wohl eher selten begangen: auf blau-weissen Pfaden zur Rotenflue 1571 m.ü.M.


Publiziert von Felix , 4. April 2010 um 14:46. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 3 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ 
Aufstieg: 580 m
Abstieg: 580 m
Strecke:Hand - Mittst Lauenen - Vilztür - Schlüsselflue - Rotenflue - Müsliegg - Grossenboden - Hand
Kartennummer:1152

In den zentralen und östlichen Regionen war recht schönes Wetter prognostiziert - für uns Gelegenheit, die Halbschuhtauglichkeit in etwas höherem Gelände, mit anspruchsvolleren Passagen zu testen.
Wieder wählten wir eine nahe, wohl unbekanntere Variante auf einen der Hausberge um Schwyz. Umso mehr, als die Rotenflue-Bahn im Dornröschen-Schlaf verweilt (noch ist hoffentlich ihr definitives Ende nicht besiegelt ...) suchten wir auf der LK einen alternativen Aufstieg - und wurden fündig!
Beim Ausgangspunkt des Schwyzer Skigebiets, auf Hand, starteten wir; erstmals der Ibergeregg-Passstrasse nach ein Stück runter und über den Chloterlibach - und anschliessend auf dem Fahrsträsschen nach Mittst Lauenen hoch. Bereits da eröffnete sich der weite Blick zum Vierwaldstättersee und die ihn flankierenden Berge.

Bei schönstem Wetter wählten wir hier - bereits über wenig neuen nassen Schnee gehend, den Anstieg zur westlich, knapp 100 Meter höher gelegenen Lichtung Vilztür. Auch im Wald galt es die zwar noch geringe, doch rutschige Schneeauflage zu meistern; auf Vilztür (hübscher Name!) überraschte uns das einsam und herrlich gelegene Aussichtsplätzchen.

Teilweise noch auf der Grasnarbe, letzlich dann stets auf schneebedeckten Waldwegen steuerten wir der Schlüsselflue zu - die Abzweigung, welche direkt durch den Wald steil nach oben führen würde, liessen wir "rechts liegen". Der anschliessende Gang um den Wandfuss der Flue herum bot zahlreiche schöne Passagen: auf schmalem Pfad durch lichten Wald, an steilsten Hängen vorbei, dabei mal eine beinahe meterhohe Schneewulst an einer senkrechten Felswand beschreitend - alles sehr anregend, mit dem richtigen Schuhwerk problemlos zu begehen ...
Mitten in diesem Abschnitt zeigte sich die Schlüsselflue von ihrer schönsten Seite: gut 25 Meter hoch senkrecht aufragend, mit roten Felsbändern - unter ihr preschte in diesem Moment eine stattliche Gämse hangabwärts vorbei (sie kündigte sich mit leichtem Steinschlag an ...).
Überraschend dann der "Ausstieg" der Flue-Traverse: vor dem Grossen Mythen liegt malerisch die Alp Ober Stotzig Weid und der seillose Mast der Rotenflue-Bahn (beinahe etwas skurril) - und vor allem zeigt sich der nordwestlich ausgerichtete Hang zum "Gipfeldach" der Schlüsselflue recht schneebedeckt. Noch sind die Reste einer Lawine zu erkennen - und der Schnee ist teilweise hartgefroren. So erweist sich dieser letzte anspruchsvolle Teil unserer Wanderung als etwas knifflig - hat es doch in diesem Abschnitt wenige Teilstücke, bei denen ein Ausgleiten mit einer ungemütlichen steilen Rutschpartie enden würde.

Der Schlussanstieg zur "Bergstation" ist gemächlicher Natur, der Hang wird demnächst schneefrei sein, noch rutschen wir auf dem Gras aufliegenden wenigen Schnee jedoch recht rum. Oben angelangt erwartet uns der nun länger anhaltende starke Wind, der Föhn ist einmal mehr "tätig" - und eine offene Bergwirtschaft (sie schliesst am 4. April für eine Zwischensaison-Pause). Auch wird die Gipfelrast, auf der Rotenflue, keine ausgiebige; die Windstösse lassen uns das ganze Kleidersortiment benutzen.

Zwei frischen Skitourengängern-Spuren folgen wir ein erstes Stück , nehmen anschliessend den präparierten Weg Richtung Stäglerenegg und zweigen alsbald rechts zur Müsliegg ab. Auch hier weht der kräftige, ungemütliche Wind weiter - und der Schnee im Abstieg nach Geisschlänggen und Grossenboden zurück zur Hand wird immer schwerer ...
Doch, alles in allem: in diesem touristisch bestens erschlossenen Wandergebiet eine Trouvaille - empfehlenswert; der Direktaufstieg müsste noch abgelaufen werden ...
Bewertung:
die blau-weisse Markierung ist sehr "grosszügig" ein T3, heute - mit Schnee und Eis anspruchsvoller, ein T3+ - wir denken, dass die Erbauer und Gestalter mit dieser Kategorie nur die Erfahrenen unter den Bergwanderern zur Begehung "einladen" möchten ...

Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Winterwanderungen


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Kommentare (1)


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Nicole hat gesagt: Eine hübsche...
Gesendet am 4. April 2010 um 19:55
....Rotenfluh-Ostertour mit wunderschönen Bilder - danke euch Ursula & Felix

glG Nicole


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