Tödi - Piz Russein (3614 m) - in einem Tag

Seit wir vor zwei Jahren fleissig für die Patrouille des Glaciers trainierten, war die Besteigung des Tödi in einem Tag eine offene Pendenz. Satte 2800 Hm sind es vom Start in Linthal/Tierfed (805 m) auf den mächtigen Glarner resp. Bündner Riesen (ca. 1300 Hm bis zur Fridolinshütte, dann noch 1500 Hm bis zum Gipfel) - eine ideale Tour also um Training mit feinem Skialpinismus zu verbinden.

Start um 1h30 in Tierfed bei milden Temperaturen. Von dort hiess es erst einmal Skier tragen, zuerst auf angenehmem Fahrsträsschen und bei hellem Mondschein, ab Hinter Sand (1300 m), wo wir unsere Laufschuhe deponierten, dann auf morastigem, mit Schneefeldern oder Schmelzbächen durchsetztem Bergweg bis zur zusammenhängenden Schneedecke auf ca. 1550 m. Der Mond war mittlerweile untergegangen und es herrschte stockdunkle Nacht.

Als wir zur Rampe im ersten Gletscherbruch des Bifertenfirns kamen, waren die Lichtlein der ersten Schicht aus der Fridolinshütte bereits etwa eine Stunde voraus und wir kamen just vor die zweite Schicht, die ca. um 5h00 gestartet sein musste. Der befürchtete Stau im zweiten Gletscherbruch konnten wir also vermeiden. Ein findiges Weglein führte durch die Mitte dieser Schlüsselstelle, liess sich aber problemlos mit Skis und Harscheisen durchsteigen, nun bereits bei Tageslicht.

Bald darauf kamen wir auch an die Sonne, die uns, wenn auch  zeitweise durch Wolken verdeckt, bis auf den gut bevölkerten Gipfel begleitete, den wir um 9 Uhr erreichten. Wir brauchten also 7 1/2 Stunden für den Aufstieg, der im Führer mit total 9 Stunden (4 Std. bis zur Fridolinshütte, von dort 5 Std. bis zum Gipfel) angegeben wird.

Wir gönnten uns eine ausgiebige Rast, bevor wir auf dem gleichen Weg zurückfuhren. Der obere Gletscherabbruch liess sich bequem durch das linksseitige Schneerus-Couloir (um die 40°) umfahren. Auch beim unteren Gletscherabbruch folgten wir nun den nun etwas unangenehmeren und nicht minder steilen Abfahrtsspuren auf der linken Seite. Ab ca. 1550 hiess es dann wieder Skier tragen. Insgesamt benötigten wir 11 Std. bis wir wieder beim Auto waren.