossartigen Zahn des Chlädächer-Gipfel, der den Anschein macht, jeden Moment in sich zusammenzustürzen.
Wie geht’s von hier am schnellsten auf den Druesberg? Auf Grund einer geologischen Fehlinterpretation (merke: von Kalkschichten, die Du nur im Streichen aufgeschlossen siehst, kennst Du das Fallen noch nicht) und einer zu Hause vergessenen Karte (oh Schande) begebe ich mich in das breite Grasband, das die Südwand des Druesbergs horizontal durchzieht. Am SW-Grat muss ich feststellen, dass das Grasband hinten steil abfällt und nicht wirklich in die angestrebte Scharte zwischen Druesberg und Forstberg leitet. Eine Gemse klettert über mir im Fels. Was Gemsen (gemäss Peter Straub bis III) können, kann ich noch lange. ;-) So finde ich den Aufstieg durch die Druesberg Südwand. Erst Fels und einfache Stufen (I-II), dann unvermittelt ein Fixseil über eine 10m hohe senkrechte Stufe, oben steile Grasflanken. Ausgesetzt und schön (T6).
Weiter über Forstberg bis zum Grossen Sternen und über die Scharte zwischen Twäriberg und Druesberg (selten begangener Wanderweg, T3) wieder zurück ins Hintere Sihltal.

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