Skitour Tödi

Skitour auf den höchsten Glarner - Piz Russein (Tödi)


Die ganze Woche waren die Wetterprognosen für das Wochenende unsicher. Es zeichnete sich aber die Tendenz ab, dass am Sonntagmorgen noch die letzten Tropfen fallen werden, danach sich das Wetter ziemlich schnell bessert, vor allem im Flachland....

Wir stiegen am Samstag bei trockenem Wetter von Tierfehd hoch zur Fridolinshütte. Bis Tierfehd benutzte ein Teil unserer Gruppe die Bikes, wobei einzelne kürzere und etwas längere Passagen noch über Schnee zurückzulegen waren.
Ab Hinter Sand schnallten wir unsere Skier an und konnten so friedlich und gemütlich  - bis auf 4 kleinere Tragpassagen - zur Fridolinshütte hochfellen. So um 14 Uhr erreichten wir die Hütte und stimmten uns auf den nächsten Tag ein.
Dieser begann früh, bereits um 04.30 schrillte der Wecker und nach diesem Schreck folgte bereits der nächste: Intensiver Schneefall, rund 5 cm Neuschnee lag bei der Hütte. Nun, wir zmörgelten ausgedehnt, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessere. Bei Tagesanbruch erkannten wir aber, dass auch die Sicht nicht mehr als 50 Meter betrug. Hmmmm.
Doch dann fassten wir den Entschluss, dass wir um 7 Uhr starten. Die meisten anderen Hüttenbesucher waren da noch im Bett oder am Frühstück.
Die ersten Meter waren wirklich mühsam. Die Spuren des Vortages waren kaum mehr sichtbar, überhaupt sah man nur weiss und grau. Aber irgendwie erreichten wir die Anseilstelle und dann klarte es auch ein wenig auf.
Den ersten Schneeabbruch traversierten wir leicht unterhalb, dann in vielen Schlaufen hinauf Richtung Schneerus. Leider musste xaendi nach dem ersten Eisabbruch die Tour abbrechen. Die Stögeli auf den Fellen brachte er auch unter dem Einsatz von Fellspray nicht weg, keine Chance also, die Tour unter diesen Umständen fortzuführen. Wirklich schade. Zusammen mit einer weiteren Teilnehmerin fuhr er gemütlich nach Hinter Sand zurück.
Im Schneerus wurde es steil und zäh. Eine gut 20cm Neuschneeschicht lag über pickelhartem Untergrund. Mit Steigeisenan und -abziehen muss man für dieses Stück mindestens eine Stunde einplanen.
Dann - endlich ! - zeigte sich die Sonne. Es wurde warm, die Spurarbeit aber immer mühsamer. Und dann kam er wieder, dieser ungeliebte Kamerad namens Nebel. Und blöderweise genau bei der heikelsten Stelle. Mit Hilfe des GPS peilten wir die Route an und wir hatten Glück, dass wir zwei tragfähige Schneebrücken fanden, die uns durch die spektakuläre Spaltenzone führten. Ein mulmiges Gefühl, wenn man in die gähnende Tiefen der Spalten blickt.
Nun folgte noch der Endspurt, aber eigentlich war es eher ein nimmer endender Krampf, ein richtiges Gewühl hoch zum Nordost-Grat. Nach rund 6 Stunden erreichten wir den Piz Russein.

Und dann erwartetet uns eine Traumabfahrt. Oben feinster Pulver - durch die Spaltenzone etwas getrübt durch den Nebel und das Anseilen - dann sehr gut fahrendem Pulver bis zum Schneerus, den wir im schweren und daher gut zu fahrenden Pulver runterfahren konnten.

Bis nach dem ersten Eisabbruch schwangen wir über feinen Sulz, erst nachher wurde der Schnee etwas faul, aber immer noch gut fahrbar bis Hinter Sand.

Mit den Velos ging es von Hinter Sand gemütlich zurück nach Tierfehd. 

Nun, skifahrerisch hat sich die Tour sehr gelohnt, zudem konnten wir unsere Spur- und Wühlarbeit unter Beweis stellen. Leider war die Aussicht von diesem Aussichtsberg fast gleich null. Aber Hauptsache es hat Spass gemacht und wir sind alle wieder gesund runter gekommen.

Besten Dank an Alex und Roli für die Fotos!